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Tablettenfee

Tablettenfee

Titel: Tablettenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter K. Kubicza
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hatte, dass sie den Plan gerne gleich jetzt weiterspinnen würde – hatte es sich fast schon aufgedrängt.
    Batman wirbelte gerade von einem Dach hinunter in die Mitte von gut zehn Ganoven, die er … pardon, die Udo alle aufmischte. Die Fäuste flogen nur so durch die Gegend.
    »Geht das auch leiser? Oder spielt es sich einfacher, wenn es klingt als wenn man irgendwo mitten im Golfkrieg stehen würde?«
    Bianca schien nur minder angetan von Udos flinken Moves.
    »Jaja.« Missmutig griff Udo zur Fernbedienung und stellte den Ton leiser. Das war früher auch anders gewesen. Hmmmm.
    Nun sprang Batman nur mehr halb so wild durch die Gegend. Zumindest kam es Udo so vor. Batman wirkte lahm ohne dazupassende Soundorgie. Er zockte noch knappe fünf Minuten, dann stellte er das Ding erst einmal wieder auf Pause. Ohne krachenden Sound machte es nur halb so viel Spaß.
    Er ging zu Bianca. Lehnte sich auf ihre Schulter und gab ihr einen Kuss auf den Hals. »Und? Schreitest du voran …?«
    »Kann man so sagen. Ich musste eher schon abwehren!«
    »Hä? Wie ist das zu verstehen?«
    »Na, erstens die ganzen Typen, die anscheinend alle heute Zeit haben und mich auf ein Getränk einladen wollen. Und dann auch noch dieser Leitner. Wenn ich nicht gesagt hätte, dass ich schon siebzehn Dates für heute habe, Kopfschmerzen und die Regel, dann hätte er schon hier geklingelt. Wobei ich glaube, das einzig wirkende Argument war meine Regel.« Udo schluckte.
    »Du hast ihm doch nicht unsere Adresse gegeben?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Bianca lachte. »Außerdem kenn ich die nicht mal.«
    Stimmt. Udo fiel ein Stein vom Herzen. Das hätte gefehlt. Außerdem wäre der schöne Plan aufgeflogen.
    »Aber nichtsdestotrotz. Dein Herr Ingenieur geht ganz schön ran. Der scheint öfters mal Bekanntschaften übers Internet zu machen.«
    Toll. Udo war sauer. Also hatte der Typ auch noch mehr Mädels als er. Gut, war nicht schwer, aber jetzt ärgerte es ihn.
    »Aber nun will er sich morgen mal mit mir treffen. Auf einen Kaffee oder so.« Bianca malte beim Wort ›Kaffee‹ Gänsefüßchen in die Luft.
    »Aber da wir ja etwas vorhaben, werde ich dann wohl schön langsam doch mal zusagen müssen.«
    »Kaffee – oder so. Aha!« Udo verstand seine Bianca im Moment gar nicht, und auch der Plan im Hintergrund schien eben vergessen.
    Bianca war amüsiert.
    »Ihr Männer seid doch alle gleich. Erst verlangst du von mir, dass ich mich an ihn ranwerfe und dann bist du eifersüchtig. Pfff!«
    Udo schmollte.
    »Und außerdem lasse ich ihn doch absichtlich zappeln. Würde ich gleich ›Ja‹ sagen, kannst du dir vorstellen, in welche Schublade der mich gleich stecken würde? Wäre ich in dieser Lade, wäre ich einfach nur das leichte Mädel für ihn und würde ganz sicher gar nichts Interessantes erfahren. Wenn ich ihn aber zappeln lasse, gebe ich ihm das Gefühl, mir eventuell nicht zu genügen. Also will er in meiner Wertung aufsteigen. Und um interessanter zu werden, wird er mir Sachen erzählen, die er mir sonst nie anvertraut hätte. Nur so können wir gewinnen«
    Er schluckte. Da war es wieder, der Teil an Bianca, der ihm ein wenig Angst machte. War sie auch zu ihm so berechnend? Nein, eher nicht. Das hatte doch ganz anders angefangen … oder doch nicht? Udo war verunsichert.
    »Also morgen werdet ihr euch treffen?«
    »Voraussichtlich.«
    »Wann?«
    »Keine Ahnung, ich habe gesagt, dass ich heute erst mal noch zu Hause bleibe und eben auch noch nicht fix wegen morgen weiß. Ich habe gesagt, dass ich mich um die Mittagszeit melde.«
    »Und wenn er drauf vergisst?«
    Bianca lachte laut auf. »Keine Sorge, der guckt ab Mittag alle zehn Minuten nach ob ich schon geschrieben habe – so spitz wie der ist. Und außerdem habe ich bereits seine private Handynummer.«
    »Du hast was …?«
    Bianca öffnete eine Nachricht vom Ingenieur. Es stimmte tatsächlich.
    So ein Biest. Gestern war er noch nicht sicher gewesen, ob man es ihr zumuten könnte und ob der Plan auch nur ansatzweise funktionieren konnte. Und heute – da baumelte der Fisch fast schon am Haken.
    ›RIIING! RIIING! RIIIIIIIING! RIIING! RIIING! RIIIIIIIING!‹
    Udos Sinnieren wurde jäh durch stürmisches Läuten unterbrochen.
    Die beiden blickten sich an.
    »Wer kann das sein?« Seit den Ereignissen der vergangenen Tage war Udo seine Tür nicht mehr so ganz geheuer. Hoffentlich nur nicht wieder die Hausmeisterin. Aber nein. Der Klang der Glocke klang nach Läuten von ganz unten. Die Hausmeisterin

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