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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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aufzulösen. Das ist deine Aura. Aber wenn du lernst, deine Macht zirkulieren zu lassen, kannst du sie bis zu einer wirklich großen Freisetzung aufbauen, und du kannst auf diese Weise auch unauffälliger werden.«
    Elena war sichtlich fasziniert. » Warum hast du mir das nicht schon früher gezeigt?«
    Weil ich dumm bin, dachte Damon. Weil es für Vampire ein Instinkt ist wie für dich das Atmen. Er log, ohne rot zu werden. » Es bedarf eines gewissen Maßes an Kompetenz, um es zu bewerkstelligen.«
    » Und dieses Maß habe ich jetzt?«
    » Das denke ich zumindest.« Damon legte einen Anflug von Unsicherheit in seine Stimme.
    Was Elenas Entschlossenheit natürlich nur noch vergrößerte. » Zeig es mir jetzt!«, verlangte sie.
    » Du meinst, sofort?« Er sah sich um. » Es könnte jemand vorbeifahren…«
    » Wir stehen nicht mitten auf der Straße. Oh, bitte, Damon? Bitte?« Elena sah Damon mit ihren großen blauen Augen an, die schon viel zu viele männliche Wesen unwiderstehlich gefunden hatten. Sie berührte ihn am Arm und versuchte einmal mehr, irgendeine Art von Kontakt herzustellen, aber als er sich automatisch zurückzog, fuhr sie fort: » Ich will es wirklich lernen. Du kannst es mich lehren. Zeig es mir nur ein einziges Mal und ich werde üben.«
    Damon blickte auf seinen Arm hinunter und spürte, dass sein gesunder Verstand und seine Willenskraft ins Wanken gerieten. Wie macht sie das bloß?
    » In Ordnung.« Er seufzte. Auf diesem Staubkorn von einem Planeten musste es mindestens drei oder vier Milliarden Leute geben, die alles darum gaben, mit dieser warmherzigen, eifrigen, sehnsüchtigen Elena Gilbert zusammen zu sein. Das Problem war, dass er zufällig einer davon war– und dass sie sich offensichtlich keinen roten Heller um ihn scherte.
    Natürlich nicht. Sie hatte ja den lieben Stefano. Nun, er würde schon sehen, ob seine Prinzessin noch dieselbe war, sobald– falls– es ihr gelang, ihn zu befreien und mit ihm seinem Schicksal zu entrinnen.
    In der Zwischenzeit konzentrierte Damon sich darauf, weder in seiner Stimme noch auf seinem Gesicht oder in seiner Aura die geringste Spur von Leidenschaftlichkeit zu zeigen. Darin hatte er ein wenig Übung. Zwar nur die aus ein paar Jahrhunderten, aber es kam doch einiges zusammen.
    » Zuerst muss ich die richtige Stelle finden«, erklärte er und hörte den Mangel an Wärme in seiner Stimme, den Tonfall, der nicht nur leidenschaftslos war, sondern tatsächlich kalt.
    Elena zuckte mit keiner Wimper. Auch sie konnte leidenschaftslos sein. Selbst ihre dunkelblauen Augen schienen ein frostiges Glitzern angenommen zu haben. » In Ordnung. Wo ist die Stelle?«
    » In der Nähe des Herzens, aber mehr auf der linken Seite.« Er berührte Elenas Brustbein, dann bewegte er die Finger nach links.
    Elena kämpfte sowohl gegen die Anspannung als auch gegen ein Schaudern– und er sah es. Damon tastete nach der Stelle, an der das Fleisch über dem Knochen weich wurde, der Stelle, von der die meisten Menschen vermuteten, dort müsse ihr Herz sitzen, weil es diese Stelle war, an der sie das Schlagen ihres Herzens spüren konnten. Es sollte gleich… hier … sein.
    » Also, ich werde deine Macht ein oder zwei Mal zirkulieren lassen, und wenn du es allein kannst– dann kannst du auch deine Aura noch viel besser verbergen.«
    » Aber woran merke ich, dass es geht?«
    » Du wirst es wissen, glaube mir.«
    Er wollte nicht, dass sie Fragen stellte, daher hielt er lediglich eine Hand vor sie– er berührte weder ihr Fleisch noch auch nur ihre Kleidung– und synchronisierte ihre Lebenskraft mit seiner. Da. Jetzt musste der Prozess in Gang gesetzt werden. Er wusste, wie es sich für Elena anfühlen würde: wie ein elektrischer Schlag an der Stelle, an der er sie zuerst berührt hatte, und dann wie eine Welle von Wärme, die sich von diesem Punkt aus über ihren ganzen Körper ausbreitete.
    Daran würde sich eine schnelle Abfolge von Gefühlen anschließen, während er mit ihr ein oder zwei Übungskreisläufe durchführte. Zu ihm hinauf, zu ihren Augen und Ohren, mit denen sie, wie sie plötzlich feststellen würde, viel besser sehen und hören konnte, dann ihr Rückgrat hinunter und hinauf bis zu ihren Fingerspitzen, während ihr Herzschlag sich beschleunigte und sie so etwas wie Elektrizität an den Innenflächen ihrer Hände wahrnahm. Durch die Arme zurück und an den Seiten ihres Körpers hinunter, und an diesem Punkt würde ein Beben einsetzen. Schließlich würde die

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