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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dem zweiten Gespräch hatten zwei Frauen sie beiläufig erwähnt, während sie einander daran erinnerten, ihre Getränke bloß keinen Moment lang aus den Augen zu lassen.
    Er rieb sich die Schläfen und spürte, wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. Sogar sein Haar war ein wenig feucht von der Anstrengung, die Kakophonie in ihre einzelnen Bestandteile zu zerlegen. Lily hatte recht gehabt, als sie gesagt hatte, wenn man Gespräche aus der Ferne und sogar durch Wände belauschen wollte, bestünde der Trick darin, dass man fähig war, die große Masse der Geräusche auszusortieren. Ihm platzte fast der Schädel. Sogar seine Zähne taten weh. Er musste sich dringend an einen stillen und friedlichen Ort begeben, irgendwohin,
wo er allein der Stille der Nacht lauschen konnte. Er versuchte, die Geräusche zu unterdrücken, die ihn von allen Seiten bedrängten, aber keine der üblichen Methoden funktionierte. Er schöpfte tief aus seinem Innern und unternahm eine letzte Anstrengung, die zahllosen Stimmen um ihn herum zum Verstummen zu bringen und in seinem Geist die Stille zu finden, die seine einzig sichere Zuflucht war, aber nichts konnte verhindern, dass der Lärm auf sein Gehirn einstürmte.
    Sein Magen hob sich. Die Reizüberflutung nahm bedrohliche Ausmaße an. Es war ein Fehler, sich derartige Strapazen zuzumuten, eine große Dummheit, die er schon lange nicht mehr begangen hatte, seit den Anfangszeiten nicht mehr, als seine übersinnlichen Fähigkeiten gesteigert worden waren. Er würde den Club so schnell wie möglich verlassen müssen. Er warf einen Blick auf seinen Bruder, der bereits eine hübsche Frau an die Bar führte. Neben ihm schmiss Ian gemeinsam mit allen anderen Erdnussschalen auf den Boden und lachte dabei. Keiner von beiden schien Gators brenzlige Lage bemerkt zu haben. Als er sich gerade mühsam erhob, ging die Tür auf, und Flame Johnson kam herein.
    Sie wiegte sich beim Gehen. Gator ließ sich wieder auf den Stuhl sinken, glitt tiefer in seinen verborgenen Winkel und in die Schatten hinein und sog sie mit Blicken in sich auf. Sie war wunderschön und sexy. Zu sexy. Augenblicklich nahm er die anderen Männer bewusst wahr, und ihm fiel auf, wie ihre glühenden Blicke auf Flames Körper ruhten und über ihre weichen Rundungen glitten. Ihr Kleid schmiegte sich an ihre zarte Haut, als sie sich durch den Raum voranbewegte, und soweit er das sagen konnte, sah es nicht so aus, als hätte sie etwas darunter.

    Gator bemühte sich einzuatmen, aber die vorhandene Luft schien nicht ausreichend zu sein. Flame riss ihren Kopf so abrupt herum, als ob sie Radar hätte, und sah ihm über die Menge hinweg direkt in die Augen. Einen Moment lang waren sie die beiden einzigen Menschen im Raum. Sie runzelte die Stirn, ließ ihren Blick ganz langsam über ihn gleiten und nahm den dünnen Schweißfilm auf seiner Haut und die Feuchtigkeit in seinem gelockten Haar wahr. Ihr Blick drang tief unter sein unbeschwertes Lächeln. Augenblicklich ließ der Lärm nach, und er vernahm einen leisen, beschwichtigenden Summton in seinem Innern. Das Pochen seines Schädels wurde schwächer, und gleichzeitig beruhigte sich sein Magen. Sie wandte sich ab und sprach angeregt mit Thibodeaux.
    Gator saß ganz still da und spürte die erste überraschende Woge von unglaublicher Eifersucht. Diese Empfindung war ihm bisher vollkommen fremd gewesen, aber er erkannte das Gefühl sofort als das, was es war. Seine Aufmerksamkeit fokussierte sich, bis nur noch Flame vorhanden war. Er konnte bei der schummerigen Beleuchtung die kleinsten Einzelheiten sehen und ihren Duft inmitten des dichten Gedränges von Leibern einatmen. All seine Sinne waren geschärft, so akut geschärft wie nie zuvor, ein Gefühl, das er niemals vergessen würde. Er saß auf seinem Stuhl und konnte die heftige Reaktion seines Körpers genauso wenig beherrschen wie seine Gefühle – und das war für einen Mann wie Gator sehr gefährlich.
    Seine Kopfschmerzen waren verflogen, und das hatte er Flame zu verdanken. Weshalb hätte sie ihm helfen sollen? Fühlte sie sich etwa gegen ihren Willen ebenso heftig von ihm angezogen wie er sich von ihr? Er hoffte es. Er hoffte,
dass er mit seinem Verlangen, sie zu sehen, nicht allein dastand.
    Flame stieg die eine Stufe zur Bühne hinauf. Thibodeaux sah das Huracan aufgrund des perfekt gestimmten Klaviers, das er besaß, als einen der gehobeneren Blues Clubs an. Das Instrument stand inmitten von Chaos und Erdnussschalen und

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