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Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition)

Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition)

Titel: Tagebuch der arabischen Revolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karim El-Gawhary
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Jugendlichen, denen es bislang an einer verbindlichen politischen Organisation fehlt und die nun Angst haben, von bestehenden Oppositionspar teien vereinnahmt zu werden, dass der Ausnahmezustand beendet wird. Und sie haben sich den Forderungen zahlreicher Streiks angeschlossen, die überall im Land ausgebrochen sind.
    Ein Regierungsbericht schätzt die Verluste im Tourismus auf 10 Milliarden Dollar. Das wissen auch die Demonstranten. Am Freitag begannen sie auf dem Tahrir eine „Besucht-Ägypten-Kampagne“. Viele trugen T-Shirts mit der Aufschrift: „Unterstützt die Freiheit – Besucht Ägypten!“

Arabische Welt im Aufstand

    Tweets auf Twitter
    16. Februar 2011, 19:49 Der Hauptplatz von Manama in Bahrain ist nach ägyptischer Tahrir-Art von Demonstranten besetzt.
    17. Februar 2011, 8:33 Polizei räumt „Platz der Perle“ in Bahrain. In Libyen ist heute ein Tag des Zorns ausgerufen.
    17. Februar 2011, 11:04 Bahrain: Vier Tote. Platz mit Panzern und Stacheldraht abgeriegelt. Gesundheitsminister zurückgetreten. Journalisten-Einreiseverbot.
    17. Februar 2011, 11:05 Das Leben in Bahrain steht praktisch still, weil heute keiner zur Arbeit geht.
    17. Februar 2011, 11:15 Die arabischen Führungen haben nichts gelernt. Haben die immer gleiche polizeiliche Antwort. Wie das ausgeht, kennen wir aus Tunesien und Ägypten.
    17. Februar 2011, 11:19 Ärzte in Bahrain berichten, dass sie zusammen mit Krankenschwestern auf Intensivstation angegriffen wurden. Ist aber noch nicht bestätigt.
    17. Februar 2011, 13:59 Tag des Zorns in Libyen: Regime sendet Polizei, Schläger und eine SMS, die die Verwendung von scharfer Munition androht.
    17. Februar 2011, 17:35 Habe mit Bahrain telefoniert. Leute im Schock. Proteste haben sich in Krankenhäuser verlagert. Morgen Szene nach Freitagsgebet beobachten!
    Arabesken, tazblog 18.2.2011
    Hilfe, mir wird schwindelig. Ich weiß gar nicht, wohin ich zuerst blicken soll

    Es geht alles so rasend schnell. Soll man heute nach Bahrain blicken, wo die Toten von gestern begraben werden und sich die Begräbnisfeiern wahrscheinlich zu einem neuen Höhepunkt der Demonstrationen gegen den König entwickeln werden? Schon gestern, nachdem der Platz der Perle brutal geräumt worden war, wanderte der Protest einfach in die Krankenhäuser weiter.
    Oder soll man nach Libyen schauen, wo Gaddafi versucht, den Aufstand unter Ausschluss der Öffentlichkeit niederzuschlagen, indem er Polizei, bezahlte Schläger und eine SMS aussendet, die die Menschen warnt, gegen das Regime auf die Straße zu gehen, weil scharf geschossen wird? Auch hier werden die heutigen Freitagsgebete ein wichtiger Indikator sein, wie es weitergeht.
    Die Antwort der Regime ist überall gleich: Sie setzen ihren Sicherheitsapparat als einzige Antwort ein und versuchen die Menschen einzuschüchtern. Die wiederum versuchen auf der Straße die kritische Masse zu erreichen, um dem Sicherheitsapparat widerstehen zu können.
    Selbst in Syrien hat es inzwischen angefangen. Der Protest begann im Bezirk Harika in Damaskus, nachdem ein Bürger, Emad Nasibah, brutal von der Polizei verprügelt worden war. Wer Syrien kennt, der weiß, wie mutig diese Menschen sind.
    Und dann ist da noch Ägypten. Dort wird heute auf dem Tahrir die Revolution gefeiert und der Toten gedacht. Aber bei der heutigen Demonstration geht es auch darum, erneut Muskeln zu zeigen, denn viele der Protestierer fühlen sich um die Früchte der Revolution betrogen und versuchen daher den Druck auf das Militär zu erhöhen, einen wirklichen Bruch mit dem alten Regime zuzulassen. Auch wenn das Militär das Parlament aufgelöst und die auf Mubarak maßgeschneiderte Verfassung ausgesetzt hat: Es sitzen immer noch zu viele Vertreter des alten Regimes an wichtigen Schaltstellen.
    Zumindest bis gestern wurde dieser Kampf um den vollständigen Bruch friedlich ausgetragen. Vor meinem Büro hat ein Hochzeitspaar sich ganz revolutionär ablichten lassen. Erst zieht die Hochzeitsprozession an den Panzern vorbei. Dann posiert das Brautpaar vor den Panzern und es werden Hochzeitsfotos der besonderen Art gemacht.

Libyen: Der lange Kampf der Rebellen

    In Libyen reagieren alle anders – die Rebellen, der Diktator und die internationale Gemeinschaft

    Es war klar, dass die Revolution in Tunesien und vor allem der Erfolg der Ägypter in der arabischen Welt Nachahmer finden würde. Die Welt blickte auf die ersten Demonstrationen in Algerien, in Jordanien und natürlich auch auf die Mini-Golfinsel

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