Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
über goldenes Haar? Er
ist ein Verrückter. Wie dem auch sei, ich konnte es auch an
der Art erkennen, wie sein Geist sich anfühlte.«
Matt wirkte beschämt. Seine Überlegung, dass Stefano
Elenas Haar untersuchte, weil sie sich in einen Vampir
verwandeln könnte … und dies war die Antwort, dachte er.
»Mir ist sein Lapislazuli-Ring aufgefal en«, bemerkte
Meredith. »Ich habe ihn an seiner rechten Hand gesehen,
als er vorhin weggegangen ist. Als er zurückkam, steckte
der Ring an seiner linken Hand.«
Es folgte eine kurze Pause, währenddessen al e Meredith
anstarrten. Sie zuckte die Achseln. ?Es war Teil meines
jahrelangen Trainings, auf Kleinigkeiten zu achten.?
»Ein guter Grund«, sagte Matt schließlich. »Ein guter
Grund. Stefano wäre draußen in der Sonne nicht in der
Lage gewesen, sich den Ring von einer Hand auf die
andere zu stecken.«
»Woher wussten Sie es, Mrs Flowers?«, fragte Elena.
»Oder lag es einfach daran, wie wir uns benommen
haben?«
»Meine Güte, nein, ihr seid al e sehr gute Schauspieler.
Aber sobald er über die Schwel e trat, hat Mama mich
förmlich angekreischt: ›Was tust du da, einen Kitsune in
dein Haus zu lassen?‹ Also wusste ich, was uns
bevorstand. «
»Wir haben ihn besiegt!«, erklärte Elena strahlend. »Wir
haben Shinichi tatsächlich überrascht! Ich kann es kaum
glauben.«
»Glaub es ruhig«, sagte Meredith mit einem schiefen
Lächeln. »Er war für einen Moment überrascht. Er wird
gerade jetzt damit beschäftigt sein, sich seine Rache
auszudenken.«
Etwas anderes machte Matt Sorgen. Er drehte sich zu
Elena um. »Ich dachte, du hättest erzählt, dass sowohl du
als auch Shinichi Schlüssel gehabt hättet, die euch überal
hinbringen konnten, jederzeit. Warum konnte er also nicht
einfach sagen: ›Bring mich in die Pension, wo die
Sternenkugel ist‹?«
»Das sind andere Schlüssel als der doppelte
Fuchsschlüssel«, erwiderte Elena und zog die Brauen
zusammen. »Sie sind so etwas wie, hm, magische
Generalschlüssel und Shinichi und Misao haben beide
welche. Ich weiß nicht, warum er seinen nicht benutzt hat.
Vermutlich aber, weil es ihn verraten h?tte, sobald er im
Haus war.?
»Nicht, wenn er in den Rübenkel er gegangen und die
ganze Zeit dort geblieben wäre«, wandte Meredith ein.
»Und viel eicht hilft ein Generalschlüssel über die
Einschränkung weg, dass man ein Haus nur betreten kann,
wenn man dazu eingeladen wurde.«
Mrs Flowers sagte: »Aber Mama hätte es mir trotzdem
gesagt. Außerdem gibt es keine Schlüssel öcher in der Tür
zum Rübenkel er. Überhaupt keine.«
»›Keine Schlüssel öcher‹ spielt keine Rol e, soweit ich mich
erinnere«, antwortete Elena. »Ich denke, er wol te nur
zeigen, wie clever er ist und dass er uns dazu überlisten
könnte, ihm Misaos Sternenkugel zu geben.«
Bevor irgendjemand sonst noch ein Wort sagen konnte,
streckte Meredith eine Hand aus, in der ein glänzender
Schlüssel lag. Der Schlüssel war golden und hatte
irgendwie vertraute Umrisse. Er konnte als Ring getragen
werden, aber zwei Flügel standen davon ab und ergaben
einen wunderschönen Schlüssel.
»Das ist einer dieser Schlüssel!«, rief Elena.
»Er ist irgendwie aus seiner Jeanstasche gefal en, als er
diesen Purzelbaum schlug«, bemerkte Meredith
unschuldig.
»Du meinst, als du ihn über mich geschubst hast«, sagte
Elena. »Ich nehme an, du hast dabei zufäl ig auch in seine
Tasche gegriffen.«
»Also, genau jetzt hat Shinichi keinen Schlüssel, mit dem
er entkommen könnte!«, sagte Matt aufgeregt.
»Keinen Schlüssel, um Schlüssel öcher zu machen«,
pflichtete Elena ihm bei, und Gr?bchen traten in ihre
Wangen.
»Er kann sich jetzt damit amüsieren, sich in einen Maulwurf
zu verwandeln und aus dem Rübenkel er zu graben«, stel te
Meredith kühl fest. »Das heißt, wenn er seine
Verwandlungsausrüstung oder was auch immer bei sich
hat.« In einem neuen, besorgten Tonfal fügte sie hinzu: »Ich
frage mich … ob wir Matt einer weiteren Person
anvertrauen lassen sol ten, wo er die Sternenkugel
tatsächlich versteckt hat. Nur … nun ja, nur für den Fal des
Fal es.«
Matt sah überal um sich herum gerunzelte Brauen. Aber
plötzlich traf ihn die Erkenntnis, dass er irgendjemandem
sagen musste, dass er die Sternenkugel in seinem
Schrank versteckt hatte. Al e – Stefano eingeschlossen –
hatten ihn dafür ausgewählt, die Sternenkugel zu
verstecken, weil er so hartnäckig
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