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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Dieser Umstand wurde sogar noch verstärkt durch die Schrecksituationen, die sie ausstehen musste: Gestalten, die wie Wachposten aussahen und vor ihr aufragten, erwiesen sich als ein ausgestopfter Bär, ein schmaler Schrank und etwas, auf das Damon sie nicht mehr als einen flüchtigen Blick werfen ließ, das aber wie ein mumifizierter Mensch wirkte. Damon brachte nichts von alledem aus der Ruhe.
    Wenn ich nur ein wenig mehr Macht in meine Augen kanalisieren könnte, dachte Elena, und sofort erschienen die Dinge um sie herum deutlicher. Ihre Macht gehorchte ihr!
    Gott! Ich werde dieses Kleid für den Rest meines Lebens tragen müssen: Es gibt mir das Gefühl von solcher… Macht. Von solcher… Schamlosigkeit. Ich werde es im College tragen müssen, sollte ich jemals aufs College gehen, um meine Professoren zu beeindrucken; und bei Stefanos und meiner Hochzeit– nur damit die Leute begreifen, dass ich keine Schlampe bin; und– am Strand, um den Männern etwas zum Gaffen zu geben…
    Sie unterdrückte ein Kichern und war überrascht zu sehen, dass Damon sie mit gespieltem Tadel musterte. Natürlich, er war genauso auf sie konzentriert, wie sie auf ihn konzentriert war. Aber sein Fall lag selbstverständlich ein wenig anders, schließlich trug sie in seinen Augen ein dickes Etikett mit der Aufschrift ERDBEERMARMELADE um den Hals. Denn er schien schon wieder hungrig, sehr hungrig. Obwohl das gar nicht sein konnte– er hatte keine zwei Stunden zuvor ihr Blut getrunken.
    Beim nächsten Mal werde ich dafür sorgen, dass du richtig isst, bevor du ausgehst, sandte sie ihm ihren Gedanken.
    Kümmern wir uns lieber darum, diesmal Erfolg zu haben, bevor wir für das nächste Mal planen, antwortete er mit einer winzigen Andeutung seines Zweihundertfünfzig-Kilowatt-Lächelns.
    Das war natürlich mit ein wenig ironischem Triumph vermischt, von dem Damon immer erfüllt war. Elena schwor sich, dass er sie auslachen konnte, wie sehr er wollte, dass er sie anflehen konnte, wie sehr er wollte, dass er sie bedrohen oder beschwatzen konnte, wie sehr er auch wollte, sie würde ihm heute Abend nicht die Befriedigung auch nur eines einzigen kleinen Bissens geben. Er kann ruhig mal den Deckel eines anderen Marmeladentopfs aufschrauben, dachte sie.
    Schließlich brach die süße Musik des Konzerts ab, und Elena und Damon eilten zurück, um sich mit Bonnie, Meredith und Sage in der Halle der Harfenkunst zu treffen. Elena hätte die Neuigkeiten auch allein an Bonnies Haltung ablesen können, selbst wenn Sages Schweigen ihr nicht bereits alles gesagt hätte. Aber diese Neuigkeiten waren schlimmer, als Elena sich hatte vorstellen können: Die drei hatten in der Halle nicht nur nichts gefunden, sie hatten schließlich sogar einen letzten Strohhalm ergriffen und den Haushofmeister befragt, der unter Sages Einfluss zwar sprechen, aber sich nicht bewegen konnte.
    » Und rate mal, was er uns erzählt hat«, sagte Bonnie, und bevor jemand auch nur ein Wort über die Lippen bringen konnte, fügte sie hinzu: » Diese Harfen werden jeden Tag gereinigt und gestimmt. Fazina hat dafür eine ganze Armee von Dienstboten angestellt. Und alles, alles, was nicht in eine Harfe hineingehört, würde sofort gemeldet werden. Und es ist nichts gemeldet worden! Der Schlüssel ist einfach nicht hier!«
    Elena spürte, wie sie von der allwissenden Göttin zu einem verwirrten Menschen schrumpfte. » Ich habe insgeheim schon daran gedacht, dass es so ausgehen könnte«, gab sie seufzend zu. » Es wäre auch zu leicht gewesen. Na schön, Plan B. Ihr mischt euch unter die Gäste der Gala und versucht, einen Blick in jeden Raum zu werfen, der den Gästen offen steht. Versucht, Fazinas Gemahl in euren Bann zu ziehen und ihm Informationen zu entlocken. Stellt fest, ob Misao und Shinichi in letzter Zeit hier waren. Damon und ich werden weiter in jenen Räumlichkeiten suchen, die abgesperrt sind.«
    » Das ist zu gefährlich«, wandte Meredith stirnrunzelnd ein. » Ich habe Angst vor der Strafe, solltet ihr erwischt werden.«
    » Und ich habe Angst vor der Strafe, die Stefano erwarten wird, wenn wir diesen Schlüssel heute Abend nicht finden«, gab Elena knapp zurück, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ den Raum.
    Damon folgte ihr. Sie durchsuchten endlos verdunkelte Zimmer und wussten jetzt nicht einmal mehr, ob sie nach einer Harfe oder nach etwas anderem Ausschau halten sollten. Wie schon zuvor fand Damon vor jedem Raum zuerst heraus, ob sich darin ein

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