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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einmal zu, wenn er hervorhob, dass er erst seit vier Wochen wieder zu Hause war. Rein technisch gesehen waren vier Wochen mehr als genug Zeit für einen Fontenot, um eine Frau zu schwängern. Nonny wollte ihre Enkelsöhne verheiratet und sesshaft sehen, nicht als eine wilde, zügellose Bande. Sie wollte eine andere Frau um sich haben und kleine Babys, die sie in den Armen halten konnte. Er wandte seinen Kopf von seinem Bruder und von Ian ab, weil er befürchtete, sein Gesichtsausdruck könnte ihn verraten. Plötzlich überkam ihn Sehnsucht nach genau diesen Dingen – ausgerechnet jetzt, da sie für ihn außer Reichweite gerückt sein könnten. Es war schon komisch, dass er all das als selbstverständlich vorausgesetzt hatte. Das Zuhause. Die Familie. Frau und Kinder.
    » Grandmère sagt, Zwillinge liegen in der Familie, Gator. Von dir erhofft sie sich auf der Stelle welche. Du sollest besser diese Frau finden und sie schleunigst an Land ziehen, Bruder.«
    »Mach weiter so, wenn du unbedingt Prügel willst«, sagte Gator und zwang sich zu einem leisen Lachen, als er sich seinem Bruder wieder zuwandte. Das Geräusch war in der Stille der Sumpflandschaft weithin zu vernehmen, aber bis zu seinen rastlosen Augen reichte das Lächeln nicht. Er suchte den Bayou ab und nahm Notiz von jedem Wasserlauf, von jeder kleinsten Bodenerhebung und von Vogelschwärmen in der Luft. Sogar hier, zu Hause bei seiner Familie und in Gesellschaft eines Freundes, achtete er sorgsam darauf, dass ihm nichts entging.
    Wyatt stützte sich einen Moment lang auf die Stange,
mit der er die Piroge steuerte, und musterte eingehend die markanten Gesichtszüge seines Bruders. »Du hast dich nicht allzu sehr verändert. Du gibst dich immer noch so unbeschwert wie früher, aber im ganzen Bayou gab es keinen, der zäher war als du.« Er grinste Ian an. »Die Jungs wollten sich jede Nacht prügeln, aber nicht mit Gator. Mit ihm wollten sie sich nie anlegen.«
    Gator grinste, doch sein Blick blieb weiterhin auf die Leute auf dem Bootssteg und in den Booten gerichtet. Trotz des unerfreulichen Grundes für seine Heimkehr war es schön, wieder zu Hause zu sein. Sein letzter Aufenthalt hier war zu kurz gewesen, eine Verfolgungsjagd durch den Bayou, auf der er ständig Schwierigkeiten auf den Fersen gehabt hatte. Diesmal konnte er es auskosten, zu Hause zu sein. Seine Großmutter strahlte über das ganze Gesicht, wenn sie ihn sah, und schon allein das war die Reise wert gewesen.
    Das hieß … sie hatte ihn nur angestrahlt, bis sie sich in den Kopf gesetzt hatte, er müsste die Verantwortung für seine Taten übernehmen. Mit ihrem Auftritt als die arme, unschuldige Frau, die von dem charmanten Playboy verführt worden war, hatte Flame einen gewaltigen Eindruck bei ihr hinterlassen. Sein Ruf als Frauenheld, von dem seine Großmutter durchaus wusste, war in dem Fall nicht gerade hilfreich. Nonny war schon immer auf Draht gewesen; während sie bei ihr aufwuchsen, waren die Jungen ganz sicher gewesen, dass sie Augen im Hinterkopf hatte, die sie bei jeder Missetat ertappten. Und jetzt wollte sie, dass Flame in den Schoß der Familie aufgenommen wurde. Er hatte aufgehört zu bestreiten, dass er mit ihr geschlafen hatte. Er hatte sogar aufgehört zu bestreiten, dass er sie geschwängert haben könnte. Wozu auch? Seine
Großmutter wollte es wahrhaben, und nichts, was er sagte, würde etwas an diesem Umstand ändern.
    »Ich sterbe demnächst vor Durst«, sagte Ian. Er presste die eiskalte Bierflasche, die Wyatt für ihn aufgemacht hatte, an seine Stirn. »Ich ersetze nur die Flüssigkeit, die ich ausgeschwitzt habe.«
    Wyatt lachte ihn aus. »Du bist verzärtelt, mon ami . Nach all dem Luxusleben, das ihr hinter euch habt, verträgst du wohl die Hitze nicht?«
    »Luxusleben?« Ein bedächtiges Feixen breitete sich auf Ians Gesicht aus. Er schüttelte seinen lockigen roten Strubbelkopf. »Also wirklich, Gator, das gefällt mir. Wir haben dort oben in Miss Lilys großem Haus ein Luxusleben geführt. « Er schüttete sich eine halbe Flasche Bier in die Kehle. »Du bist ein guter Kerl, Wyatt, aber du hast keinen Schimmer, wovon du redest.«
    Gator schnaubte höhnisch. »Täusche dich nicht in dem Jungen, Ian. Wyatt hat hier nichts Gutes im Schilde geführt. Er hat nur gefeiert, sich geprügelt und Scherereien mit den Damen gehabt. Grandmère hat mir geschrieben, was du alles verzapft hast, Wyatt, und ich bin nach Hause gekommen, um dir den Kopf zurechtzurücken.«
    Wyatt

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