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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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würden sie dann tun?
    Bonnie wusste, wie der Verstand der meisten funktionierte. Selbst wenn Caroline sich das Haar nicht wieder in ihrem Originalton färben konnte, würden sie sagen: Schaut nur, unter welchem Stress sie gestanden hat– sie ist tatsächlich vorzeitig grau geworden!
    Und selbst wenn sie Carolines bizarre Erscheinung und ihr befremdliches Benehmen sahen, wie gerade Bonnie und Meredith, würden sie das Ganze auf den Schock zurückführen. Oh, arme Caroline, seit jenem Tag hat sich ihre ganze Persönlichkeit vollkommen verändert. Sie hat solche Angst vor Matt, dass sie sich unter ihrem Schreibtisch versteckt. Sie weigert sich, sich zu waschen– vielleicht ist das ein übliches Symptom, nach dem, was sie durchgemacht hat.
    Außerdem, wer wusste, wie lange es dauern würde, bis diese Werwolfbabys geboren wurden? Vielleicht konnte der Malach in Caroline das kontrollieren, konnte dafür sorgen, dass es aussah wie eine normale Schwangerschaft.
    Und dann wurde Bonnie plötzlich aus ihren eigenen Gedanken herausgerissen, um sich auf Carolines Worte zu konzentrieren. Caroline hatte für den Augenblick ihren Singsang beendet und knurrte auch nicht. Sie klang beinahe wie die alte Caroline, gekränkt und zugleich gemein, als sie sagte: » Ich verstehe einfach nicht, warum ihr eher ihm glaubt als mir.«
    » Weil«, erklärte Meredith kategorisch, » wir euch beide kennen. Wir hätten es gewusst, wenn Matt ein Date mit dir gehabt hätte– und es gab kein Date. Außerdem ist er kaum der Typ Junge, der einfach an deiner Haustür auftaucht, vor allem, wenn du mal bedenkst, wie seine Gefühle für dich aussahen.«
    » Aber du hast ja selbst gesagt, dass dieses Ungeheuer ihn angegriffen habe…«
    » Malach, Caroline. Lern das Wort. Du hast einen in dir!«
    Caroline feixte und machte eine abschätzige Kopfbewegung. » Ihr habt gesagt, diese Dinger können Besitz von einem ergreifen und einen dazu zwingen, untypische Dinge zu tun, richtig?«
    Es folgte Stille. Bonnie dachte, wenn wir es gesagt haben, haben wir es bestimmt nicht vor dir gesagt.
    » Nun, was ist, wenn ich zugeben würde, dass Matt und ich kein Date hatten? Was, wenn ich sagen würde, dass ich ihn gesehen habe, wie er mit ungefähr fünf Meilen die Stunde und einem verlorenen Gesichtsausdruck durch die Gegend gefahren ist. Sein Ärmel war zerfetzt und sein Arm ziemlich angeknabbert. Also habe ich ihn angehalten und ins Haus geholt und versucht, seinen Arm zu verbinden– aber plötzlich drehte er durch. Und ich habe tatsächlich versucht, ihn zu kratzen, aber die Verbände waren im Weg. Ich habe sie ihm abgekratzt. Ich habe sie sogar immer noch und sie sind vollkommen blutdurchtränkt. Wenn ich euch das erzählte, was würdet ihr sagen?«
    Ich würde sagen, du benutzt uns als Publikum für deine Generalprobe, bevor du es Sheriff Mossberg erzählst, dachte Bonnie fröstelnd. Und ich würde sagen, du hattest recht, du kannst dich wahrscheinlich waschen und ziemlich normal aussehen, wenn du dich anstrengst. Wenn du nur mit diesem kindischen Gekicher aufhören und diesen gerissenen Gesichtsausdruck loswürdest, wärst du noch überzeugender.
    Aber Meredith sprach bereits. » Caroline– es gibt DNA-Tests für Blut.«
    » Natürlich weiß ich das!« Caroline wirkte so entrüstet, dass sie für einen Moment vergaß, hinterhältig auszusehen.
    Meredith starrte sie an. » Das bedeutet, man kann feststellen, ob die Verbände, die du hast, mit Matts Blut getränkt sind oder nicht«, erklärte sie. » Und ob es das richtige Muster aufweist, um deine Geschichte zu bestätigen.«
    » Es gibt kein Muster. Die Verbände sind einfach blutgetränkt.« Plötzlich stolzierte Caroline zu einer Kommode, öffnete sie und zog etwas heraus, das ursprünglich vielleicht eine Sportbandage gewesen war. Jetzt hatte es in dem schwachen Licht einen rötlichen Schimmer.
    Bonnie, die den festen Stoff in dem rubinfarbenen Licht betrachtete, begriff zwei Dinge. Der Verband stammte keineswegs von dem Umschlag, den Mrs Flowers Matt am Morgen nach dem Angriff angelegt hatte. Und er war durch und durch, bis zu den steifen Rändern des Stoffs, blutig gefärbt.
    Die Welt schien sich um sie herum zu drehen. Denn obwohl Bonnie an Matt glaubte, machte ihr diese neue Geschichte Angst. Diese neue Geschichte könnte sogar funktionieren – vorausgesetzt, dass niemand Matt finden und sein Blut testen würde.
    Selbst Matt gab zu, dass es in jener Nacht eine Zeitspanne gegeben hatte, von der er nichts

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