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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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belastendes Material herumlag und auch nichts ihre wahre Identität preisgab. Dann öffnete Flame ein Fenster und gab einen Laut von sich, der viel zu hoch war, um vom menschlichen Ohr wahrgenommen zu werden. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten. Augenblicklich ertönte ein lautes Surren im Sumpf, als Tausende von Moskitos den frühen Nachmittagshimmel verfinsterten. Sowie sie hörte, dass Handflächen auf Fleisch klatschten, schlüpfte sie auf der gegenüberliegenden Seite aus dem Fenster und landete mit dem Rucksack in der Hand leichtfüßig auf den Planken des Decks. Sie benutzte die Möbelstücke als Deckung, um an den Bootsrand zu gelangen und die kleine Insel zu betreten, die Burrell seinen »Hinterhof« nannte.
    Flame tauchte zwischen den Bäumen unter und behielt ihre geduckte Haltung bei, um nicht gesehen zu werden, als sie durch den Morast flitzte, um sich möglichst weit von den Moskitos und den Flüchen zu entfernen. Sie schlug den Pfad ein, der an dem äußeren Rand der morastigen Insel am Wasserlauf entlangführte, zurück in Richtung Hausboot. Für den Fall, dass sie Deckung brauchte, hielt Flame sich dicht an belaubten Bäumen und Sträuchern. Etliche Fahrzeuge, darunter Fontenots Jeep, den sie beschlagnahmt hatte, waren in der Nähe eines morschen Bootsstegs auf dem schmalen Streifen Land geparkt, der zwischen der Brücke und der Straße lag, die am Wasser entlangführte.
Ihr Sumpfboot war dort vertäut, gemeinsam mit zwei kleinen Fischerbooten. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass Burrells Boot fort war. Flame stieß den Rucksack unter eine schmutzige Plane und einen Werkzeugkasten im Heck des Jeeps.
    Sie zog eine Mütze über ihr Haar und stieß einen zweiten hohen Laut aus, um die Moskitos zu verscheuchen, als sie an den Rand der morastigen Insel zurückschlich. Sie musste wissen, wer hinter ihr her war. Raoul hatte zugegeben, dass er irgendwo auf ihrem Sumpfboot einen Peilsender angebracht hatte, und obwohl es so geklungen hatte, als wollte er sie nur necken, hielt sie es für wahr. Sie hätte es an seiner Stelle jedenfalls mit Sicherheit getan.
    Flame hielt sich dicht an den Zypressen und umrundete sie, bis sie hören konnte, wie die Männer mit den Füßen scharrten, sich flüsternd miteinander unterhielten, Dosen zerquetschten und Flüche murmelten, wenn sie von Insekten gebissen und gestochen wurden. Einer der Männer suchte den Wasserlauf ständig mit einem Hochleistungsfernglas ab, während zwei andere das Innere und die äußeren Ränder des Sumpfs überprüften. Keiner von ihnen ging allzu gründlich vor, und daher nahm sie an, dass sie nicht beim Militär waren. Sie konnte nicht genau erkennen, was sie taten oder warum sie da waren.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als die Sträucher und Bäume als Deckung zu benutzen und sich weiter zur Mitte der Insel vorzuarbeiten, wenn sie nahe genug herankommen wollte, um die Männer genauer zu betrachten. Bei jedem Schritt versank sie fast bis zu den Knöcheln im Morast. Hinter ihr füllte das dunkle Wasser ihre Fußspuren so schnell, dass man unmöglich sehen konnte, aus welcher Richtung sie gekommen war. Sie dämpfte die Laute ihrer
Füße, als sie durch das Wasser und den Schlamm stapfte, damit gar nicht erst die Gefahr bestand, den Eindringlingen ihre Anwesenheit zu verraten.
    Es waren vier Männer. Zwei von ihnen blieben keinen Moment auf der Stelle stehen. Offensichtlich bereiteten ihnen die Schwüle und die schwammige Oberfläche des Morasts Unbehagen. Jedes Mal, wenn sie ihren Standort verlagerten, machte der Schlamm um sie herum glucksende Geräusche. Der Mann mit dem Fernglas warf ihnen gelegentlich finstere Blicke zu, weil es ihn ärgerte, dass sie nicht stillhielten. Als der vierte Mann eine Zigarette anzündete, erhob er Einwände, und die Zigarette wurde augenblicklich ausgedrückt, als er den schroffen Befehl dazu erteilte.
    Die Männer näherten sich dem Hausboot nicht, sondern beobachteten lediglich, was sich auf dem Wasser tat. Sie überwachten weder ihr Sumpfboot noch den Jeep. Keiner von ihnen nahm sich die Fahrzeuge vor, die dort geparkt waren, und auch nicht die Boote, die am Steg vertäut lagen. Sie beobachtete sie lange Zeit, doch sie konnte beim besten Willen nicht mit Sicherheit sagen, was sie dort taten. Nach etwa einer halben Stunde begab sich die Gruppe von Männern in den Sumpf. Sie schienen mit Vorräten bepackt zu sein. Sie sahen nicht aus wie Fallensteller oder Jäger, aber es war möglich, dass es

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