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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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»Ich weiß es nicht, Ian.«
    »Dann solltest du zusehen, dass du möglichst schnell dahinterkommst«, riet ihm Ian. »Ich rufe Ryland an und gebe ihm Bescheid, dass wir hier noch ein Weilchen gebraucht werden.«
    »Wirst du ihm sagen, dass Flame hier ist?« Gator drehte sich nicht um, sondern hielt seinen Blick starr auf einen der riesigen Bäume im Garten seiner Großmutter gerichtet, ohne ihn wahrzunehmen.
    »Nur wenn er mich ausdrücklich danach fragt.«
    Gator antwortete nicht. Er wusste nicht, warum es ihm derart widerstrebte, den anderen mitzuteilen, dass Flame in New Orleans war. Hatte Lily es mit Sicherheit gewusst, oder hatte tatsächlich ein Computer die Wahrscheinlichkeit errechnet? Er wusste es nicht. Anfangs war es ihm nicht wichtig gewesen. Wie die Tatsache, dass er genetisch weiterentwickelt worden war. Er hatte es einfach nur cool gefunden, dass er schneller laufen und über einen Zaun springen konnte. Es hatte ihm ein Gefühl von Macht gegeben, das er genüsslich ausgekostet hatte, aber urplötzlich war ihm nun seine Zukunft wichtig.
    Er wollte im Bayou leben, in der Nähe seiner Brüder und ihrer Familien. Er wollte, dass seine Kinder mit ihren Kindern spielten. Er wollte, dass seine Großmutter strahlte, wenn er ihr seinen Sohn oder seine Tochter auf den Schoß setzte. Hatte er seine Zukunft verspielt, sie achtlos weggeworfen? So leichtsinnig, wie er in Flames Augen war?
    Und was war mit Flame? Er schien sie viel besser zu kennen,
als er sie nach diesen wenigen kurzen Begegnungen kennen sollte. Sie dachten gleich. Es war gespenstisch, Gefühle wirklich zu empfinden und zu wissen, dass es ihre und nicht seine waren. Und sie fühlte, was er empfand. Das brauchte ihm niemand zu sagen, denn er wusste es ohnehin. Zwischen ihnen bestand eine starke Verbindung, keine Spur weniger stark als die explosive Chemie. Wie hätte er Ian erklären können, dass es gar nicht darum ging, ob er sie zurücklassen wollte oder nicht? Er konnte sie gar nicht zurücklassen, selbst wenn er es gewollt hätte.
    Die Vorstellung, sie könnte recht haben mit ihrer Behauptung, Whitney hätte ursprünglich sie als Waffe entwickelt und dann auf irgendeine Weise Gator so entwickelt, dass er sie ergänzte und ihre Gaben verstärkte, war beängstigend. Einleuchtend wäre es gewesen, denn schließlich drehte es sich bei der Intensivierung übersinnlicher Fähigkeiten und der genetischen Verbesserung ausschließlich um das Verstärken von Kräften, aber was war mit der körperlichen – nein, sie war weitaus mehr als nur körperlich – Anziehungskraft zwischen ihnen? War das Absicht gewesen oder lediglich eine Begleiterscheinung der genetischen Verbesserung?
    Er berührte die Fensterscheibe und fühlte ihre Nähe. Er fühlte sie genauso, wie er sie in den frühen Morgenstunden gespürt hatte, als er und Ian sich aus dem Haus geschlichen hatten und zu der Insel nicht weit vom Huracan zurückgekehrt waren, um die Spuren zu untersuchen, die derjenige, der sich in der Nacht an ihn herangepirscht hatte, hinterlassen haben musste.
    Flame war da gewesen. Er hatte keinen einzigen Faden von ihrem Kleid gefunden und auch keine Abdrücke ihrer hohen Absätze, aber sie war da gewesen. Er und Ian
wussten es augenblicklich, so, wie sämtliche Schattengänger die Gegenwart der anderen plötzlich wahrzunehmen schienen, fast so, als bestünde zwischen ihnen ein magnetisches Kraftfeld, das sie zueinander hinzog. Er wollte nicht glauben, dass sie sich durch die Bäume an ihn herangepirscht hatte, um ihn zu ermorden – er bezweifelte nicht etwa, dass Flame in der Lage war zu töten, aber es erschien ihm unwahrscheinlich, dass sie versuchen würde, ihn in dieser Form umzubringen.
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, um wieder klarer denken zu können. Ian hatte recht, das war das Schlimmste. Wenn es um sie ging, konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Er holte eine sehr gefährliche Frau ins Haus seiner Großmutter. Für ihn war es ein Spielchen gewesen, das er gründlich auskostete, aber es war nicht fair, seine Familie in Gefahr zu bringen.
    »Rye hat nicht gefragt, und ich habe von mir aus nichts gesagt«, teilte Ian ihm mit. »Aber ich will, dass du mir eines versprichst. Wenn ich beschließe, dass du bis über beide Ohren drinsteckst, dann ziehen wir uns zurück, bis die Situation uns beiden wieder einigermaßen behagt.«
    Gator warf ihm einen kurzen verärgerten Blick zu, doch schließlich willigte er mit einem Nicken ein. Wenn er sich auf

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