Tagebuch Eines Vampirs 05. Rückkehr Bei Nacht
und tränenüberströmtem Gesicht da. Er konnte die Hitze, die ihre Wangen abstrahlten, fühlen. »Elena, lass uns gegen ihn kämpfen. Erinnerst du dich nicht daran, wie wir gegen die bösen Dinge in Stefanos Zimmer gekämpft haben?«
»Aber dies ist schlimmer, Matt. Ich habe noch niemals etwas so Böses gespürt.
Etwas so Starkes. Es - bedrängt mich.«
»Du meinst doch nicht etwa, dass wir ihm nachgeben sollen ...?« Das war es, was Matt aussprach, und er klang, als sei er drauf und dran, sich zu übergeben.
Was seine klaren, blauen Augen sprachen, war noch einfacher. Sie sagten: Nein.
Auch nicht, wenn er mich für eine Weigerung tötet.
»Ich meine ...« Elena drehte sich plötzlich wieder zu Damon um. »Lass ihn gehen«, sagte sie. »Dies ist eine Angelegenheit zwischen dir und mir. Lass uns das unter uns regeln.« Sie würde Matt verdammt noch mal retten, selbst wenn er nicht gerettet werden wollte.
Ich werde tun, was du willst, sandte sie Damon mit aller Macht ihre Botschaft, in der Hoffnung, dass er zumindest einen Teil davon auffangen würde. Schließlich hatte er sie schon früher gegen ihren Willen bluten lassen - zumindest am Anfang.
Sie konnte es ertragen, wenn er es noch einmal tat.
»Ja, du wirst alles tun, was ich will«, antwortete Damon und bewies damit, dass er ihre Gedanken noch deutlicher lesen konnte, als sie es sich vorgestellt hatte.
»Aber die Frage ist, nach wie viel?« Er sagte nicht, wie viel von was. Er brauchte es auch nicht zu sagen. »Also, ich weiß, ich habe dir gerade einen Befehl erteilt«, fügte er hinzu, wandte sich halb zu Matt um und ließ Elena dabei nicht aus den Augen, »weil ich immer noch sehen kann, wie du es dir im Geiste ausmalst.
Aber...«
In diesem Moment sah Elena den Ausdruck in Matts Augen und das Aufflammen seiner Wangen, und sie wusste - und versuchte sofort, dieses Wissen vor Damon zu verbergen -, was er tun würde.
Er würde Selbstmord begehen.
»Wenn wir es Ihnen nicht ausreden können, dann können wir es Ihnen nicht ausreden«, sagte Meredith zu Mrs Flowers. »Aber - es gibt Dinge dort draußen ...«
»Ja, Liebes, ich weiß. Und die Sonne geht unter. Es ist ein schlechter Zeitpunkt, um ins Freie zu gehen. Aber wie meine Mutter immer sagte, zwei Hexen sind besser als eine.« Sie bedachte Bonnie mit einem gedankenverlorenen Lächeln.
»Und was du bisher überaus freundlich nicht erwähnt hast - ich bin sehr alt.
Wahrhaftig, ich kann mich an die Tage vor den ersten Automobilen und Flugzeugen erinnern. Ich mag zwar einerseits über Wissen verfügen, das euch bei eurer Suche nach euren Freunden helfen würde - und andererseits bin ich entbehrlich.«
»Das sind Sie gewiss nicht«, widersprach Bonnie inbrünstig. Sie bedienten sich jetzt aus Elenas Schrank und zogen mehrere Schichten Kleidung über. Meredith hatte die Reisetasche mit Stefanos Sachen darin vom Boden aufgehoben und auf sein Bett gekippt, aber als sie das erste Mal nach einem Hemd griff, ließ sie es wieder fallen.
»Bonnie, während wir weitermachen, könntest du etwas von Stefano in die Hand nehmen«, schlug sie vor. »Mal sehen, ob du daraus irgendwelche Eindrücke gewinnst. Ähm, vielleicht sollten Sie das Gleiche tun, Mrs Flowers?«, fügte sie zögernd hinzu. Bonnie verstand. Es war eine Sache, wenn sich jemand selbst als Hexe bezeichnete; eine andere Sache war es, eine ältere Person eine Hexe zu nennen.
Die letzte Schicht von Bonnies Garderobe bestand aus einem von Stefanos Hemden und Mrs Flowers steckte sich eine seiner Socken in die Tasche.
»Aber ich werde nicht zur Vordertür hinausgehen«, erklärte Bonnie standhaft.
Sie konnte es nicht einmal ertragen, sich die Schweinerei dort auch nur vorzustellen.
»Also schön, dann gehen wir hinten raus«, sagte Meredith und knipste Stefanos Lampe aus. »Kommt.«
Sie gingen tatsächlich gerade zur Hintertür hinaus, als es vorn an der Tür klingelte.
Alle drei Frauen tauschten einen Blick. Dann Meredith: »Das könnten sie sein!«
Und sie eilte zurück in den dunkleren vorderen Teil des Hauses. Bonnie und Mrs Flowers folgten ihr ein wenig langsamer.
Bonnie schloss die Augen, als sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde. As nicht sofort lautstarke Bemerkungen über die Schweinerei vor der Haustür kamen, öffnete sie sie einen Spaltbreit.
Nichts ließ darauf schließen, dass dort draußen irgendetwas Ungewöhnliches geschehen war. Keine zerschmetterten Insektenleiber - keine toten oder sterbenden Käfer auf der vorderen
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