Tablettenfee
würde wenn, eher direkt vor seiner Tür klingeln.
›RIIING! RIIING! RIIIIIIIING! RIIING! RIIING! RIIIIIIIING!‹
Udo ging zur Tür und hob den Hörer der Gegensprechanlage ab.
»Ja?«
»Muhaha … Udo … hier ist Schnibbi. Hahahaha … So geil … Pfffffrrrr …«
»Hallo?«
»Muhhaha … Hahhaaa … Ich komm hoch. Mach – hahahahh – auf …«
Was war jetzt los. Verwundert drückte Udo auf den Türöffner.
»Was ist?« Binanca schien den wirren Dialog von eben mitbekommen zu haben. »Mein Freund Schnibbi kommt. Keine Ahnung, was los ist.«
Erschrocken sprang Bianca hoch. Und mit den Worten »… wie ich aussehe ...« verschwand sie auch schon im Badezimmer. Hinter ihr drehte sich der Schlüssel im Schloss.
Udo öffnete die Tür und blickte nach draußen, er sah zwar noch nichts, aber er hörte etwas: Lautes Lachen.
Schnibbi wankte über die letzten Stufen nach oben. Dabei hielt er sich vor lauter Lachen den Bauch und stützte sich aufs Geländer.
Komplett außer Atem, aber dennoch lachend, klopfte er Udo auf die Schulter und schob sich an ihm vorbei in die Wohnung.
Plötzlich hielt er inne.
»Huuuu! Was ist denn hier passiert? Ich dachte, das Formaldehydmäuschen ist bei dir eingezogen. Das sieht ja fast aus, als wie wenn du ausgezogen wärst.«
»Depp.« Udo boxte Schnibbi auf die Schulter.
»Selber Depp.«
Schnibbi ging weiter in Richtung Wohnzimmer.
»Wow. Das sieht ja mal sauber aus …«
»Ja, arg oder? Ohne dass Mutti aufgeräumt hat.«
Autsch – das tat weh. Aber Schnibbi schien den Seitenhieb gar nicht gehört zu haben.
»Geil, Alter. Batman.« Schon hatte Schnibbi die Pause aufgehoben und Batman wirbelte weiter am Schirm. »Hä? Dein Fernseher kaputt?«
»Nö – warum?« Udo verstand die Frage nicht.
»Na, hörst das nicht? Da kommt doch fast kein Ton raus.«
Schnibbi griff zur Fernbedienung und drückte gefühlte fünf Sekunden den Volume-Up-Knopf. Batman tobte wieder lautstark. So war es geil.
Nachdem Schnibbi die Fernbedienung wieder aufs Sofa knallte, nahm
Udo diese und schaltete den Ton wieder zurück.
»Hey. Was is‘n los?«
»Sind deine Hörgerätbatterien gerade in der Ladestation?
Das ist ja echt nicht nötig. Das hört man doch auch so.«
Schnibbi sah ihn mit offenem Mund an.
Gerade als er dazu etwas sagen wollte, ging die Badezimmertür auf und Bianca betrat Sekunden später das Wohnzimmer. Batman wurde wieder in den Pausemodus versetzt. Udo betrachtete Bianca aufmerksam, konnte aber dennoch nicht erkennen, warum sie sich eben ins Badezimmer verzogen hatte.
»Hi. Ich bin Bianca.« Sie ging zu Schnibbi hin und reichte ihm die Hand, danach gab‘s ein Küsschen rechts und ein Küsschen links.
»Ich bin Schnibbi. Kannst aber auch Paul zu mir sagen. Obwohl…
ne lass, dass sagt eh gar keiner. Bleiben wir bei Schnibbi.«
»Schon viel von dir gehört.«
»Hoff nur das Beste.« Schnibbi grinste wie der Weihnachtsmann.
»Selbstverständlich«, log Bianca.
Nun mischte sich auch Udo wieder in die Unterhaltung.
»Was treibt dich zu uns? Und was war das eben auf der Stiege?«
»Stiege? Ach ja … Muhaha. Hahaha … so krank. So krank. Muhahaha. Hahahahah.« Bianca und Udo blickten sich an.
»Jetzt erzähl schon.«
Schnibbi lachte aber immer noch dicke Tränen und schnappte nach Luft. Nachdem er zweimal versucht hatte durchzuatmen und Luft zu bekommen und dabei das Lachen zu ersticken, war es endlich soweit.
»Du kennst ja den Zvani. Den Slowenen oder was der ist.«
»Ja. Was ist mit dem?«
Wieder begann Schnibbi zu lachen. Udo wurde sauer.
»Jetzt krieg dich bitte wieder ein.«
»‘tschuldige bitte, aber das ist so geil … Also der Zvani war bei mir und wir haben DVD geguckt. Und zu Mittag sind wir hungrig geworden, also sind wir in mein Auto und zum Mäc Do. Und der hat ja so eine schlechte Aussprache und einen irren Dialekt. Wenn das mit der McDrive-Gegensprechanlage zusammenkommt – muhahaha … Nein … das müsst ihr selbst erleben.«
»Wie …?«
»Kommt mit, wir fahren jetzt zu einem McDonald‘s.«
Fünf Minuten später startete Schnibbis Rennzitrone in Richtung des angepeilten Fast-Food-Restaurants.
Als der McDrive in Sichtweite war, atmete Schnibbi laut durch.
Dabei war immer noch ein fetter Grinser auf seinem Gesicht.
Er drückt auf den Ausschalter des Radios. Das Gedudel verstummte.
In die Richtung seiner Fahrgäste ergänzte er: »Gut zuhören. Genau zuhören!«
Udo, der vorne neben ihm saß, war schon gespannt wie ein
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