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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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menschliches Wesen. Ganz gleich, wie hart sie daran arbeitete, sich laufend neue Dinge beizubringen und auf ihrem Gebiet ständig besser zu werden – irgendwo tief in ihrem Innern, an einem Ort, den sie nach Kräften beschützte und verteidigte, fühlte sie sich immer noch wie dieses ungewollte Kind.
    Sie bemühte sich, einen unbeschwerteren Tonfall anzuschlagen. »Danke, Monsieur le Capitaine .« Sie sah ihm bewusst ins Gesicht und warf ihm eine Kusshand zu. »Ich bin eine Weltenbummlerin. Ich sehe mich mit Begeisterung an Orten um, an denen ich noch nicht war. Ich kann mir nicht vorstellen, ständig an einem und demselben Ort zu sein. Das ist ein nützlicher Charakterzug, und ich bin froh, dass ich ihn habe. Wenn ich ihn nicht hätte, hätte ich nie das Vergnügen gehabt, Ihnen zu begegnen.«
    »Sie sind eine Wohltat für die Seele eines alten Mannes, Flame.« Sein Blick fiel auf ihr breites Samtband, und er kniff die Augen zusammen. »Was haben Sie da am Hals? Es sieht nach blauen Flecken aus.«
    »Ach ja?« Sie fummelte an dem Samtband herum und
zog es enger um ihre Luftröhre. »Das ist ja merkwürdig. Ich hoffe, das Band färbt nicht ab. Das sehe ich mir lieber noch mal an.« Bevor er wieder hinschauen konnte, war Flame bereits über das Bootsdeck gelaufen und riss die Tür auf.
    Sie inspizierte ihren Hals unter dem Band. Die blauen Flecken wurden dunkler und breiteten sich aus. Sie fluchte leise, warf das Samtband zur Seite und schnappte sich einen Schal, der fast die Farbe ihres Kleides hatte, um ihn sich kunstvoll um den Hals zu schlingen. Solange sie Raoul Fontenot mied, konnte ihr nichts passieren. Andernfalls könnte es durchaus sein, dass er die Begegnung nutzte, um sie für das, was sie gesagt und seiner Großmutter gegenüber angedeutet hatte, tatsächlich zu erwürgen.
    Sie lachte laut, als sie sich Burrell wieder auf dem Deck anschloss. »Es war das Halsband. Sieht es so okay aus?«
    »Wunderbar«, erwiderte er und paffte von Neuem an seiner Pfeife.
    »Sie kennen nicht zufällig die Familie Fontenot, oder doch? Sie wohnen hier in dieser Gegend.«
    Der Kapitän lachte schallend. »Fontenot ist in dieser Gegend ein sehr häufiger Name, Cher . Da brauche ich schon nähere Informationen.«
    »Ich glaube, die Jungen sind von ihrer Großmutter aufgezogen worden. Einer von ihnen heißt Raoul und ein anderer Wyatt.«
    Burrell lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und nickte. »Eine gute Familie. Raoul, der älteste Junge, ist fortgegangen, um sich dem Militär anzuschließen, aber er hat seiner Großmutter immer Geld geschickt, um sie bei der Versorgung der anderen Jungen zu unterstützen. Sie sind ausgelassen und nicht zu bändigen. Und Raoul hatte einen
gewissen Ruf als Raufbold.« Er zwinkerte ihr zu. »All diese Jungen wissen, wie man mit den Damen umgeht, hüten Sie sich vor ihnen. Lassen Sie sich bloß nicht mit einem von denen ein, und glauben Sie ihnen die Schmeicheleien nicht.«
    »Keine Sorge, Capitaine . Ich habe nicht die Absicht, einem der Fontenots jemals so nahe zu kommen.« Sie warf wieder einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich muss jetzt gehen.« Sie beugte sich hinunter, um ihm einen Kuss aufs Haupt zu drücken. »Und Sie bewachen dieses Geld. Verlieren Sie kein Wort darüber, bevor Sie einen Bankscheck haben, den Sie Saunders geben können. Ich begleite Sie, wenn Sie die Schlussrate bezahlen. Sie werden einen Zeugen haben wollen. Und benehmen Sie sich, solange ich fort bin. Ich habe gesehen, wie Sie die alte Mrs. Michaud mit Ihrem bezaubernden anzüglichen Lächeln angesehen haben.« Sie winkte, als sie vom Hausboot in das kleine Sumpfboot stieg, das daneben angebunden war.
    Er winkte ihr zum Abschied mit einem selbstzufriedenen Lächeln nach. Das Letzte, was sie von ihm sah, war, dass er fröhlich seine Pfeife paffte.

5
    GATOR LEHNTE SICH auf seinem Stuhl zurück, streckte die Beine träge vor sich aus und trommelte mit den Fingern im Takt der Musik auf den Tisch. Das Trommeln ermöglichte es ihm, die Konzentration beizubehalten, wenn sich jeder Takt der lauten Musik und die Gesprächsfetzen anfühlten wie Nägel, die in seinen Schädel eingeschlagen wurden. Lange hielt er das nicht mehr aus. Und es nutzte ihm nicht einmal besonders viel. Es war ihm gelungen, zwei Gespräche aufzuschnappen, die sich um Joy drehten. Das erste wurde außerhalb der Hütte geführt, geflüsterte Worte des Zorns und der Verschwörung, die durch die Wände drangen – Brüder und Freunde sannen auf Rache. In

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