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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den Fall, dass jemand bei dem Versuch hinaufzusteigen abstürzte.
    »Amateur«, höhnte sie. Saunders war ein ganz besonders mieser, habgieriger Kerl. Sie hatte keinerlei Bedenken, ihn auf dem Gebiet des Verbrechens als Amateur hinzustellen.
    Das Dach des Turmes war nur in einem ziemlich verzwickten Winkel erreichbar, und es gab lediglich eine einzige
kleine Stelle, an der der Haken einen Halt finden würde, aber sie war zielsicher und schoss den Haken ab, ohne zu zögern. Sie dämpfte die Geräusche, um zu verhindern, dass der scharfe Ton, mit dem das Metall sonst über das Dach kratzte, durch die Nacht hallte. Kauernd wartete sie auf eine Reaktion und hoffte, die Dunkelheit würde das Seil verbergen, das straff gespannt vom Balkon zum Dach reichte. Saunders hatte einige sehr gute Wächter, aber es waren auch ein paar Faulpelze darunter. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass viele Eindringlinge hierherkamen, und die Wächter mussten sich langweilen. Trotzdem stand Saunders in dem Ruf, so hinterhältig wie eine Giftschlange zu sein. Wahrscheinlich hatte er im Lauf der Jahre schon so einige Leichen in den Sumpf geworfen. Sie hatte nicht vor, sich in diese Gesellschaft einzureihen.
    Die Wächter würden den Haken nicht hören, aber sie musste davon ausgehen, dass ihr Verfolger das Geräusch möglicherweise hören konnte, falls Whitney ihn geschickt hatte. Das Klügste wäre es, wenn er sie tötete, während sie in den Turm des Hauses einbrach, aber dann würde es ihm nahezu unmöglich sein, ihre Leiche an sich zu bringen, und die würde Whitney mit Sicherheit haben wollen. Flame wägte ihre Chancen ab. Es war mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass ihr Verfolger selbstsicher war und nicht daran zweifelte, dass er sie schnappen konnte, wenn sie aus dem Turm herauskam. Und sie konnte davon ausgehen, dass er geschickt worden war, um sie zurückzubringen. Whitney würde nicht wollen, dass sein Experiment, in das viele Millionen Dollar eingeflossen waren, ein abruptes Ende fand, wenn er noch einen Verwendungszweck für sie sah.
    Sie zuckte die Achseln, schlang sich den Rucksack über
die Schulter, hakte ihre Beine um das Seil und hangelte sich hoch über dem Boden zum Turm hinüber. Bei dem Gedanken an eine Kugel, die sie jeden Moment treffen könnte, konnte sie einen kleinen Schauer der Furcht nicht unterdrücken, doch sie hielt sich die Tatsache vor Augen, dass sie für Whitney lebend wertvoller war als tot.
    Whitney war ein Mann, der Antworten auf seine Fragen haben wollte, und seine Adoptivtochter war ihm sehr ähnlich. Flame hatte sich mehrfach in Lilys Computer eingehackt und dabei deren schnelle Auffassungsgabe und dieselbe unbändige Liebe zur Wissenschaft entdeckt. Verräterin. Als genau das sah Flame Lily an. Von Whitneys Seite aus war viel Bevorzugung im Spiel gewesen, und Lily hatte getan, was er wollte. Sie war bereitwillig seine Marionette geworden, seine Komplizin, seine hingebungsvolle Tochter, damit er seine abscheulichen Experimente fortsetzen konnte.
    Was glaubte Lily wohl, was aus den anderen geworden war? Nahm sie ihm die bescheuerten Geschichten in den Computern tatsächlich ab? Wie konnte sie daran glauben, wenn Dahlia in ein Sanatorium gesperrt und bei einer Säuberungsaktion alles zerstört worden war, was ihr lieb und teuer gewesen war? Auch dafür würde Lily büßen. Flame würde eine Möglichkeit finden, sie büßen zu lassen. Whitneys Geld bot sich als ein leichtes und naheliegendes Angriffsziel an, aber Lily hatte viel zu viel Geld, und wenn Flame da und dort ein paar Konten leer räumte, würde das nicht viel ändern.
    Während Flame mit den Händen an dem Seil hochkletterte, konzentrierte sie sich darauf, den Mann zu finden, der ihr folgte. Sie war ganz sicher, dass es der Mann sein musste, der ihr an der Tankstelle aufgefallen war. Er hatte
den Jeep aufgetankt, aber er hatte in den tiefen Schatten gestanden. Es war nahezu unmöglich gewesen, ihn zu sehen, und von ihm war etwas ausgegangen, was bei ihr sämtliche Alarmglocken schrillen ließ. Auf der Fahrt zu dem Anwesen hatte sie mehrfach das gespenstische Gefühl gehabt, verfolgt zu werden, aber kein Laut war zu hören gewesen, und sie hatte nirgends Scheinwerfer gesehen. Er musste eines von Whitneys Experimenten sein. Sie wusste, dass sie sich nicht irrte.
    Sie erreichte das Dach ohne Zwischenfälle und verstaute ihr Handwerkszeug in dem Rucksack. Sie befand sich jetzt ein Stück links von dem Oberlicht. Die größte Gefahr war

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