Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
ihren Blick nicht festhalten. Aber auch bei den
anderen war es nicht besser – elf Versuche, elf Mal nichts.«
Elena wandte sich erregt an Meredith. »Was jetzt?«
Mrs Flowers begann geschäftig, in den Kräuterbündeln zu
stöbern, die über ihrem Herd hingen. »Du brauchst eine
schöne Tasse Tee.«
»Und Ruhe«, sagte Meredith und tätschelte Stefano leicht
die Hand. »Kann ich dir irgendetwas holen?«
»Nun – ich habe eine neue Idee – Hel seherei. Aber ich
brauche Misaos Sternenkugel, um festzustel en, ob es
funktioniert. Keine Sorge«, fügte er hinzu, »ich werde nichts
von der Macht darin benutzen; ich brauche mir nur die
Oberfläche anzusehen.«
»Ich werde sie dir bringen«, erbot sich Elena, die auf
seinem Schoß gesessen hatte und jetzt prompt aufstand.
Matt zuckte leicht zusammen und schaute Mrs Flowers an,
während Elena zur Geheimtür des Rübenkel ers ging, um
sie zu öffnen. Niemand regte sich und Mrs Flowers schaute
lediglich wohlwol end zu. Es war Stefano, der aufstand, um
ihr zu helfen. Er humpelte immer noch. Dann erhoben sich
auch Matt und Meredith, und Meredith fragte: »Mrs
Flowers, sind Sie sich sicher, dass wir die Sternenkugel in
demselben Safe aufbewahren sol ten?«
»Mama sagt, wir tun das Richtige«, antwortete Mrs
Flowers heiter.
Dann überschlugen sich die Ereignisse.
Als hätten sie es geprobt, drückte Meredith auf genau die
richtige Stel e, um die Tür zum Rübenkel er zu öffnen. Elena
ließ sich auf Hände und Knie fal en. Schnel er, als er sich je
vorgestel t hatte, sich bewegen zu können, schoss Matt mit
gesenkter Schulter auf Stefano zu. Währenddessen riss
Mrs Flowers hektisch gewaltige Bündel getrockneter
Kräuter herunter, die über dem Herd hingen.
Und dann rammte Matt Stefano mit al er Kraft, und Stefano
stolperte über Elena, fiel kopfüber, ohne auf Widerstand zu
treffen. Meredith half von der Seite nach, damit er wirklich
komplett über Kopf ging. Sobald er durch die Tür war und
die Treppe hinunterschoss, richtete Elena sich blitzschnel
auf, schloss die T?r und Meredith lehnte sich dagegen, w?
hrend Matt rief: Wie hält man einen Kitsune fest?
»Das hier ist viel eicht hilfreich«, stieß Mrs Flowers hervor
und stopfte die stark duftenden Kräuter durch die Ritze
unter der Tür.
»Und – Eisen!«, rief Elena. Sie, Meredith und Matt liefen
al e in den Salon, wo vor dem Kamin ein riesiger
dreiteiliger eiserner Feuerschirm stand. Irgendwie
schafften sie es, ihn in die Küche zu bugsieren und ihn
aufrecht vor die Tür zum Kel er zu stel en. Genau in dem
Moment drang das erste Krachen von der Innenseite der
Tür zu ihnen, aber der Eisenschirm war schwer und das
zweite Krachen gegen die Tür fiel bereits schwächer aus.
»Was sol das? Seid ihr al e verrückt geworden?«, rief
Stefano klagend. Doch während al e anderen die Tür mit
Klebeamuletten pflasterten, begann er jetzt zu fluchen und
wurde durch und durch – Shinichi. »Es wird euch allen
leidtun, verdammt! Misao geht es nicht gut. Sie weint und
weint. Ihr werdet es ihr mit eurem Blut wiedergutmachen,
aber nicht bevor ich euch einigen besonderen Freunden
von mir vorgestel t habe. Der Art von Freunden, die wissen,
wie man echten Schmerz bereitet!«
Elena hob den Kopf, als höre sie etwas. Matt beobachtete,
wie sie die Stirn runzelte. Dann rief sie Shinichi zu:
»Versuch erst gar nicht, nach Damons Geist zu tasten. Er
ist fort. Und wenn du versuchst, ihn aufzuspüren, werde ich
dein Gehirn braten.«
Mürrisches Schweigen antwortete ihr aus dem Kel er.
»Ach du liebe Güte, was kommt als Nächstes?«, murmelte
Mrs Flowers.
Elena bedeutete den anderen lediglich, ihr zu folgen, und
sie gingen den ganzen Weg bis in die oberste Etage des
Hauses hinauf – in Stefanos Zimmer – und unterhielten sich
im Flüsterton.
»Woher hast du es gewusst?«
»Hast du Telepathie benutzt?«
»Ich habe es zuerst nicht gewusst«, gestand Matt, »erst als
Elena so tat, als sei die Sternenkugel im Rübenkel er. Aber
Stefano weiß, dass sie nicht dort ist. Ich schätze«, fügte er
schuldbewusst hinzu, »dass ich ihn eingeladen habe,
hereinzukommen. «
»Ich wusste es, sobald er anfing, mein Haar zu
begrabschen«, sagte Elena schaudernd. »Stefano und
D… ich meine, Stefano weiß, dass ich es nur mag, wenn
man es ganz sachte berührt und die Spitzen zwirbelt. Ich
mag es nicht, wenn man derart grob damit umgeht. Erinnert
ihr euch an Shinichis kleine Lieder
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