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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Säuberungstrupp brauchen. Mach den Anruf und sag Bescheid. Es wird ganz übel werden. Für Erklärungen habe ich jetzt keine Zeit, aber du musst mich sofort aufspüren. Komm schleunigst her, am besten gestern, und bring Wyatt mit.« Er steckte das Telefon wieder an seinen Gürtel und rannte durch den Sumpf ins Landesinnere. Er musste zur Uferstraße zurücklaufen, um ihnen auf der anderen Seite des Wasserlaufs vom Inland aus den Weg abzuschneiden. Er wusste genau, was Flame tun würde, denn er hätte dasselbe getan.
    Er fluchte, während er rannte und dabei ein mörderisches
Tempo vorlegte, etwa das Doppelte von dem, was ein normaler Mann bewältigen konnte. Ihm war ganz egal, ob er gesehen wurde, denn er musste sie unter allen Umständen abfangen, und seine einzige Chance bestand darin, schnurstracks durch das Sumpfgebiet zu rasen. Die einzigen Menschen, die ihn entdecken könnten, würden ohnehin mit großer Wahrscheinlichkeit Jäger und Fischer sein, Leute aus dem Bayou, die sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern würden. Er war Raoul Fontenot, einer von ihnen, und sie würden niemals freiwillig mit Informationen über ihn rausrücken.
    Er war sich der Gefahren durchaus bewusst, der Schlangen und der giftigen Pflanzen, von den Schlundlöchern ganz zu schweigen, aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich vorzusehen, und er konnte sich keine Verzögerung leisten. Er war am besten beraten, wenn er versuchte, nach Möglichkeit auf den Trampelpfaden zu bleiben, die von den Tieren eingeschlagen wurden. Moos, Äste, Ranken und Laub schlugen ihm ins Gesicht. Dornige Sträucher rissen an seinen Kleidungsstücken und zerkratzten seine Arme und sein Gesicht, bis er fühlen konnte, wie beim Rennen Blut von ihm herabtropfte. Erschrockene Vögel stoben auf und machten Rabatz. Er versuchte gar nicht erst, sie zu beruhigen. Die Mühe sparte er sich, da er keine Energien verplempern wollte.
    Er wich im letzten Moment einer Schnappschildkröte aus, die sich sonnte, und musste regelrecht über einen kleinen Alligator springen, als er den Rand eines Wasserlaufs streifte, bevor er wieder den Weg ins Landesinnere einschlug und durch kahle Zypressen und Tupelobäume lief. Beim Rennen setzten sich Laub, Blütenblätter und kleine Zweige in seinem Haar und auf seiner Kleidung ab
und fielen an seinem Rücken hinunter. Schweiß überzog seinen Körper und lockte Insekten an.
    Das Einzige, was zählte, war, zu ihr zu gelangen. Der schmale Wildpfad kreuzte an einem Punkt den Weg, den der Jeep eingeschlagen hatte, und er musste es schaffen, diese Stelle vor den Mördern und Flame oder zumindest gleichzeitig mit ihnen zu erreichen. Sie hatten keine Chance, an diesem Punkt vorbeizukommen, ohne von ihr eingeholt zu werden. Seine trommelnden Schritte trafen allmählich auf festeren Grund und trugen ihn tiefer ins Innere des Reservats hinein und fort von dem schwachen Heulen der Motoren. Ihm war nicht aufgefallen, dass er unbewusst stets auf die beiden Geräusche geachtet hatte, bis er sich weit von ihnen entfernt hatte und gänzlich allein voranstürmte.
    Jetzt konzentrierte er sich ganz auf den Rhythmus seiner Füße. Sein Herz und seine Lunge kamen selbst dann noch mühelos mit dem mörderischen Tempo zurecht, als er es noch einmal steigerte, und bewältigten locker die langen Sätze, mit denen er über umgestürzte Stämme und ähnliche Hindernisse sprang. Es stand außer Frage, dass er genetisch verbessert worden war. Kein normaler Mensch konnte sein derzeitiges Tempo über eine längere Strecke durchhalten, und er war noch nicht einmal außer Atem. Er wurde sich einer schweren Last auf seinem Gemüt bewusst. Kummer brach über ihn herein. Schuldbewusstsein und Grauen nagten an den Rändern seiner Gedanken. Seine Verbindung zu Flame wurde stärker, und er konnte spüren, wie erbittert sie darum rang, die Selbstbeherrschung zu bewahren, wo sie doch eigentlich gegen das ganze Universum wüten wollte – und es sogar dringend gebraucht hätte, eben das zu tun.

    Flame dämpfte die Geräusche des Motorrads, als sie dem Jeep mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über die unbefestigte Straße folgte. Sie kam ihnen näher und folgte der Staubwolke, die hinter ihnen aufstieg. Sie waren so trunken vom Erfolg ihrer Mission, dass nicht einmal der Fahrer in den Rückspiegel schaute, nachdem sie auf die unbefestigte Straße eingebogen waren, die durch das Reservat führte. Sie konnte die Männer jauchzen und lachen hören, als sie

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