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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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hinzu. »Was ist so verdammt wichtig an den beiden Frauen, dass man ihnen die Kehle durchschneidet?«
    »Da geht es um etwas Persönliches«, vermutete Snyder, der wieder aus dem Beifahrerfenster starrte und über die brutale Vorgehensweise des Täters nachdachte. Cheryl Reynolds war fast zu Tode stranguliert worden, dennoch hatte sich der Mörder die Zeit genommen, sein Werk mit einer gezackten, zwanzig Zentimeter langen Messerklinge zu vollenden. Snyder war bereit, das Urlaubsgeld eines ganzen Jahres darauf zu wetten, dass der Obduktionsbericht von Evelyn McPherson auf denselben Modus Operandi schließen lassen würde.
    Und dass der Mörder noch im Besitz der Waffe war.
     
    Dern saß an seinem Küchentisch und nahm einen Schluck Jack Daniel’s, direkt aus der Flasche. Der Fernseher lief leise, ein alter Clint-Eastwood-Streifen, der ihn nicht weiter interessierte.
    Der Hund, der auf dem Teppich neben dem Gasofen lag, hob den Kopf und richtete seine dunklen Augen auf Dern.
    »Es ist schon längst nach fünf, Kumpel, also sieh mich nicht so vorwurfsvoll an«, sagte dieser, doch er schraubte die Flasche zu. Es war ein langer Tag nach einer irrsinnigen Nacht gewesen. Er hatte den Aufruhr gehört, als Ava die Stufen zu der Wohnung des Computerfreaks hinuntergeschossen war und mit bloßen Fäusten beinahe die Tür eingeschlagen hatte, nachdem sie, so hatte er am Morgen gehört, um ein Haar ihre behinderte Cousine über die Brüstung der Galerie gestoßen hatte. Was Jewel-Anne übrigens durchaus verdient gehabt hätte, zumindest hatte er das Ians späteren Kommentaren entnommen.
    »Neptune’s Gate ist ein gottverdammtes Horrorhaus«, hatte dieser behauptet, als Dern ihm in der Nähe des Gewächshauses über den Weg gelaufen war. Ian hatte sich hierher zurückgezogen, um in aller Stille eine Zigarette zu rauchen, während Dern nach einer bestimmten Schaufel suchte. »Ava dreht völlig durch, und Jewel-Anne … nun, sie ist ja schon seit Jahren daneben. Ist vermutlich kein Wunder, wenn man sein Baby abgeben muss und dann auch noch erfährt, dass man nicht mehr laufen kann. Sie hat Ava terrorisiert, seit diese aus der Klinik entlassen wurde.« Er hatte Dern die Ereignisse der vergangenen Nacht geschildert, wie er sie gehört hatte. Ian selbst hatte nichts mitbekommen, da er mit seinem Bruder Trent am Abend auf ein paar Drinks in Anchorville gewesen war und den ganzen Tumult schlichtweg verschlafen hatte. Das an sich war schon unglaublich, dachte Dern, aber er sagte nichts dazu.
    Ian zog kräftig an seiner Camel Filter, dann schnippte er die Kippe ins feuchte Gras, wo sie zischend verglühte. »Scheinbar ist dieser ganze Wahnsinn ansteckend. Als ich vor ein paar Tagen mit dem Boot von Anchorville zurückkam, meinte ich, Lester Reece zu sehen, hier auf der Insel, gleich da oben. Es war leicht neblig, und trotzdem: Ich schwöre bei Gott, dass er es war, der da aufs Bootshaus hinabblickte.«
    Er griff in seine Tasche, zog seine Zigarettenschachtel hervor und steckte sich eine zweite an. »Verrückt, nicht? Ich glaube, ich habe mir Avas Paranoia eingefangen!« Er klopfte seine Taschen nach dem Feuerzeug ab. »Lester Reece kann unmöglich am Leben sein, und wenn doch, wird er sich wohl kaum auf diesem verfluchten Felsbrocken aufhalten!« Das Feuerzeug klickte, doch er brauchte mehrere Anläufe, bis endlich eine kleine Flamme aufflackerte und er seine Zigarette anzünden konnte. Gierig zog er das Nikotin in seine Lungen, dann atmete er langsam aus. »Ich habe geblinzelt, und er war verschwunden, zack!« Ian schnippte mit den Fingern. »Vielleicht leide ich jetzt ebenfalls an Wahnvorstellungen. Auf alle Fälle werde ich zusehen, dass ich hier wegkomme.«
    »Wohin denn?« Dern erspähte die gesuchte Schaufel hinter den schmutzigen Scheiben des Gewächshauses.
    »Keine Ahnung. Ich habe Freunde in Portland, bei denen ich eine Zeitlang unterkommen könnte.« Er schien völlig neben der Spur zu stehen, doch das war in Neptune’s Gate nichts Besonderes. »Ich weiß nur, dass ich abhaue, und zwar so schnell wie möglich.« Er hatte Dern stehen gelassen und war zum Haus marschiert. Dern hatte sich die Schaufel geschnappt, dann war er zu seinem Apartment über dem Pferdestall zurückgekehrt.
    Ians Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf.
Ich habe Lester Reece gesehen, hier auf der Insel, gleich da oben. Er schaute aufs Bootshaus hinab.
Widerstrebend nahm Dern sein nicht zurückverfolgbares Handy aus dem Versteck und tätigte den Anruf, den

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