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Taeter wie wir

Taeter wie wir

Titel: Taeter wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Fupz Aakeson
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noch mit Steinen in der Hand da, bereit zu werfen.
    »Das war’s«, sagte Bogense.
    Wir starrten aufs Wasser. Sie war mausetot. Wir ließen die Steine fallen und hoben unsere Räder auf. Wir sahen einander nicht an, sagten nichts, fuhren nur nach Hause.
    Im nächsten Jahr füllte die Gemeinde den Löschteich auf, er wurde nicht mehr gebraucht. Dinge verschwinden, der Löschteich, das Sägewerk, der alte Spielplatz.
    Es gab eine Geschichte über Merete und ihren Hund. Niemand weiß, woher diese Geschichte stammte, aber irgendjemand behauptete, Meretewürde sich die Muschi mit Nutella einschmieren und ihren Hund dazu bringen, das abzulecken.
    »Das hat sie bestimmt gemacht«, sagte Niko.
    »Das wissen wir doch nicht«, sagte Benji.
    »Merete?«, meinte Niko. »Die kann gut auf solche Ideen kommen, die macht alles, das ist die billigste von den Mädchen.«
    Ditte und Storch meckerten deswegen mit uns bei einer Party bei Louise Vest, das war, als sie fast allein wohnte. Merete heulte auf der Toilette zusammen mit einigen der anderen Mädchen. »Scheiße, was für Gerüchte setzt ihr hier in die Welt?«
    »Das kommt nicht von uns«, verteidigten wir uns. Was auch stimmte, wir hatten keine Ahnung, wer das aufgebracht hatte.
    »Aber ihr erzählt es weiter«, sagte Storch, ziemlich aufgebracht. Irgendwie schaute man zu Storch immer auf, das war schon merkwürdig.
    »Hat sie’s gemacht oder hat sie’s nicht gemacht?«, fragte Niko, manchmal war er einfach nur blöd.
    »Verdammte Scheiße, natürlich hat sie es nicht gemacht!«, schrie Ditte. »Und wenn sie es gemacht hätte, glaubst du, sie hätte es jemandem erzählt?«
    »Okay, okay«, versuchte Niko abzuwiegeln.
    »Was glaubst du denn, wie sie sich fühlt, wenn sie zur Schule muss?«
    »Na, jedenfalls hat sie bestimmt kein Nutellaauf ihrem Schulbrot«, murmelte Wilam, er konnte es einfach nicht lassen.
    Da bekam er von Ditte und Storch aber die Meinung gesagt.
    »Hört auf«, sagte er, während sie ihn anschrien. »Hört auf, das war doch nur ein Scherz.«
    »Das war überhaupt nicht witzig, kapierst du das?«
    Da nickten wir alle und sagten, ja, klar, wir glauben auch nicht, dass sie es gemacht hat. Anschließend gingen wir raus, um zu rauchen, und redeten weiter darüber. Aber nur ganz leise, wir wollten kein Gemecker mehr haben.
    »Woher zum Teufel wollen die wissen, dass sie es nicht gemacht hat?«
    »Das kann doch nur ihr Köter wissen.«
    »Ich finde ja, dieser Köter sieht ziemlich zufrieden aus.«
    »Das ist eine Sache für den Privatdetektiv.«
    Dann lachten wir uns schlapp. Aber da kamen Louise Wiedemann und Ditte raus, die wollten auch eine rauchen, und wir hielten den Mund.
    »Worüber redet ihr?«, fragte Louise Wiedemann.
    »Über Privatdetektive«, erklärte Wilam. Und so ist es einfach, ganz gleich, woran man denkt, es endet immer mit Merete. Tiere, Hund, Nutella, Merete.

SEX

Martins große Schwester, Nana, die war scharf, sie war zwei oder drei Jahre älter als wir. Es schien, als passte sie einfach nicht in die Familie. Martin, der war wohl der Stillste von uns, abgesehen von diesen Anfällen, die er manchmal hatte, sein Vater war auch nicht gerade ein Festredner, sein großer Bruder war auch still und komisch und das wurde nach der Zeit in Afghanistan ja nicht besser. Ihre Mutter hatte ihren Schönheitssalon und deshalb sahen wir sie so gut wie nie. Aber Nana, die war super. Sie lachte die ganze Zeit und machte Witze. Wenn man bei Martin zu Hause war, dann konnte man sie oft lachen hören, wenn sie Freundinnen zu Besuch hatte oder telefonierte. Man wurde immer irgendwie ein bisschen neidisch, wenn man sie so viel lachen hörte.
    Einmal saßen einige von uns in Martins Zimmer und warteten auf ihn, wir wollten ein bisschen draußen herumfahren. Die Tür stand offen und Nana kam nach Hause, sie sagte nur Hallo, als sie vorbeiging, aber dann kam sie zurück, blieb in der Tür stehen und schaute uns an.
    »Hallo«, murmelten wir.
    »Sitzt ihr hier rum?«, fragte sie.
    »Äh, ja, äh«, sagten wir.
    »Ihr Ärmsten«, sagte sie und dann hob sie einfach ihre Bluse hoch und zeigte uns ihre Brüste, es war Sommer und sie trug keinen BH, das machte sie einfach so, hob die Bluse hoch, dann zog sie sie wieder runter, sie machte das nur ganz kurz, wir konnten kaum zwinkern. Und das war’s dann schon, weg war sie.
    Und wir saßen mit offenem Mund da, wie eine Horde Idioten. Ihr Ärmsten, das brannte schon. Da war etwas dran.
    »Was ist los?«, fragte Martin, als

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