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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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›gedreht‹ haben und der Chef und die Dahlke Ihnen auf die Schliche gekommen sind. Da macht zu Hause bleiben natürlich keinen schlanken Fuß.«
    »Ich bin nicht zu Hause. Ich bin im Krankenhaus.«
    »Was auch immer. Beeilen Sie sich.«
    ›KLICK!‹
    Auf gewohnt charmante Art und Weise war das Gespräch beendet.
    Udo fluchte und warf das Handy auf das Bett, um seine Wut auszudrücken ohne das Gerät zu beschädigen.
    Bianca sah ihn fragend, aber verständnisvoll an.

7 Tag der Erkenntnis
    Es war für Udo wie eine Therapie gewesen, sich den ganzen Frust über diesen Arsch namens Leitner und über die androgyne Domina Dahlke vom Leib zu reden. Bianca hörte verständnisvoll zu und lauschte aufmerksam. Hin und wieder nickte sie und fragte nach, um die Sache besser zu verstehen, jedoch ohne an wichtigen Stellen zu unterbrechen oder dreinzureden. Eine echte Florence Nightingale eben.
    Aber sie schien auch Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge zu haben. Als er ihr von seinen Ausführungen im Rahmen der Besprechung erzählte, die zum ›Papperlapapp‹-Stakkato vom alten Schlürpi mutiert waren, stimmte sie ihm voll zu. Aber nicht mit bloßem Nicken des Kopfes. Nein. Sie fasste am Ende seine Ausführungen zusammen und bekräftigte seine Meinung. Sie hob selbst noch weitere wichtige Erkenntnisse und Bekräftigungen hervor. Auch sprach sie Dinge an, die Udo bis dato eher vernachlässigt oder gar selbst übersehen hatte. Er war fasziniert. Seine Liebe wuchs. Moment? War es schon Liebe? Egal, im Moment war es auf jeden Fall Bewunderung. Das Mädchen ging nicht nur ran und war unkonventionell – nein – sie hatte auch Köpfchen.
    Udo horchte nun tiefer in sich selbst hinein. Ein paar Sachen standen fest. Optisch war sie mehr als ansprechend für ihn, sie war sein Typ. Auch die sexuelle Attraktivität war mehr als gegeben. Außerdem hatte er immer davon geträumt einmal eine Frau mit einem Zungenpiercing zu küssen. Und nun? Er hatte sogar Sex mit ihr gehabt. Zumindest behauptete sie das und da wollte er ganz sicher nicht widersprechen. Nein. Sicher nicht. Aber auch ihr Intellekt hatte Udo beeindruckt. Sie war also keine von diesen blonden Püppchen, die nur hübsch aussehen und kein bisschen Grips im Kopf haben. Nur war sie halt sehr impulsiv – und das war Udo normalerweise nicht. Das gab ihm immer noch ein wenig Grund zur Sorge. Schließlich war er eher immer der rationale Mensch gewesen, der lieber alles ein zweites Mal auf die Waagschale warf. Einer, der alles gut abwog und überlegte, bevor er sich zu einer Entscheidung oder Handlung hinziehen ließ.
    Bianca schien das blanke Gegenteil zu sein. Zumindest konnte er das bis dato aus ihren Handlungen schließen. Wer, wenn nicht ein impulsiver Mensch, würde im öffentlichen Omnibus seinen Pullover nach oben reißen und seine Brüste präsentieren – selbst wenn diese noch so ansehnlich waren?
    War man nicht impulsiv, wenn man jemandem, den man gar nicht so lange kannte, so einen ›Guten Morgen‹ wünschte, wie es Bianca bei ihm heute getan hatte?
    Übrigens war es mit Abstand das schönste ›Guten Morgen‹, das er bisher ›gehört‹ hatte. Udo grinste wie ein Breitmaulfrosch.
    Na und – dann war sie halt impulsiv. Das konnte ihm nur gut tun.
    Was war dieser kleine Makel im Vergleich zu all den Vorzügen, die ihm so sehr das Gemüt erhellten. Außerdem hatte sie ihm diese luxuriöse Unterkunft verschafft. Moment, genau! Da musste er nachhaken!
    »Du, Bianca, ich hab da eine Frage an dich!«
    »Was gibt‘s, mein Süßer?«
    »Wie komm ich eigentlich wirklich zu der Ehre dieses Zimmer zu benutzen? Ich meine, abgesehen davon, dass die tollste Frau der Welt sich so nett um mich kümmert und meine Freundin ist.« Irgendetwas mit ›Liebe‹ wollte er in diesem Stadium der Beziehung noch nicht sagen. Oder konnte man so weit gehen? Was war bis jetzt gewesen? Eigentlich nur körperliche Intimitäten. Außerdem, vielleicht war das nur sein Gefühl. Vielleicht war es für sie nur die Lust am Sex gewesen. Und ihr lag gar nichts an ihm. Aber nein, dann würde sie nicht ›Süßer‹ sagen.
    Udo wartete gespannt ihre Reaktion ab. Andererseits, vielleicht war ihr ja sogar der Begriff ›Freundin‹ schon zu viel. Aber allem Anschein nach war sie weder geschockt noch verwundert darüber, dass er sie so genannt hatte. Naja, andererseits hatte er ja auch wirklich nie vorgehabt sie zu fragen, ob sie mit ihm ›gehen‹ möchte. Volksschulstyle.
    Aber er merkte, dass

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