Tabu - Spiel mit dem Feuer: Erotische Phantasien (German Edition)
möglich.«
»Selbstverständlich.« Sie klang etwas überrascht, dass er überhaupt die Möglichkeit in Betracht zog, sie könnte sich nicht sofort darum kümmern.
Jesse hingegen vermutete, dass er den Kaffee erst kurz vor Feierabend bekommen würde. Er brummte etwas Unverständliches, stieß die Tür auf und ging in sein Büro. Jetzt wusste er, warum sie ihn verrückt machte: Terrie gab ihr wahrscheinlich Unterricht.
Er verzog das Gesicht, als er sich an seinen Schreibtisch setzte und die Akte aufschlug, die dort auf ihn wartete. Lucian Conover war ein alter Freund – ein Teil der exklusiven Gruppe von Männern, die sich auf dem College zusammengefunden hatte. Keiner von ihnen war dumm genug gewesen, der Gruppe einen Namen zu geben. Er wusste allerdings, dass er eine der wichtigsten Regeln gebrochen hatte. Kontrolle. Die vollkommene Selbstkontrolle. Nur ihr Vergnügen zählte. Nur ihre totale unbeschwerte Hingabe an ihre Lust war das Ziel. Nicht seine.
Müde fuhr er sich mit gespreizten Fingern durchs Haar und betrachtete stirnrunzelnd die Papiere, die vor ihm lagen, während er versuchte, herauszufinden, wie es dazu hatte kommen können. Er wollte wenigstens verstehen, wie es ihm gelungen war, sich selbst in diese Lage zu manövrieren. Seit er erwachsen war und seit er sich selbst die extreme Lust eingestanden hatte, die ihm sein außergewöhnliches Sexleben brachte, hatte er noch nie so sehr die Kontrolle über sich selbst verloren.
»Ach du liebe Zeit! Gibt es ein Problem mit den Verträgen?« Tallys weiche Stimme riss ihn aus seinen Grübeleien, als sie ihm eine Tasse mit dampfendem Kaffee auf den Schreibtisch stellte.
»Mit den Verträgen ist alles in Ordnung.« Ohne den Blick von den Papieren zu wenden, hob er die Ecke eines Schriftstücks an, das vor ihm lag. »Danke für den Kaffee, Tally. Ich rufe Sie dann, wenn ich Sie brauche.«
»Sie haben einige Nachrichten.« Sie klang beharrlich, so als hätte sie nicht vor, zu gehen, bis er einen Blick auf ihre Notizen geworfen hatte.
Jesse hob den Kopf und drehte ihn, bis er sie mit aller Geduld, die aufzubringen er imstande war, ansehen konnte. Mit Tally zurechtzukommen erforderte viel Geduld.
In ihren dunkelbraunen Augen stand Belustigung, und ein Schmunzeln umspielte ihre Mundwinkel. Jesses Misstrauen wuchs, als er sie nun anblickte.
»Was?«, fragte er vorsichtig.
»Nachrichten.« Den Blick noch immer auf ihn gerichtet und noch immer schmunzelnd, legte sie die Notizzettel neben seine Kaffeetasse.
»Danke«, brummte er. »Sie können dann jetzt gehen, Tally.«
Übertrieben geduldig seufzte sie. »Wie Sie wünschen. Aber darf ich Ihnen eine Dusche empfehlen, Mr.Wyman? Der Geruch von Sex klebt an Ihnen. Und da einige von uns im Augenblick ohne Sex auskommen müssen, werden wir nicht gern daran erinnert.«
Damit schlenderte sie gemächlich aus dem Zimmer. Jesse starrte ihr hinterher und unterdrückte den Drang, frustriert mit den Zähne zu knirschen. Verdammt! Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück, schloss die Augen und rang den Trieb nieder, aus dem Büro zu stürmen und zum Grund für seine momentane Verfassung zurückzukehren. Schon vor Jahren war ihm bewusst gewesen, dass Terrie ihn verrückt machen würde. Sie bewies nun, dass seine Ängste nicht unbegründet gewesen waren. Und sein Schwanz bewies, dass er ein sehr williges Opfer sein würde. Selbst jetzt zuckte er bei dem Gedanken daran, ihr wieder nah zu kommen, voll Verlangen und wachsender Erregung.
Kontrolle. Er presste die Kiefer aufeinander, als er um Selbstkontrolle kämpfte. Kontrolle. Er ballte die Hände zu Fäusten, als er sich wieder der Akte zuwandte. Verdammte Scheiße! Erschöpft seufzte er, als die Wörter vor seinen Augen verschwammen und er wieder einmal versuchte, seine eigene Schwäche zu verstehen.
»Oh, Terrie, du bist ein böses Mädchen!« Tally trat ins Haus, als Terrie ihr den Weg frei machte und sie willkommen hieß.
Ihre braunen Augen, in denen für gewöhnlich ein kühler und spöttischer Ausdruck stand, wirkten warmherzig und belustigt.
Terrie schüttelte müde den Kopf. »Ich weiß, dass er es dir nicht gesagt hat. Oh, im Übrigen hält er dich für eine Plage«, erklärte sie, nachdem sie die Tür geschlossen hatte und mit ihrer Freundin zusammen ins Wohnzimmer ging. »Also, wie bist du dahintergekommen?«
»Hm«, sinnierte Tally. »Es könnte der Geruch nach Sex gewesen sein, und der Hauch von deinem Parfum war eindeutig. Er hätte duschen
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