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Tagebuch der Apokalypse 01

Tagebuch der Apokalypse 01

Titel: Tagebuch der Apokalypse 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Ziehbrückenmechanismus verwenden. Es ist uns heute eingefallen. Wenn wir hier sind, ziehen wir einfach am Seil, und die Gangway wird vom Ufer weg an den Steg gezogen, was es diesen Wichsern ordentlich erschwert, uns auf die Pelle zu rücken. Hoffentlich können sie nicht schwimmen.
    19. Februar
    15.24 Uhr
    Beim Sichern der Umgebung machen wir gute Fortschritte.
    Schwimmsteg dümpeln jede Menge kleine Boote. Die, von denen wir glauben, dass sie einen Scheißdreck wert sind, haben wir zu uns herangezogen. Ich möchte alle gleichzeitig prüfen, um zu vermeiden, dass die Motoren zu verschiedenen Zeiten röhren, weil sie dann zu viel Lärm machen. Heute Morgen habe ich ungefähr fünfzig Meter vorn Wasser entfernt eine Gruppe von acht Untoten die Straße entlanggehen sehen. Nur eins hat mir Sorgen bereitet. Sie bewegen sich schneller als die, denen wir bisher begegnet sind. Sie sind zwar nicht gelaufen oder gerannt, aber als gemächliches Gehen kann man ihr Fortbewegungstempo definitiv nicht bezeichnen. Als ich sah, wie schnell sie waren, stieg Angst in mir hoch.
    Über die Gangway erreichte ich die Fähre neben dem Hafenbüro. Sie ist mittelgroß und kann etwa zwanzig Autos transportieren. Ich nehme an, man hat sie benutzt, um den Kanal zum texanischen Festland zu überqueren.
    Ich bin aufs Oberdeck gestiegen und habe die Brücke kontrolliert. Ich fand ein Fernglas (mein eigenes ist im Tower zurückgeblieben) und nutzte es, um die Untotenbande ausfindig zu machen und zu beobachten. Ich habe den Strand rauf und runter geschaut und mir die Fenster der Hotels angesehen. Kein Anzeichen von Leben. Im fünften und sechsten Stock des nächstliegenden Hotels (Hotel Le Blanc) zählte ich fünf Fenster, hinter denen sich jemand bewegte. Untote, verwesende Gäste, die nie wieder ausziehen werden.
    Das Fernglas ist für den Einsatz auf See gemacht. Es ist groß, schwer und kann ordentlich vergrößern. Diese Dinger sind eigentlich nicht dafür geeignet, sie mit sich herumzuschleppen, aber großartig, wenn man eine Gegend absuchen will. Drei Ungeheuer standen an einem Fenster und sahen hinaus. Eins davon schien mich geradewegs anzuschauen. Die beiden anderen gingen im Zimmer auf und ab. Wie die wohl starben?
    Meinem Bein geht es jetzt viel besser. Ich glaube, in ein paar Tagen kann ich wieder rennen. Heute sind uns die Verpflegungsvorräte ausgegangen, also werden wir - uns auf Nahrungssuche begeben müssen. Ich konnte nicht mehr als 500 Schuss für die CAR-15 bergen. John hat 1000 für die halbautomatische .22er.
    22.23 Uhr
    Vor einer halben Stunde habe ich Lärm gehört. Ich habe das Nachtsichtgerät aufgesetzt und damit gerechnet, den nächsten Waschbär zu sehen. War aber diesmal nicht der Fall. Vier Untote standen am Hafenbecken und glotzten zu uns rüber. Sie sind völlig lautlos. Sie stehen nur da und schwingen aufbedrohliche Weise die Arme. Wir sind so leise wie möglich. Um Batteriestrom zu sparen, schalte ich das NSG ab, aber bei jedem Wasserplätschern, das die Pontons trifft, bilde ich mir ein, dass sie zu uns rüberschwimmen.
    20. Februar
    18.34 Uhr
    Ich war die ganze letzte Nacht auf. Der Dunst über dem Wasser hat es mir nach Mitternacht unmöglich gemacht, das Ufer zu sehen. Als heute Morgen die Sonne aufging und einen Teil des Dunstes verbrannte, habe ich nach den Gestalten Ausschau gehalten. Ich konnte in der Ferne Geräusche hören. Es klang, als träte jemand gegen Blechdosen. Meinem Bein geht es viel besser. Heute haben wir von trockenen Schokoriegeln und Limonade gelebt. Dazu fällt mir ein ... dass niemand dieses Zeug je wieder herstellen wird. Irgendwie ist es deprimierend. Ich werde bald eine Armbanduhr brauchen, denn die Batterie in meiner jetzigen läuft schon länger als zwei Jahre. Ich vermute, ich muss die Uhr auf die Liste meiner »Muss Plünderungen« setzen. Es gibt bestimmt Menschen, die sagen, dass Stehlen zum Überleben kein Diebstahl ist. So genau muss man es nicht nehmen. Ich habe ja nicht vor, ein Juweliergeschäft auszurauben. Aber ich werde auch nichts ablehnen, das mir das Überleben erleichtert.
    Positives: Wir haben einen Sender entdeckt, der noch immer Musik verbreitet. Zu schade, dass er automatisiert ist und sein Programm alle zwölf Stunden wieder von vorn anfängt. Ist aber trotzdem gut für die Kampfmoral. Ich freue mich, dass er noch sendet. Man könnte sich fast vorstellen, dass er noch existiert. Es hilft uns ... ein bisschen.
    21. Februar
    8.00 Uhr
    Wir brauchen dringend

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