Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
wenig hinter der anderen her. Offensichtlich war das Verhalten, das er hier zu sehen bekam, unnormal, und es bestand vielleicht sogar die Gefahr, dass es schwer bestraft werden würde. Aber Elena nahm ihn nur am Rande wahr, ebenso wie sie Damon wahrnahm.
    » Helfen Sie ihr«, bat sie mit Nachdruck– und beobachtete, wie die Augenbrauen des Arztes in die Höhe schnellten, als zielten sie nach der Decke.
    Sie hatte ihre Aura entweichen lassen. Zwar nicht zur Gänze, Gott sei Dank, und nur für einen Sekundenbruchteil.
    Aber der Arzt, der kein Vampir war, sondern nur ein gewöhnlicher Bürger, hatte es bemerkt. Lakshmi hatte es bemerkt; selbst Ulma bewegte sich unbehaglich auf dem Untersuchungstisch.
    Ich werde erheblich vorsichtiger sein müssen, dachte Elena. Sie warf einen schnellen Blick auf Damon, der kurz davor stand, selbst zu explodieren– das konnte sie erkennen. Zu viele Gefühle, zu viel Blut im Raum, und das Adrenalin des Tötens pulsierte noch immer in seinem Blutkreislauf.
    Woher wusste sie all das?
    Weil auch Damon sich nicht vollkommen unter Kontrolle hatte, begriff sie. Sie konnte Dinge direkt aus seinem Geist spüren. Das Beste würde es sein, ihn schnell von hier wegzubringen. » Wir werden draußen warten«, sagte sie und griff zu Dr. Meggars offensichtlichem Erschrecken nach Damons Arm. Sklavinnen, selbst schöne Sklavinnen, benahmen sich nicht so.
    » Dann geht und wartet im Vorzimmer«, sagte der Arzt, der seine Mimik vorsichtig unter Kontrolle hielt und die Worte an die Luft zwischen Damon und Elena richtete.
    » Ich habe nur noch eine einzige Frage«, fügte er hinzu, als Elena und die anderen den Raum verließen. » Woher hast du gewusst, dass diese Frau schwanger ist? Welche Art von Zauber kann dir das sagen?«
    » Kein Zauber«, antwortete Elena schlicht. » Jede Frau, die sie beobachtete, hätte es gewusst.« Sie sah, wie Bonnie ihr einen verletzten Blick zuwarf, aber Meredith’ Miene blieb unbewegt.
    » Dieser abscheuliche Sklavenhalter– Drogsie oder wie auch immer– hat sie von vorn ausgepeitscht«, fuhr Elena fort. » Und sehen Sie sich diese Schnittwunden an.« Sie zuckte zusammen und betrachtete zwei Streifen, die über Ulmas Brustbein liefen. » In diesem Fall hätte jede Frau versucht, ihre Brüste zu schützen, aber diese hat versucht, ihren Bauch zu bedecken. Das bedeutet, dass sie schwanger ist, und weit genug in der Schwangerschaft, um sich sicher zu sein.«
    Dr. Meggar senkte die Augenbrauen und zog sie zusammen– dann schaute er zu Elena auf, als spähe er über Brillengläser hinweg. Schließlich nickte er langsam. » Du brauchst einige Verbände und wir müssen deine Blutungen stillen«, sagte er– zu Elena, nicht zu Damon. Sklavin hin oder her, sie hatte ihm anscheinend eine gewisse Art von Respekt abgenötigt.
    Auf der anderen Seite schien Elena bei Damon an Ansehen verloren zu haben– oder zumindest hatte er seinen Geist vorsätzlich gegen den ihren abgeschirmt, sodass sie nur noch gegen eine leere Mauer starrte. Im Vorzimmer des Arztes machte er eine herrische Handbewegung, um Bonnie und Meredith ein Zeichen zu geben.
    » Wartet hier in diesem Raum«, sagte er– nein, er befahl es. » Verlasst ihn nicht, bis der Arzt herauskommt. Lasst niemanden vom Gang herein– versperrt die Tür und haltet sie versperrt. Gut. Elena kommt mit mir in die Küche nebenan– da gibt es noch eine Hintertür. Ich will von niemandem gestört werden, es sei denn, ein wütender Mob setzt das Haus in Brand, habt ihr verstanden? Alle beide?«
    Elena konnte sehen, dass Bonnie kurz davor war herauszuplatzen: » Aber Elena blutet immer noch!«, und dass Meredith sich mit Augen und Brauen mit ihr über die Frage beriet, ob sie eine unverzügliche Schwesternschaft-Rebellion veranstalten mussten. Sie alle kannten Plan A für diesen Fall: Bonnie würde sich in Damons Arme werfen, leidenschaftlich weinen oder ihn leidenschaftlich küssen, was gerade am besten zu der Situation passte, während Elena und Meredith sich ihm von beiden Seiten näherten und taten– nun, was immer getan werden musste.
    Mit einem Aufblitzen in ihren Augen hatte Elena dies kategorisch abgelehnt. Damon war wütend, ja, aber sie konnte spüren, dass es mehr mit diesem Drohzne– so hieß er– zusammenhing als mit ihr. Das Blut hatte ihn erregt, ja, aber er war daran gewöhnt, sich in blutigen Situationen zu beherrschen. Und sie brauchte Hilfe bei ihren Verletzungen, die ernsthaft zu schmerzen begannen, seit sie gehört

Weitere Kostenlose Bücher