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T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

T Tödliche Spur: Thriller (German Edition)

Titel: T Tödliche Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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fragte sie skeptisch.
    »Damit du weg vom Fenster bist.« Sie stieß ihre Gabel in die Linguini.
    »Wer? Und warum? Wegen Church Island?«
    »Genau das ist die Frage.«
    »Mir gehört doch nicht mal alles. Und glaub mir, unproblematisch ist ein solcher Besitz auch nicht, ganz im Gegenteil.«
    »Dann nenn mir einen anderen Grund. Ich habe dir nur gesagt, was ich denke«, murmelte Tanya mit vollem Mund. Ihre Augen wurden glasig vor Verzückung. »Hmm, das schmeckt ja göttlich!«

Kapitel siebzehn
    T rent ging nicht dran.
    Sie hatte die neue Nummer gewählt, die er ihr gegeben hatte, und anschließend aus reiner Verzweiflung die alte probiert. Bei der neuen Nummer meldete sich nicht einmal ein Anrufbeantworter, also hatte sie ihm, während sie durch die Seitenstraßen zu Cheryls Hypnosepraxis marschierte, eine SMS geschickt und ihn um Rückruf gebeten.
    Hatte Tanya ihn tatsächlich erst vor kurzem hier in Anchorville gesehen?
    Und wenn ja, was spielte das für eine Rolle? Er hatte nicht gesagt, von wo aus er anrief, doch da er in Seattle wohnte, war sie davon ausgegangen, dass er dort war. Vielleicht war er einfach unangekündigt hergekommen. Das war keineswegs unmöglich, nur ungewöhnlich. Noch etwas, was nicht ganz stimmig war und Avas Radar störte.
    Gedankenverloren steckte sie ihr Handy ein. Es hatte aufgehört zu regnen, während sie mit Tanya zu Mittag gegessen hatte, doch jetzt kam es ihr noch kälter vor, die Luft war unangenehm feucht, und eine dicke Nebeldecke hatte sich über die Stadt gelegt.
    Die schmalen Straßen waren wie ausgestorben, keine Fußgänger weit und breit, nur ein paar Autos rollten vorbei. Hier und da fielen Lichtpfützen auf den Asphalt. Zweimal hatte Ava das Gefühl, sie würde verfolgt, als habe sie Schritte hinter sich gehört, doch beide Male hatte sie sich geirrt. Als sie über die Schulter blickte, sah sie nichts anderes als wabernde Nebelschwaden.
    »Reiß dich zusammen«, sagte sie. Gerade in dem Augenblick fing ein Hund wie verrückt an zu bellen. Sie zuckte zusammen, doch dann stellte sie fest, dass er mindestens einen Block entfernt war. Trotzdem sah sie sich um. Für den Bruchteil einer Sekunde meinte sie, eine Bewegung neben einer großen Tanne zu bemerken, doch als sie genauer hinschaute, erkannte sie einen halb abgebrochenen Ast, der im Wind schaukelte.
    Hör auf damit!
    Sie drehte sich um und ging schnellen Schritts weiter, dennoch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Ihre Kopfhaut kribbelte. Endlich erreichte sie die Straße, in der Cheryl ihre Praxis hatte.
    Drei Katzen stoben zur Seite, als sie die Treppe zu Cheryls Souterrain hinabstieg und an die Tür klopfte. Unterwegs hatte es wieder angefangen zu regnen, und obwohl es nicht einmal später Nachmittag war, war es bereits dunkel. Avas Strickmantel war inzwischen völlig durchweicht und klebte an ihren Schultern.
    Cheryl, die heute einen anderen Batikkaftan trug, öffnete und führte sie durch den langen Gang in ihre Praxis.
    »Sie werden durch und durch nass sein«, stellte sie fest, als Ava in dem bequemen Sessel Platz nahm.
    »Ist das eine Prophezeiung?«
    »Ich mache keine Prophezeiungen. Ich öffne lediglich Türen zur Seele.« Doch Cheryl kicherte, als sie die Kerze anzündete. Der Raum füllte sich mit dem Duft nach Lavendel und Thymian. Leise, beruhigende Musik vermischte sich mit dem Gurgeln des Regens in der Dachrinne.
    »Dann wollen wir mal anfangen«, sagte Cheryl und breitete eine Decke über Avas Beinen aus, dann nahm sie auf ihrem Stuhl ihr gegenüber Platz und begann mit der Sitzung.
    Binnen Sekunden entspannte sich Ava, die Ecken des etwas dunklen Souterrainzimmers lösten sich auf, und sie war wieder bei ihrem Sohn. Es war Sommer, Sonnenstrahlen tanzten auf dem Wasser, Noah lief lachend am Ufer entlang.
    Glücklich spielte er im Sand, ein kleines Plastikboot in den Händen … ein Boot, das genauso aussah wie die
Bloody Mary.
»Woher hast du das?«, fragte sie ihn, und er sah zu ihr auf. Sein Lächeln war so breit, dass sie seine kleinen weißen Zähnchen sehen konnte. »Von Onkel Kelvin«, sagte er mit deutlicher Stimme. »Er hat es mir gegeben.«
    Aber das war unmöglich. Kelvin war gestorben, bevor Noah auf die Welt gekommen war. Ihr Sohn hatte nie die Chance gehabt, ihren Bruder kennenzulernen. »Das Boot hat Onkel Kelvin gehört?«, fragte sie, um sicherzugehen. Vielleicht hatte ein anderer Noah das Spielzeug gegeben.
    Doch er schüttelte den

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