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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie den unablässigen Ansturm des Lärms nicht aufhalten konnte, aber New Orleans gefiel ihr, insbesondere das French Quarter. Sie fand, die Friedhöfe mit ihren Gräbern über der Erde sähen aus wie Miniaturstädte, schön und anders und absolut passend zu New Orleans. Vor allem mochte sie die Leute mit ihren lächelnden Gesichtern, ihren vielfältigen Akzenten und ihrer Neigung, bei jeder Gelegenheit zu lachen. Nichts von alledem wollte sie verlassen, und Raoul wollte sie noch weniger verlassen.
    Als könnte er ihre Gedanken lesen, strichen Gators Finger über ihren Arm und glitten daran hinab, um sich mit
ihren Fingern zu verschränken, bis er ihre Hand hielt. »Ich gehe nicht fort.«
    »Du hattest all das. Wie konntest du glauben, Whitneys Vorhaben sei es wert, all das dagegen einzutauschen?« Sie erstickte fast an dieser Frage. Sie wünschte sich sein Leben. Seine Großmutter, seine Brüder und sein wunderbares Zuhause.
    »Damals dachte ich nicht, dass ich es eintausche. Ich hatte gewisse übersinnliche Fähigkeiten und ein immenses Verantwortungsbewusstsein. Ich dachte, durch eine Zusatzausbildung könnte ich mehr Leben retten. Ich hatte schon so viele Spezialausbildungen in so vielen Bereichen absolviert, Flame, dass es mir nur wie eine weitere Zusatzausbildung vorkam. Und dann ist alles vor die Hunde gegangen.« Er zog seine breiten Schultern hoch und hielt den Blick auf den Wasserlauf gerichtet.
    Mit dem Fuß auf dem Gas und einer Hand auf dem Steuerknüppel musste er auf der Hut sein. Die Fahrrinne war schmal, und die Pflanzen waren glitschig in dem Morast. Er wagte es nicht, Gas wegzunehmen, als sie durch den Schlamm fuhren, weil er nicht stecken bleiben wollte. Beim Steuern eines Sumpfboots sah er sich nach allem Erdenklichen um, von anderen Booten über Alligatoren bis hin zu den knorrigen Auswüchsen der Zypressen, eben nach all dem, was den Boden des Boots beschädigen konnte. Sumpfboote waren topplastig und konnten sich ziemlich leicht überschlagen, und ihm war sehr deutlich bewusst, dass Flame mitfuhr. Er wollte nicht, dass ihr etwas passierte.
    Gator hielt Flames Finger eng umschlungen, während sie über Wasserläufe und Sumpfland flitzten, um die kleine Insel zu erreichen, die Burrell so sehr geliebt hatte.

    »Bereust du deine Entscheidung?«
    Er warf einen Seitenblick auf sie. »Nicht mehr. Nein.«
    Flame schnappte hörbar nach Luft. Er akzeptierte das, was zwischen ihnen war – einfach so. Ihm war egal, ob Whitney sie manipulierte oder nicht. Er hatte keine Ahnung, wie fürsorglich und wie besitzergreifend er wirken konnte und wie intensiv sich das Verlangen ausdrückte, das seine Augen trübte, wenn er sie ansah. Sie verabscheute Peter Whitney und alles, wofür er stand. Whitney war der Überzeugung, das Ziel rechtfertige die Mittel und Menschen seien kleine Opfer, die man zum Wohle der Wissenschaft brachte. Sie hatte nicht nur selbst gelitten, sondern auch gesehen, wie viel Leid er den anderen Mädchen zufügte, die er aus den Waisenhäusern mitgebracht hatte.
    »Wegwerfartikel« hatte er sie genannt. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, jedes Mal, wenn sie sich an seinen verächtlichen Tonfall erinnerte, zuckte sie innerlich zusammen. Joy Chiasson war kein Wegwerfartikel. Burrell war es auch nicht. Flame konnte sich für ihresgleichen einsetzen, für diejenigen, für die sich niemand sonst eingesetzt hätte. Es mochte zwar sein, dass man Whitney mit seinen Milliarden seine ungeheuerlichen Experimente durchgehen ließ und er ungeschoren davonkam, aber alle, an die sie herankommen konnte, würde sie zu Fall bringen.
    »Flame.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tu das nicht, Raoul. Ich muss darüber nachdenken. Lass mir Zeit, um die Dinge gründlich zu durchdenken. Hier geht etwas vor, und ich muss dahinterkommen, was hier gespielt wird.«
    »Warum? Was macht es schon für einen Unterschied, ob er uns sexuell oder emotional manipuliert hat oder ob wir uns einfach nur deshalb zueinander hingezogen fühlen,
weil wir einander kennen, wie uns kein anderer Mensch kennen könnte? Wir haben die Chance, etwas zu erleben, was nur die wenigsten Menschen jemals erleben.«
    »Was? Großartigen Sex? Er wird uns in einen Käfig sperren und uns beobachten.«
    Seine Finger legten sich fester um ihre. Er war in einem Käfig eingesperrt gewesen und hatte darauf gewartet, dass man ihn ermordete. »Das werde ich nicht zulassen. Für das Militär sind wir Millionen von Dollars wert. Ich übernehme Einsätze, wenn ich

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