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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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im vorderen Teil des Gebäudes. Es ist eine Tür mit allen möglichen Symbolen darauf.
    Ich glaube, ich bin mit dieser Art von Türen vertraut, sandte Damon trocken zurück, aber nicht einmal er konnte zwei Dinge vor ihr verborgen halten. Erstens, dass er froh, wirklich froh war, Elenas Jubel zu spüren und zu wissen, dass er im Wesentlichen dafür verantwortlich war.
    Die zweite Sache war ganz einfach: Wenn es eine Entscheidung zu treffen gab zwischen seinem eigenen Leben und dem Leben seines Bruders, würde er seines hingeben. Um Elenas willen, um seines eigenen Stolzes willen.
    Um Stefanos willen.
    Elena grübelte nicht über diese in Damon verborgenen Dinge nach, die zu wissen sie kein Recht hatte. Sie hieß sie einfach willkommen, ließ sie Stefano in ihrer ganzen rohen Kraft spüren und sorgte dafür, dass Damon nicht erfuhr, dass Stefano davon wusste. Für sie sangen die Engel im Himmel. Schwarzmagische Rosenblätter waren um sie herum verstreut. Tauben wurden freigelassen und sie spürte ihre Flügel. Sie war glücklich.
    Aber sie war nicht in Sicherheit.
    Das begriff sie erst, nachdem sie die Lobby betreten hatten. Zum Glück lag die Dimensionenpforte auf ihrer Seite. Blodwedd hatte die andere Seite der Halle methodisch zerstört, bis nicht mehr als ein Haufen zersplitterten Holzes übrig war. Was als Fehde zwischen Elena und Blodwedd begonnen hatte, als Streit zwischen einem Gast und einer Gastgeberin, die dachte, ihr Gast habe die Hausregeln gebrochen– war längst ein Krieg auf Leben und Tod. Und wenn man bedachte, wie Vampire, Werwölfe, Dämonen und andere Kreaturen hier unten in der Dunklen Dimension darauf reagiert hatten– musste es sich selbst für hiesige Verhältnisse um eine Sensation handeln. Die Wächter hatten alle Hände voll damit zu tun, Leute von dem Gebäude fernzuhalten. Auf der Straße lagen überall Leichen.
    Oh Gott, die Leute! Die armen Leute!, dachte Elena, als die Leichen in ihr Blickfeld gerieten. Was die Wächter betraf, die diesen Ort zu schützen versuchten und um ihretwillen gegen Blodwedd kämpften, Gott möge euch dafür segnen, dachte Elena.
    » Jetzt brauchen wir deinen Schlüssel wieder, Elena«, erklang Damons Stimme direkt über ihr. Elena löste Stefano sanft von ihrer Kehle. » Nur einen Moment, mein Liebling. Nur einen Moment.«
    Sie blickte zur Tür und war sekundenlang verwirrt. Es gab zwar ein Loch, aber nichts geschah, als sie den Ring hineinschob und drückte, presste oder ihn nach links oder rechts drehte. Aus dem Augenwinkel sah sie einen dunklen Schatten über sich, tat ihn aber als unbedeutend ab und musste dann erleben, dass er wie ein Berserker schreiend auf sie herabstürzte und mit stählernen Krallen nach ihr griff.
    Es gab kein Dach mehr. Blodwedd hatte es mit den Krallen methodisch weggerissen.
    Elena wusste es.
    Denn irgendwie sah sie die Situation plötzlich in ihrer Gesamtheit. Sie sah nicht nur ihren Anteil daran, sondern als sei sie jemand außerhalb ihres Körpers, der viel mehr Dinge verstand, als es die kleine Elena Gilbert tat.
    Die Wächter waren nur hier, um Kollateralschäden zu vermeiden.
    Sie konnten oder würden Blodwedd nicht aufhalten.
    Auch das wusste Elena.
    All die Leute, die den anderen Flur entlanggerannt waren, hatten getan, was die Beute einer Eule normalerweise tut. Sie waren auf den Grund ihres Baus zugerannt. Dort befand sich ein riesiger sicherer Raum.
    Irgendwie wusste Elena es.
    Aber jetzt hatte Blodwedd definitiv diejenigen aufgespürt, hinter denen sie ursprünglich hergewesen war, die Nesträuber– die ihr für immer eines ihrer riesigen runden gelben, in die Ferne blickenden Augen ausgestochen hatten, die sie so schwer verwundet hatten, dass sich das andere Auge immer weiter mit Blut füllte.
    Elena konnte es spüren.
    Blodwedd sah nur mehr verschwommen, aber sie konnte erkennen, dass sie diejenigen waren, die sie dazu getrieben hatten, ihren Schnabel zu zerschmettern. Die Verbrecher, die Barbaren, diejenigen, die sie ganz langsam in Stücke reißen würde, immer ein Glied nach dem andern, reihum.
    Elena konnte es fühlen.
    Unter ihr.
    Jetzt… sie waren direkt unter Blodwedd.
    Blodwedd stürzte herab.
    » Saber! Talon!«, rief Sage, aber Elena wusste, dass sich die riesige Eule jetzt nicht mehr würde ablenken lassen. Für sie gab es nichts anderes als Töten und das langsame Zerreißen ihrer Feinde, und deren Schreie, die von der einzigen übrig gebliebenen Wand der Lobby widerhallten.
    Elena konnte es sich

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