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Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 06. Seelen Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Arzt?«, rief sie. Das Publikum beobachtete sie nur. Es schien den Leuten zu widerstreben, sich mit einem Mädchen einzulassen, das sich offensichtlich dem schwarzgewandeten Dämon widersetzt hatte, der jetzt dem Sklavenbesitzer den Hals umdrehte.
    » Ihr denkt also alle, es sei absolut in Ordnung«, rief Elena, die in ihrer eigenen Stimme den Kontrollverlust, die Abscheu und den Zorn hörte, » dass ein solcher Bastard eine hungernde schwangere Frau auspeitscht?«
    Es gab einige gesenkte Blicke, einige vereinzelte Kommentare zum Thema » Er war ihr Herr, nicht wahr?«. Aber ein junger Mann, der an einem stehen gebliebenen Wagen gelehnt hatte, richtete sich auf. » Schwanger?«, wiederholte er. » Sie sieht nicht schwanger aus!«
    » Sie ist es aber!«
    » Nun«, sagte der junge Mann langsam, » wenn das wahr ist, hat er lediglich seine eigene Ware beschädigt.« Er schaute nervös zu Damon hinüber, der jetzt über dem verblichenen Sklavenbesitzer stand. Das Gesicht des Mannes war zu einer schauerlichen Todesgrimmasse der Qual verzogen.
    Elena bekam also keine Hilfe für eine Frau, von der sie fürchtete, dass sie sterben würde. » Weiß denn niemand, wo ich einen Arzt finden kann?« Einige der Schaulustigen murmelten unverständliche Dinge.
    » Wir würden vielleicht mehr erreichen, wenn wir ihnen etwas Geld anbieten könnten«, meinte Meredith. Elena griff sofort nach ihrem Anhänger, aber Meredith war schneller, löste eine prächtige Amethystkette von ihrem Hals und hielt sie in die Höhe. » Das ist für denjenigen, der uns als Erster einen guten Arzt zeigt.«
    Es folgte eine Pause, während alle die Belohnung und das Risiko gegeneinander abzuwägen schienen. » Hast du keine Sternenkugeln?«, erklang eine keuchende Stimme, aber eine hohe, helle Stimme rief: » Für mich ist das gut genug!«
    Ein Kind– ja, ein echtes Gossenkind– huschte in die vordere Reihe der Menge, griff nach Elenas Hand und sagte: » Dr. Meggar, gleich die Straße hinauf. Es sind nur zwei Häuserblocks; wir können zu Fuß gehen.«
    Das Kind war in ein zerlumptes, altes Kleid gehüllt, aber das diente vielleicht nur dazu, es warm zu halten, denn er oder sie trug außerdem eine lange Hose. Elena konnte nicht erkennen, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelte, bis das Kind ihr ein unerwartet süßes Lächeln schenkte und flüsterte: » Ich bin Lakshmi.«
    » Ich bin Elena«, erwiderte Elena.
    » Wir sollten uns besser beeilen, Elena«, sagte Lakshmi. » Schon bald werden Wächter hier sein.«
    Meredith und Bonnie hatten der benommenen Sklavin auf die Füße geholfen, aber sie schien zu große Schmerzen zu haben, um zu begreifen, ob sie ihr helfen oder sie töten wollten.
    Elena erinnerte sich daran, wie die Frau sich in ihren Schatten gekauert hatte. Sie legte eine Hand auf den blutigen Arm der Frau und sagte leise: » Du bist jetzt in Sicherheit. Es wird alles gut werden. Dieser Mann– dein… dein Herr– ist tot, und ich verspreche dir, dass niemand dir noch einmal wehtun wird. Ich schwöre es.«
    Die Frau starrte sie ungläubig an, als sei das, was Elena gesagt hatte, unmöglich. Als sei ein Leben ohne ständige Schläge zu weit von der Realität entfernt, um es sich vorstellen zu können– trotz all des Blutes konnte Elena auf ihrer Haut alte Narben sehen, von denen einige wie Kordeln waren.
    » Ich schwöre es«, wiederholte Elena, und sie lächelte nicht, sondern blickte entschlossen finster drein. Sie verstand, dass dies eine Bürde war, die sie für den Rest ihres Lebens tragen würde.
    Es ist alles gut, dachte sie und begriff, dass sie schon seit einiger Zeit ihre Gedanken an Damon schickte. Ich weiß, was ich tue. Ich bin bereit, dafür die Verantwortung zu übernehmen.
    Bist du dir sicher? Damons Stimme klang so verunsichert, wie Elena es noch nie gehört hatte. Denn ich werde mich todsicher nicht um irgendein Weib kümmern, wenn du ihrer müde wirst. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich bereit bin, mich den Konsequenzen zu stellen, die die Ermordung dieses Bastards mit der Peitsche zur Folge haben wird.
    Elena drehte sich um und sah ihn an. Seine Miene war ernst. Nun, warum hast du ihn dann ermordet?, fragte sie herausfordernd.
    Machst du Witze? Damon erschreckte sie mit dem Nachdruck und der Schärfe seines Gedankens. Er hat dir wehgetan. Ich hätte ihn langsamer töten sollen, fügte er hinzu, wobei er einen der Sänftenträger ignorierte, der neben ihm kniete und zweifellos fragte, was als Nächstes

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