Tabu - Spiel mit dem Feuer: Erotische Phantasien (German Edition)
Ella eine Flasche Wein geöffnet. Manchmal konnte man nichts anderes tun, als sich ein bisschen zu betrinken und sich ins Gedächtnis zu rufen, warum man eigentlich keinen Mann in seinem Leben haben wollte. Charlie war nur allzu bereit, ihrer Freundin in diesem Punkt beizupflichten. Offensichtlich waren die Muskeln und die unverhohlene Sexualität für sie ebenfalls zu viel auf einmal gewesen, um damit klarzukommen.
Beschwipst wankte Charlie zu dem Wagen, der auf sie wartete, bedankte sich bei dem alternden Fahrer, der ihr höflich die Tür aufhielt, und kletterte in den Fond.
Ella selbst fühlte sich, als würde sie noch ziemlich geradeaus gehen können – bis sie die Tür geschlossen und sich umgedreht hatte. Denn als Nächstes lief sie gegen den Sessel, der im Flur an der Seite stand. Missmutig betrachtete sie ihn, ehe sie ein Stück zurückging, um es noch einmal zu versuchen.
Sie musste ins Bett.
Aber James war in ihrem Bett.
Auf dem Weg durch die Küche blieb sie stehen.
Natürlich war James in ihrem Bett. Dorthin gehört er ja auch, entschied sie mit einem entschlossenen, ruckartigen Nicken, ehe sie die Schultern straffte und in ihr Zimmer lief.
Er wartete auf sie. Woher hatte sie gewusst, dass er noch immer wach sein und auf sie warten würde? Seine Miene war kühl und überheblich, als sie aus ihrem Morgenmantel schlüpfte und sich hinlegen wollte.
»Das Nachthemd.« Er klang dunkel und drohend.
Ella hielt inne und starrte ihn überrascht an. »Entschuldige bitte?«, entgegnete sie hoheitsvoll. »Ich schlafe immer im Nachthemd.«
»Zieh es aus, oder ich reiße es dir vom Leib.« In seiner Stimme schwang kein Anzeichen von Gnade mit, und seine Miene war undurchdringlich.
Ella schnaubte. »Ein schöner Toy Boy bist du, James! Vielleicht muss ich dich doch feuern. Du sollst eigentlich mir gehorchen und nicht umgekehrt.«
»Zieh das Nachthemd aus. Ich sage es nicht noch einmal, Ella.« Sie erschauerte, als sie seinen einerseits wütenden und zugleich auch begehrlichen Tonfall hörte.
Sie gehorchte – denn mit einem Mal hatte sie Angst, was passieren würde, wenn sie es nicht tat. Hilflos beobachtete sie ihn, als ihr Seidennachthemd auf den Boden glitt und sie im nächsten Moment nackt vor ihm stand. Was sieht er?, fragte sie sich. Sie war älter als er; ihr Körper war nicht mehr so durchtrainiert, so hübsch wie noch vor zehn Jahren. Sie kannte ihre Problemzonen, denn sie hatte sie unzählige Male im Spiegel betrachtet.
Er zog die Bettdecke zur Seite und klopfte neben sich auf die Matratze. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, stieg Ella ins Bett. Sie wollte sich auf die Seite drehen, doch er hinderte sie daran und bedeutete ihr, sich auf den Rücken zu legen. Mit seiner starken Hand strich er über ihren Bauch, liebkoste ihre Haut. Unwillkürlich stockte ihr der Atem.
»Ich lasse mich nicht ins Schlafzimmer sperren und verstecken wie ein Geheimnis«, warnte er sie kühl und musterte sie. »Hast du mich verstanden, Ella?«
»Was willst du von mir?« Sie schüttelte den Kopf. Ihr Verstand war benebelt vom Alkohol, ihr Herz durch die Warnungen ihrer Freundin und James’ Forderungen sensibilisiert. »Warum bist du überhaupt hier, James? In meinem Bett. In meinem Leben …«
»Das musst du schon allein herausfinden«, knurrte er. Mit der Hand fuhr er hinauf, bis er die widerspenstigen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht zurückstreichen konnte. »Du hättest eigentlich schon dahinterkommen können, Ella, aber du weigerst dich ja, über deine eigenen Ängste hinauszublicken. Ich werde nicht zulassen, dass das so weitergeht.«
Sein Blick wurde nur geringfügig weicher, als sie ihn ansah. Das gedämpfte Licht der Nachttischlampe warf Schatten auf seine Züge, die einerseits wild erschienen, andererseits zärtlich und sanft. Sie hob ihre Hand, bis sie sein stoppeliges Kinn berühren konnte, und genoss das warme, rauhe Gefühl unter ihren Fingerspitzen.
»Ich habe von dir geträumt«, flüsterte sie traurig. »So viele Jahre lang habe ich von dir geträumt, James. Du wirst mir das Herz brechen, wenn ich es dir erlaube. Und deshalb kann ich es nicht zulassen.«
Sein Blick wurde verschlossen. »Schlaf dich aus, Ella. Wir reden morgen weiter.«
Er schaltete das Licht aus, bevor er sich neben sie legte, seine Arme um sie schlang und sie an sich zog. Ella starrte an die dunkle Decke und spürte die Wärme und Lebendigkeit seines Körpers, als er sie festhielt. Spürte die Härte seiner Erektion an ihrem
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