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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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etlicher hoher Zypressen umgeben war, stieß sie einen Laut aus, der so hoch war, dass er gerade nicht mehr vom menschlichen Ohr gehört werden konnte. Sie setzte Richtschall ein, um Gator so viele Informationen wie möglich zukommen zu lassen, und sie war zuversichtlich, dass er ihre Warnung hören würde. Sie hatte bisher noch nie Richtschall mit einem Partner verwendet, und schon gar nicht unter derart extremen Bedingungen, aber sie verließ sich vollkommen darauf, dass er, und nur er, sie hören würde. Sie lag zwischen den dichten Schilf- und Sumpfgräsern inmitten eines Kreises von Bäumen und wartete gut getarnt.
    Sie konnte die schwachen Vibrationen, die durch die Erde drangen, nicht mehr hören, was bedeutete, dass Gator entweder stehen geblieben war oder, wie sie, begonnen hatte, sich klammheimlich dem Feind zu nähern. Der dritte
Mann, der gesprochen hatte, zündete sich eine Zigarette an, und der Geruch stieg auf. Durch das Anreißen des Streichholzes hatte er seine Position verraten. Flame schob sich um einen verfaulenden Stamm herum und schnitt eine Grimasse, als etliche Sorten Käfer und Stinkwanzen dicht an ihr vorbeikrabbelten. Eine Schnappschildkröte sonnte sich auf dem Baumstamm, und sie achtete ganz besonders darauf, sie nicht aufzustören. Flame konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf die Schildkröte, während sie sich im rechten Winkel zu dem Baumstamm voranbewegte. Etliche kleine Vögel erhoben sich in die Luft.
    Flame rollte sich sofort herum, blieb in Bewegung und sah zu, dass sie schnell vorankam. Wasser durchnässte ihre Kleidung und ihr Haar. Sie spürte Krebse unter sich, als sie sich in dem seichten Wasser wälzte. Sie liefen eilig los, um ihr auszuweichen, aber sie blieb ständig in Bewegung, da sie die einzige wirklich geschützte Stelle erreichen wollte, eine kleine Vertiefung im Boden inmitten der höheren Schilfgräser. Nur Zentimeter von ihrem Körper entfernt klatschten Kugeln in den Schlamm und ins Wasser. Zwei Schusswaffen, nicht eine. Aus zwei verschiedenen Richtungen. Den Raucher identifizierte sie sofort. Sie hatte eine klare Vorstellung von seinem Standort, aber für Rudy galt das nicht.
    Es war nicht einleuchtend. Echoortung hätte ihr sein Versteck augenblicklich enthüllen sollen. Sie konnte noch nicht einmal seinen Herzschlag hören, wohingegen sie Gators Herz hören konnte. Adrenalin strömte durch ihren Körper, eine Anwandlung von Furcht und plötzlichem Begreifen. Dieser Mann war nicht so wie die anderen.
    Sie wälzte sich in die Bodenvertiefung und versank in weichem Schlamm. Er sickerte um ihren Hals herum und
in ihr Haar. Der Geruch ließ sie beinah würgen, doch sie kämpfte gegen diesen Drang an und wartete das Ende des Sperrfeuers ab. Sie nutzte genau den Zeitpunkt, als Rudy aufhörte zu schießen, um sich blitzschnell auf die Knie zu ziehen und das Messer blind nach dem Raucher zu werfen. Die perfekt austarierte Klinge flog durch die Luft, hinter sich die Kraft von Flames genetisch verbesserten Muskeln, verstärkt durch das reine Adrenalin, das durch ihre Adern strömte.
    Das Messer traf mit Wucht auf, und in der Stille nach dem Beschuss war das Geräusch deutlich zu vernehmen. Der Raucher kippte nach hinten um, fiel schwer ins Gebüsch und brach bei seinem Sturz kleine Zweige ab. Sein Gewehr fiel klappernd hin und traf auf einen Felsbrocken. Vögel kreischten schrill, als sie sich in die Luft erhoben und von dem Schauplatz der Gewalttätigkeiten flohen.
    »Das sind drei, du Mistkerl«, rief Flame. Rudy wusste ganz genau, wo sie war. Er war nur noch nicht in der richtigen Position für einen sicheren Schuss. Wenn er sie töten wollte, würde er sich von der Stelle rühren müssen. Und wenn er sich von der Stelle rührte, würde er genauso angreifbar sein wie sie.
    Ein Laut drang an ihr Ohr, ein schmetternder Befehl, auf derselben Tonhöhe, die sie eingesetzt hatte, um sich mit Gator zu verständigen, aber er sagte ihr, sie solle, verdammt noch mal, den Mund halten. Der Mann konnte ganz schön ausfallend werden, wenn er wütend war. Er hatte eine recht klare Vorstellung davon, wo sich der letzte Mörder versteckte, und er arbeitete sich gerade von hinten an ihn heran. Er wollte, dass sie sich nicht von der Stelle rührte, den Mann nicht provozierte und ihn sein Ding durchziehen ließ.

    Daraufhin bot sie ihm an, Schüsse auf sich zu lenken und dafür zu sorgen, dass seine Aufmerksamkeit weiterhin ihr galt. Der Hagel von ausdrücklichen Befehlen, den sie sich

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