Tablettenfee
hervor.
Schnell streifte er seinen Pullover und die Jacke über. Es müsste doch zu machen sein, dass die Teile so weit drüber gingen um das, was nicht gesehen werden durfte, zu verdecken. Fehlanzeige. Jetzt erst fiel ihm auf, dass die Jacke zwar modisch geschnitten, aber kaum geeignet war um solche Sachen zu kaschieren. Hilfe. Und nun?
Wenn er so nach draußen ging, würde er sicher wegen irgendeinem Sexualdelikt verhaftet werden. Die würden sicher glauben er sei irgend so ein perverser Exhibitionist. Das würde ihm im Moment noch fehlen. Wenn er jetzt auch noch die Polizei im Genick haben würde, könnte er sich alle Versuche, die Leute der Firma vom wahren Übeltäter zu überzeugen, sparen. Wer glaubt schon einem dienstfrei gestellten Exhibitionisten?
Aber was sollte er nun wirklich tun? So konnte er auf keinen Fall rausgehen. Ein letzter Versuch, er nahm seine Tasche mit den Badesachen und hielt sie vor seine Körpermitte. Nein, das ging nicht. Ein blinder mit Krückstock würde merken, was hier abging. Er musste auf Bianca warten, eventuell konnte sie ja vor ihm hergehen. Oder sie könnte ihm ihre Tasche leihen, damit er die über die Schulter hängen könnte und mit einer Hand nach vor schieben.
Ein letzter Versuch. Er konzentrierte sich auf seinen Penis.
Geh weg! Geh weg! Geh weg! Nein, im Gegenteil, er befand, dass er noch nie eine derart feste Erektion gehabt hatte. Schade drum, dass es hier geschah. Er musste Bianca anrufen. Aber was, wenn früher jemand reinkam? Verdammt. In seiner Verzweiflung legte er alle Kleider wieder ab, verstaute diese wo sie vorher schon lagen. Er hörte Schritte näher kommen. Udo sprang zurück auf die Massageliege. Keine Sekunde zu früh, denn in dem Moment öffnete sich auch schon wieder die Tür hinter ihm.
»Passt alles?« Blondinchen war wieder da. Na toll.
»Hä? Wie? … ach so. Jein. Ich habe mir das Kreuz verrissen – oder ist das ein Hexenschuss? Ich habe keine Ahnung.«
»Wie? Ist das so schlimm, dass Sie nicht aufstehen können?«
»So wie es aussieht. Hmm – Nein.«
»Warten Sie, ich helfe Ihnen.«
»NEIN!«
»Nein?«
»Ähh ... Nein, weil meine Freundin kennt das. Die hat da so einen Trick. Keine Ahnung, wo die hindrückt.«
Blondinchen lehnte sich zurück, nickte stumm und ging zur Tür.
Er hörte Schritte, die weggingen und andere, die sich der Tür näherten. Aufstehen war definitiv nicht drin. Jeden Moment konnte jemand bei der Tür reingucken. Er hätte am liebsten geheult.
Da, die Tür ging auf. Er drehte den Kopf. Es war Bianca, die vorsichtig durch die Tür guckte.
»Udo?«
»JA! Verdammt, komm rein und mach die Tür zu!«
»Was? Die Tante da eben meinte, dass du so einen Hexenschuss hast, dass nur ich dir aufhelfen kann!? Was hat die bitte gemeint?«
Bianca guckte immer noch nur mit dem Kopf durch den seitlichen Türspalt. Udo wurde lauter.
»Kommst du bitte rein und schließt die Tür!«
Bianca tat, wie ihr geheißen wurde und schloss die Tür hinter sich.
Udo hüpfte von der Massageliege und deutete auf sein schon leicht verbeultes, aber immer noch sehr steifes Glied. »Kannst du mir sagen, was das bedeutet?«
Bianca sah ihn fragend an. »Dass du geil bist?«
»Nein! NEIN! NEIN!« Udo sprang im Adamskostüm auf und ab, während sein bestes Stück beifällig dazu nickte.
»Doch, schaut aber so aus.«
Udo setzte sich auf die Liege.
»Nein. Ich Idiot hab Kopfschmerzen gehabt.«
»Und? Davon kriegt man so ‘ne Latte?« Bianca kicherte.
»Nein. Davon nicht. Wohl aber, wenn man eine Kopfwehtablette sucht und sich im Repertoire seiner Tablettenfee im Sortiment vergreift.«
Bianca klatschte sich die Hände vors Gesicht. Ihre Augen wurden größer.
»Sag nicht, du hast eine der rot-blauen gegessen. Nein, oder?«
Udo klang weinerlich. »Doch. Leider. Was war da drin?«
Bianca räusperte sich. Einmal, zweimal. Udo wiederholte seine Frage.
»Tja also, um ganz genau zu sein ... da drin war eine Viagra und ein bisschen Koffeinpulver. Unser ehemaliger Oberarzt hat darauf geschwört.«
»Bitte sag mir nicht, dass ich eine Viagra geschluckt habe.«
»Naja, eventuell war es ein bisschen mehr als eine. Weißt eh, gemahlen ist das oft schwer abzuschätzen.«
Udo schluchzte. »Und was soll ich nun tun, damit ich wenigstens nach Hause komme? Ich kann doch nicht mal in den Bus einsteigen.«
»Hast schon versucht ob die Hose zumachen kannst?«
»Ja. Keine Chance.«
»Oh. Das ist natürlich peinlich.«
»Ach ne.«
»Und Sex hilft
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