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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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schillerte wie schwarzer Obsidian, auf Hochglanz poliert und mit weißen Elfenbeintasten, der Schrein, den er für seine heiß geliebte Musik errichtet hatte. Kein Gast berührte jemals das Klavier, nur die Musiker. Das war eine stillschweigende Übereinkunft, die jedoch von keinem missachtet wurde. Thibodeaux trug den Baseballschläger nicht grundlos mit sich herum, und der Grund waren nicht die zahllosen Raufereien, die hier ausbrachen. Der Schläger diente zum Schutze des Klaviers.
    Flame ging schnurstracks auf das Klavier zu, als sei es ihr Eigentum. Sie sah aus wie eine elegante, vornehme Dame, als sie sich auf den Klavierhocker setzte. Ihre Finger schwebten über den Tasten, und der asymmetrische Saum ihres Kleides lag über ihren wohlgeformten Beinen. Thibodeaux lungerte besorgt in der Nähe herum, hielt den Schläger in seinen fleischigen Händen und ließ Flame nicht aus den Augen, als die ersten Töne erklangen.
    Ihre Stimme war leise und betörend. Sie schlich sich in Gators Gemüt ein und schlug ihn in eine Art Bann. Die ersten Worte ihres Songs sanken in sein Herz und in seine Seele, schlangen sich eng um ihn und zerquetschten seine Eingeweide, sodass ihr Song ihm ganz persönlich und nur ihm ganz allein galt. Alle anderen waren in weiter Ferne versunken. Es gab keinen anderen Mann auf Erden. Sogar der Raum zog sich zurück, sodass sie genau da waren, wohin sie seine Phantasie verschlug.

    Er konnte fast spüren, wie zart ihre Haut war, während ihre Stimme ihn anlockte, ihn zu sich rief, ihn in einem Netz sexuellen Verlangens und sinnlicher Stimulation gefangen nahm. Ein Song ging in den nächsten über, rauchige Klänge, die ihn in Phantasiewelten entführten und ihn innerlich um verlorene Liebe und verpasste Gelegenheiten weinen ließen. Es kostete ihn Mühe, seine Gehirntätigkeit aufrechtzuerhalten, wenn er sich nichts anderes wünschte, als sie an einen Ort zu tragen, an dem sie miteinander allein sein konnten.
    Sein Verstand schien träge zu sein und mit stark verlangsamtem Tempo zu arbeiten, und genau das bereitete ihm Sorgen. Es leuchtete ihm nicht ein, warum er den Kopf nicht umdrehen und seinen Bruder ansehen konnte, um dessen Reaktion auf sie zu beobachten. Stattdessen konnte er nur gebannt die Frau anstarren, die Klavier spielte. Er sah die Seide ihres roten Haares, einzelne Haarsträhnen, die darum baten, berührt zu werden. Ihre Haut schimmerte, unbeschreiblich zart und einladend. Ihr Hals war schmal und entblößt, wenn sie den Kopf umdrehte, und das trieb ihn an den Rand des Wahnsinns. Er konnte an nichts anderes mehr denken als daran, seinen Mund auf ihren Hals zu pressen und seine Lippen von dort aus weiterwandern zu lassen, sie zu erkunden und sich in der Sinnlichkeit ihres Körpers zu verlieren.
    Eine Melodie ging nahtlos in die nächste über, während er um seine Selbstbeherrschung rang. Seine Jeans saß so eng, dass er fürchtete, sie zu sprengen, und sein schmerzender, pochender Körper spannte sich bis zum Zerreißen. Am Ende nahm er Zuflucht zu seinem alten Trick und trommelte mit den Fingerspitzen auf den Tisch, trommelte einen Rhythmus, auf den er sich konzentrieren
konnte. Fast sofort erkannte er, wie viel Macht ihre Stimme besaß. Flame zog die Menschen mit ihrer unglaublichen sinnlichen Stimme nicht nur in ihren Bann, sondern hypnotisierte ihr Publikum mit ihrer Musik, und er war gemeinsam mit allen anderen in die Falle gegangen.
    Er sah sich behutsam um. Niemand rührte sich. Niemand trank. Alle Augen waren auf sie gerichtet, und jeder war der Verführung ihrer rauchigen, erotischen Stimme erlegen und restlos verzaubert. Sie sah die Leute nicht an, fing keine Blicke auf und flirtete auch nicht. Sie war schlicht und einfach über das Klavier gebeugt und ließ sich von der Musik und dem Gesang willig davontragen. Ihr Publikum wurde gemeinsam mit ihr in eine Welt von erotischen Nächten zwischen Satinbettwäsche versetzt. Er fühlte sie auf seiner Haut, Finger, die streichelten und neckten, ihr Mund seidenweich und glühend heiß …
    Gator schüttelte energisch den Kopf und versprach sich davon, wieder klar denken zu können. Sie besaß eine ganz erstaunliche Gabe, von deren Macht sich garantiert niemand eine Vorstellung machte, noch nicht einmal Whitney. Was hätte dieser Forscher getan, wenn er gewusst hätte, dass sie ein Publikum derart gefangen nehmen konnte? Gator war sich der hypnotischen Wirkung ihrer Stimme bewusst und musste dennoch aktiv dagegen ankämpfen. Er

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