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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Schaufelblatt in das immer größer werdende Loch. Schweiß sammelte sich zwischen ihren Schulterblättern und lief ihr den Rücken hinunter. Ihre Hände, die diese Art von Arbeit nicht gewohnt waren, verkrampften sich.
    Dort ist nichts. Hör auf!
    Das Loch wurde tiefer und breiter, die Erdhaufen zu beiden Seiten höher und höher.
    »He!«, ertönte plötzlich eine Männerstimme. Sie blickte auf und sah eine dunkle Gestalt auf sich zukommen. Ihre Hände schlossen sich um den Schaufelgriff.
    »Ava? Was tun Sie dort?« Derns Stimme. Sie entspannte sich ein wenig, als das Mondlicht auf sein Gesicht fiel und seine besorgten Züge erkennen ließ.
    »Graben.«
    »Das sehe ich. Wonach?«
    Auf einmal kam sie sich lächerlich vor. »Das weiß ich selbst nicht«, gab sie zu und musste sich alle Mühe geben, ihre zitternde Stimme zu kontrollieren. Gefolgt von Rover, trat Dern einen Schritt auf sie zu. »Vielleicht … vielleicht nach meinem Sohn.«
    »Wie bitte?« Er griff nach der Schaufel in ihrer Hand, doch sie ließ nicht los. »Ava, was denken Sie sich nur dabei?«
    Sie schluckte, versuchte, sich zusammenzureißen, und fuhr sich mit schmutzigen Fingern durchs Haar. »Ich weiß, dass hier etwas Seltsames vorgeht.«
    »Hier? Im Garten?«
    »Auf der ganzen verfluchten Insel!« Sie funkelte ihn an. Sollte er doch von ihr denken, was er wollte!
    »Und Sie nehmen an, dass etwas – womöglich der Leichnam Ihres Sohnes – an dieser Stelle begraben ist?«
    Die Skepsis in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Es war nur so ein Gefühl, eine Vermutung.« Sie versuchte, ihm die Schaufel abzunehmen, doch auch er ließ nicht los.
    »Ava … ich glaube nicht …«
    »Was? Was glauben Sie nicht? Dass Noah hier begraben liegt? Dass ich etwas finden werde? Vermutlich halten Sie mich auch für verrückt, genau wie alle anderen!«
    »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, wollte ich sagen.«
    »Lassen Sie die Schaufel los, Dern«, befahl sie mit fester Stimme und sah, wie er die Stirn furchte. »Das ist meine Angelegenheit. Was ich hier tue, geht Sie gar nichts an!«
    »Geben Sie her, um Himmels willen.« Er zerrte ihr die Schaufel aus der Hand und fing an zu graben.
    »Ich meine es ernst. Sie haben nichts damit zu tun!«
    Dern grub weiter. Sie spürte, wie ihr die ersten Regentropfen in den Nacken fielen. Die Erdhaufen zu beiden Seiten des Lochs wuchsen.
    »Sagen Sie mir, wenn ich tief genug gegraben habe«, bat er.
    Eine Zeitlang war nichts zu hören außer dem Geräusch des Schaufelblatts, das in die Erde gestoßen wurde. Gerade als Ava überzeugt war, dass sie sich geirrt hatte, dass sie wieder einmal ihrer eigenen Verzweiflung zum Opfer gefallen war, ertönte ein blechernes Scheppern wie von Metall auf Metall.
    Klunk!
    »Verflucht!«, knurrte er. Fast wäre ihr das Herz stehen geblieben. All ihre Befürchtungen nahmen Gestalt an, und für eine Sekunde hörte sie nur das ewige Rauschen des Meeres.
    Klunk!
    Wieder Metall auf Metall. Dern schaute auf und suchte ihren Blick in der Dunkelheit.
    »Vielleicht sollten wir besser aufhören.«
    Sie wappnete sich innerlich, dann schüttelte sie entschlossen den Kopf und richtete die Augen auf das dunkle Loch.
    »Ich muss es wissen.«
    Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren, ihre Handflächen schwitzten, alles in ihr wehrte sich gegen die entsetzliche Vorstellung, Noah könnte in diesem Loch liegen.
    »Sind Sie sicher?«
    Ava nickte, auch wenn ihre innere Stimme lautstark
Nein, nein, nein!
schrie. Sie wusste nicht, wie sie weiterleben sollte, wenn sie ihren Sohn hier fand, wenn sie endgültig die Hoffnung aufgeben musste, ihn wiederzusehen.
    Mit angespannten Kiefermuskeln setzte Dern seine Arbeit fort und legte eine Metallkiste in der Größe eines Kindersargs frei.
    Lieber Gott, bitte mach, dass nicht Noah darin liegt!
Ihr Herz pochte so laut, dass sie beinahe die knirschenden Schritte auf dem Kiesweg hinter sich überhört hätte.
    »Wir bekommen Gesellschaft«, stellte Dern fest. Inzwischen prasselte der Regen nur so vom Himmel. Ava nahm kaum Notiz davon, hatte nur Augen für die Kiste, die Dern mit einiger Mühe aus dem Loch hob und vor der Bank abstellte.
    »Was macht ihr denn hier?«, ertönte Jacobs Stimme. Rover fing an zu knurren.
    »Leer ist die nicht«, bemerkte Dern warnend. »Auch wenn nicht allzu viel drin sein kann.«
    »Was zum Teufel geht hier vor?« Jacob leuchtete mit seinem iPhone auf die zerkratzte, erdverkrustete Metallkiste. »Oh … verdammt.« Sein

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