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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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schnell umzulegen, dass sich eine Barrikade aus Leichen bildete, die den Rest ihrer Genossen daran hinderte, das Tor noch weiter aufzuziehen.
    »Es ist die Scheißsache nicht wert, Mann!«, schrie Hawse.
    Das Knallen der schallgedämpften Gewehre war zeitweise betäubend und ließ ihre Trommelfelle in der Enge des Ganges klingeln. Schalldämpfer funktionierten leider im wirklichen Leben nicht so wie im Film. Hawse betätigte den Abzug und feuerte kontrolliert, bis ihm die Munition ausging. Dann trat Disco instinktiv vor ihn hin und reichte ihm sein volles Magazin. Hawse schob es in seine Waffe und zog ein weiteres Magazin aus seinem Munitionsbeutel, um es Disco zu geben, falls sie ihre Position erneut tauschen mussten.
    Das System schien gut zu funktionieren. Disco hatte bei Taktiken dieser Art Erfahrungen gesammelt, da er schon bei der Operation Enduring Freedom auf den Philippinen dabei gewesen war. Von Camp Greybeard auf der Insel Jolo aus hatte er jede Menge Feuergefechte gegen die Terrororganisation Abu-Sayaf erlebt. Wenn sie achtundzwanzig Schuss auf die Gespenster im Dschungel vor dem Zaun abgefeuert hatten, hatten sie ihre Magazine oft derart getauscht. Die Kreaturen, mit denen sie es hier zu tun hatten, waren zwar keine Abu-Sayaf-Terroristen, aber ebenso tödlich.
    Die Furcht des Teams, dass ihm die die Gewehrmunition ausging, war ständig präsent. Ohne Gewehrmunition hätten sie sich auf die nicht weit genug reichenden Pistolenkaliber beschränken müssen. Und wenn ihnen die Munition komplett ausging, waren sie gezwungen, mit bloßen Händen zu kämpfen. Und was das bedeutete, war jedem einzelnen Mann bewusst.
    Disco zählte fünfzehn Schüsse, bis keine der vor der einen Spaltbreit offenen Tür stehenden Gestalten mehr ihre verwesende Visage zeigte. Die Männer warteten mit schussbereiten Knarren und lauschten ihren noch immer klingelnden Ohren. Disco nutzte ein paar Sekunden dieser Zeit, um seine Waffe mit einem frischen Magazin zu bestücken.
    Beide Männer wären beinahe aus den Stiefeln gesprungen, als Doc und Billy urplötzlich mit gezückten Eisen und Messern kampfbereit hinter ihnen in den Raum hineinsprangen.
    »Habt ihr sie noch alle, ihr Arschlöcher?«, schrie Hawse.
    »Ihr Säcke habt uns ’ne Bande quäkender Säuglinge genannt, deswegen sind wir gekommen. Wo ist das Problem?«
    »Ich glaub, wir haben alle erwischt«, sagte Disco.
    »War ganz schön haarig«, sagte Hawse nervös. »Die haben sich in Massen an die Tür da gekrallt.« Er schwenkte sein Gewehr durch den Raum, als wimmelte er von Riesenspinnen.
    »Okay, aber wenn wir schon mal hier sind, können wir die Funkanlage auch zusammen aufbauen. Billy, nimm deinen Spiegel und schau mal hinters Tor.«
    Ein leises Rascheln drang von außen durch den schmalen Spalt an ihre Ohren, was dazu führte, dass die Hände der Männer die Schäfte der Waffen etwas fester packten.
    Billy langte in seinen Tornister und entnahm ihm einen kleinen Signalspiegel. Er befestigte ihn mit einem dicken Gummiband am Ende des Schalldämpfers, ging langsam und leise zur Tür und schob den Spiegel ins Finstere hinaus. Seine Brille passte sich konstant und auf elektronische Weise den jeweils herrschenden Lichtverhältnissen an. Durch das Spiegelchen zählte er mindestens drei Dutzend im Freien verstreute Leichen. Eine am Boden liegende Kreatur zuckte noch. So etwas hatte Billy schon mehr als einmal gesehen.
    »Ich sehe nix, Doc. Ein paar Meter weit weg zuckt noch einer vor sich hin, und vor der Tür stapeln sich ’ne Menge Kadaver. Allein kann ich das Tor aber nicht aufschieben.«
    »Okay, gehen wir mal mit allen Schultern ran. Du bleibst hinter uns, Billy – für den Fall, dass du in dem Stapel was übersehen hast.«
    »Verstanden.«
    »Also los, auf mein Zeichen … Eins, zwei, drei.«
    Das Tor ging etwa fünfunddreißig Zentimeter weiter auf, schob den Leichenstapel aber weit genug vor sich her, um sich mehr oder weniger ins Freie quetschen zu können.
    Die vier Männer huschten nacheinander hinaus in die Dunkelheit, erhellt von einer Technik, die sich, wie Billy plötzlich klar wurde, wahrscheinlich nie mehr über ihren gegenwärtigen Stand hinaus entwickeln würde.
    »Nachzügler«, hauchte er kaum hörbar. Er brachte seine Waffe in Position. Die Art und Weise, in der das unheilige Ding auf ihn zu stampfte, hypnotisierte ihn eine Millisekunde lang. Im reflektierten und verstärkten Mondlicht schienen die fleckigen Zähne des Dings zu leuchten. Billy

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