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Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game

Titel: Tänzerin der Nacht - Feehan, C: Tänzerin der Nacht - Night Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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irgendetwas, was ihm den Standort des Scharfschützen verriet.
    Die Zeit kroch im Schneckentempo voran. Der Regen fiel in Strömen. Jetzt konnte Gator den Rhythmus des Sumpfs fühlen, die geschäftigen Insekten, von denen es hier wimmelte, und das Rascheln, mit dem Frösche und Eidechsen aus der Deckung kamen, um schnell einen Happen zu sich zu nehmen. Sein wachsamer Blick streifte immer wieder über seine nähere Umgebung. Der Baumstamm zu seiner Linken war gespalten und vom Alter morsch und beheimatete diverse Lebensformen. Eine kleine grüne Eidechse huschte dem Baumstamm entgegen, machte immer wieder Halt und dann den nächsten Satz, doch bevor sie auf eine kleine Erhebung flitzte und dahinter verschwand, blieb sie abrupt stehen.
    Gator stockte der Atem. Diese Erhebung, keine drei Meter vor ihm, war der Scharfschütze. Er hatte sich nicht gerührt und lag so vollkommen still, mit Schilfgras und Schlamm bedeckt, dass er ein Teil der Landschaft zu sein schien. Wenn er den Kopf umdrehte und hinter sich blickte, würde er Gator entdecken können, da nur sein Kopf und sein Hemd getarnt waren. Seine Jeans war mit Schlamm überzogen, aber aus nächster Nähe würde er einer Entdeckung niemals entgehen können.
Er hatte keine Schusswaffe, was hieß, dass er ein Messer benutzen musste, und das wiederum hieß, er musste sich vorarbeiten, ohne entdeckt zu werden, bis er nahe genug an den Scharfschützen herangekommen war, um zuzustechen.
    Was ist los?
    Er hörte die Sorge deutlich aus Flames Stimme heraus.
    Nichts. Bleib unten.
    Dein Herzschlag ist abrupt in die Höhe geschossen. Erzähl mir keinen Blödsinn. Sag mir, was los ist. Ich bin keine Memme, die keine schlechten Nachrichten verkraftet.
    Nein, das war sie wirklich nicht. Sie hatte fast ihr ganzes Leben lang schlechte Nachrichten weggesteckt. Nein, du bist ein Hitzkopf, und du könntest dich in Lebensgefahr bringen.
    Ich weiß, dass Whitney, dieser heimtückische Kerl, mich lebendig haben will. Sag mir rundheraus, was los ist, Raoul. Ich muss wissen, was hier vorgeht.
    Er wägte seine Möglichkeiten ab. Er würde nur eine einzige Chance haben, gegen den Scharfschützen zu siegen. Sie musste wissen, dass sie in Gefahr war. Er ist dicht vor mir. Wenn er den Kopf umdreht, wird er mich sehen. Rühr dich nicht, Flame. Dieser Typ weiß, was er tut. Er hat keinen Muskel bewegt, und er hat sein Auge nicht vom Zielfernrohr genommen.
    Einen Moment lang herrschte Stille. Er ertappte sich dabei, dass er den Atem anhielt. Raoul. Wenn du das verpatzt und dabei draufgehst, werde ich wirklich wütend auf dich sein.
    Du solltest dich entscheiden , Cher. Ich dachte, du wünschst mir den Tod.
    Du hast noch nicht die Zeit gefunden, eine Lebensversicherung abzuschließen, damit für das Baby und für mich gesorgt ist.
    Mir wird nichts zustoßen.
    Flame schwieg wieder. Ich könnte ihn durch den Einsatz von
Klängen töten. Das ist zwar riskant, aber immer noch besser, als es darauf ankommen zu lassen.
    Nein! Er zwang sich zur Ruhe. Sie war scharfsinnig. Er hatte sich ihr gegenüber gerade verraten, aber das spielte keine Rolle. Er würde es nicht riskieren. Er würde nicht zulassen, dass sie es riskierte. Nein. Wir werden es auf die altmodische Weise erledigen.
    Zähle langsam bis fünf. Jede fünfte Sekunde werde ich Geräusche dazu benutzen, das Schilf rechts von mir in Bewegung zu versetzen.
    Hörte er Erleichterung aus ihrer Stimme heraus? Er konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Nein, verdammt noch mal.
    Doch, verdammt noch mal. Gerade genug, damit er sich Sorgen macht, ich könnte mich in Bewegung gesetzt haben. Er wird sich auf mich konzentrieren, und das gibt dir eine Chance. Ich werde nicht so dumm sein, ihn auf mich schießen zu lassen. Er hörte ihre Entschlossenheit. Du kannst nicht beides haben. Entweder wir setzen Töne ein oder wir gehen das Risiko gemeinsam ein.
    Gator zählte bis fünf und zog sich auf den Ellbogen mit Schwung nach vorn. Er brachte die saugenden Geräusche zum Verstummen, mit denen der Schlamm an seinem Körper zerrte, um ihn an Ort und Stelle festzuhalten. Er war einen guten halben Meter näher an den Scharfschützen herangekommen. Es fehlte nicht mehr allzu viel, bis er sich auf sein Opfer stürzen konnte. Er würde aus einer kauernden Haltung zum Frontalangriff übergehen und das letzte Stück mit einem Sprung bewältigen müssen, bevor sich der Schütze umdrehen und ungehindert auf ihn schießen konnte.
    Als er das zweite Mal bis fünf gezählt hatte

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