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Tag vor einem Jahr

Titel: Tag vor einem Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Geraghty
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das Wochenende und das Wetter und Fußball und solche Dinge.«
    »Und über mich?«, fügte ich beleidigt hinzu.
    »Nur am Samstag. Er wirkte ein bisschen niedergeschlagen, und wir gerieten ins Reden. Hat erzählt, dass er ein Mädchen getroffen hätte, sich aber herausgestellt habe, dass sie einen Freund hat.«
    »Warte, warte, zurück, zurück.« Ich wollte Einzelheiten hören. »Woher hast du gewusst, dass er von mir spricht?«
    »Na ja, er hat mir erzählt, dass es ein ziemlich großes Mädchen mit langem rotem Haar war. Witzig und …«
Ciaran legte seine Stirn in Falten, wie immer, wenn er sich konzentrierte. »Schön. Ja, schön. Das war das Wort. Als er mir dann berichtete, dass sie im Pub fast hingefallen wäre und er sie so kennengelernt habe, war mir klar, dass du das warst.« Ciaran wirkte ziemlich kleinlaut, als er das erzählte.
    »Das alles hat er gesagt? Er hat nicht wirklich ›schön‹ gesagt, oder? Und witzig?« Diese Details machten mich schwindlig.
    »Und groß mit langem roten Haar.« Ciaran nickte, bemüht, nichts auszulassen.
    »Warum erzählst du mir das?«
    »Ich dachte einfach, du solltest es wissen«, war alles, was Ciaran antwortete, bevor er aufstand und die Becher zu dem kleinen Spülbecken in der Ecke brachte. Dies war ein deutliches Signal. Seine Arbeit hier war getan. Dieses Gespräch war zu Ende.

23
    Ich zog die Wohnungstür hinter mir zu und lehnte mich dagegen. Es tat gut, freizuhaben.
    Ich ging zum Kühlschrank, räumte meine Einkäufe ein und trat einen Schritt zurück, um ihn zu bewundern. Er war dank meines Abstechers zu Marks & Spencer nun gefüllt mit allen lebensnotwendigen Dingen (Bier, Wein, Prosecco, Erdbeeren, Stinkkäse, Pastete und Tafeln purer dunkler Schokolade – keine mit Rosinen und Nüssen gestreckte). Ich trug einen Hut, den ich mir ins Gesicht gezogen hatte, und kam mit zweimaligem Anstarren und einem Kommentar davon, Letzterer von einem etwa sechsjährigen Kind.
    »Mami, das Gesicht der Frau brennt. Schau mal!«
    Ich erleichterte den Kühlschrank um eine Flasche Bier und eine riesige Tafel Schokolade und zog mich auf die Couch zurück. Manche Leute können nicht gleichzeitig Bier trinken und Schokolade essen. Zu denen gehöre ich nicht.
    Ein langer Abend lag vor mir, und ich sah voraus, dass er in einem Nebel aus Soaps und Reality-Fernsehen verschwinden würde, wenn ich nicht aufpasste. Ich brauchte einen Plan. Eine Liste. Also nahm ich eine Kreditkartenabrechnung, schwärzte den Betrag der Gesamtschuld mit einem blauen Kugelschreiber, der eine dicke Spitze hatte, und legte die Rechnung mit der schlimmen Seite nach unten auf den Tisch. Das Blatt saugte eine kleine Bierpfütze auf, die entstanden war, als ich den Deckel öffnete. Ich krempelte die Ärmel hoch und fing an zu schreiben:

    To-do-Liste: Donnerstag: Wohnung putzen
     
    Ich lehnte mich auf der Couch zurück und gab dabei einen tiefen Seufzer von mir, dadurch spuckte ich versehentlich Schokoladenkrümel mit aus, die zu Boden fielen. Dort kauerten sie und starrten mich an.
    »Okay, okay, ich putze die verdammte Wohnung.« Ich sagte es laut, was ich oft tat, wenn ich allein zu Hause war, und das Echo von den Wänden erschreckte mich. Es bestand kein Zweifel an der Tatsache, dass ich mit dem Putzen »an der Reihe« war. Caroline und ich machten theoretisch abwechselnd die Hausarbeit, aber im Allgemeinen machte sie sie allein. Nicht etwa, weil ich mich gedrückt hätte, wenn ich an der Reihe war, nein, sie glaubte einfach nicht, dass ich sie vorschriftsmäßig erledigte. Ich hätte auch in einem Müllcontainer schlafen können, solange ich nur ein Buch und ein relativ sauberes Kissen hatte. Shane war in Sachen Bakterien und anderen Haushalts-Katastrophen ebenso empfindlich wie Caroline. Seine Vorstellung von Haushalts-Katastrophen umfasste:
    1. Haarsträhnen (lang und rot) im Bad
    2. Haare (wie oben) in der Dusche
    3. Haare (dito), die sich auf Kopfkissen / Kissen / Rückenteilen von Sesseln und Sofas sammelten
    4. Haare (erraten) in der Spaghettisauce. Das war, ich schwöre es bei Gott, nur dieses eine Mal passiert
    Bei dem Zustand, in dem sich die Wohnung befand, würde es die halbe Nacht dauern, sie in Ordnung zu bringen. Ich musste die Hausarbeit mit Zwischenüberschriften versehen, um sie überschaubarer zu machen. Das brachte auch
den Vorteil mit sich, dass ich in der Lage sein würde, Aufgaben abzuhaken, wenn ich sie erledigt hatte, wodurch ich mich immer besser fühlte.
     
    a) Mein

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