Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game
und ich war ziemlich sicher, dass du dort eingesperrt warst.«
»Es war viele Jahre lang mein Zuhause.«
»Ich weiß, dass es dir schwerfällt, so viele Menschen um
dich zu haben, Dahlia. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du hergekommen bist, aber du brauchst nicht bei mir zu bleiben.«
»Ich möchte bei dir sein. Du hast mir gefehlt. Mir haben sämtliche Mädchen gefehlt. Lange Zeit dachte ich, ihr wärt alle nur meiner Einbildung entsprungen. Lily hat gesagt, Whitney hätte versucht, unsere Erinnerungen auszulöschen. «
»Glaubst du Lily, wenn sie sagt, dass sie nicht mit ihrem Vater zusammenarbeitet?« Flame drehte sich der Magen um, und sie zog sich vor der Toilette auf die Knie.
Dahlia wartete, bis sie fertig war, und reichte ihr einen Waschlappen. »Was ist das, was hier überall auf dem Boden liegt? Ich kann es nicht sehen, aber es fühlt sich an wie Seidenfäden …« Sie ließ ihren Satz abreißen, da sie plötzlich begriff, was hier los war.
»Meine Haare.« Flames Stimme überschlug sich.
Dahlia streckte eine Hand aus, legte sie auf Flames Gesicht und fühlte die Spuren von Tränen. »Auch das passiert nicht zum ersten Mal.« Sie wusste, dass sie Flame jetzt nicht in ihre Arme ziehen durfte, um sie auf diese Weise zu trösten. »Sie wachsen jedes Mal noch schöner als vorher nach.«
»Du hast mir keine Antwort gegeben.«
»Auf die Frage nach Lily?« Dahlia seufzte. »Du regst dich immer auf, wenn wir über Lily reden. Du hast schon genug Sorgen, mach dir nicht auch noch darüber Gedanken.«
»Sag es mir, Dahlia.«
»Lily ist unsere Schwester und Freundin. Sie hat dir vor Jahren das Leben gerettet, als sie Peter Whitney gesagt hat, dass du deine Flucht planst, und jetzt rettet sie dir wieder das Leben.«
»Vielleicht. Wir wissen es nicht mit Sicherheit. Whitney hat immer nur eine vorübergehende Besserung herbeigeführt. Der Krebs ist jedes Mal wieder aufgetreten.«
»Das weiß sie. Sie arbeitet an neuen Medikamenten, um ihn vollständig zu besiegen.«
Flame rieb sich den schmerzenden Kopf. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie man sich fühlte, wenn einem nicht Tag und Nacht schlecht war. Ihr war nicht nur ständig übel, sondern sie war auch geschwächt und fühlte sich nicht in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Sie konnte sich nicht einmal mehr an die andere Flame erinnern. Die selbstbewusste, unabhängige Flame. Sie kannte nur noch den Fußboden des Badezimmers, die täglichen Spritzen und die entsetzliche Ermattung. Tage vergingen. Wochen vergingen. Und jeder Tag war gleich.
»Ich hoffe, du hast recht. Ich hoffe, sie arbeitet nicht mit Whitney zusammen.« Denn das hätte Flame nicht noch einmal ausgehalten – nie wieder. Sie war in vieler Hinsicht so stark, aber das war zu viel verlangt – sogar von ihr.
»Lily hat emotional mehr gelitten als wir alle, denn wir wussten, dass Peter Whitney ein Monster war. Wir wussten, dass er ein Lügner war. Sie hat es nicht gewusst. Er hat dafür gesorgt, dass sie es nicht erfährt, aus welchem Grund auch immer. Ich habe seine Briefe an sie gelesen. Ich habe mit Arly und Rosa gesprochen, zwei von den Personen, die da waren, als sie in diesem Haus aufgewachsen ist. Er hat die Rolle ihres Vaters gespielt. Sie hat geglaubt, sie sei sein leibliches Kind. Für sie ist das alles ganz grauenhaft. Es ist, als sei sie eines Morgens wach geworden und hätte festgestellt, dass ihr Vater ein Wahnsinniger war und dass alles, woran sie jemals geglaubt hat, Lügen waren. Wir wussten es wenigstens von Anfang an.«
»Nonny sagt dasselbe über Lily«, sagte Flame, nachdem sie lange Zeit geschwiegen hatte. »Man muss Nonny lassen, dass sie große Menschenkenntnis besitzt. Sie behauptet, Lily leidet.« Flame presste sich die Fingerspitzen gegen die schmerzenden Schläfen. »Alle leiden, und dieses Leiden haben sie Whitney zu verdanken.« Flame spülte sich mehrfach den Mund aus.
»Ich nicht.«
Flame blickte auf. »Was?«
»Ich leide nicht. Ich habe ein schönes Leben. Es ist nicht perfekt, aber wessen Leben ist das schon? Ich lasse mir nicht von Whitney vorschreiben, wie ich zu leben habe. Ich ziehe Energien an, und ich kann nicht allzu lange unter Menschen sein. Du und Lily, ihr seid Anker, und daher ist es für mich mit euch einfacher. Nico macht es mir viel leichter zu verhindern, dass sich die Energien anstauen, aber vorsichtig muss ich trotzdem sein, und das macht mir nichts aus.«
»Whitney ist nicht hinter dir her, Dahlia. Deinetwegen
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