Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
-Sternenkugeln, noch in ihrem Kopf waren und
dass Damon sie ebenfal s erlebte. Er war wieder ein
Vampir. Und der Inhalt dieser Sternenkugeln war so
grauenhaft, dass selbst Damons steinerne Miene
schließlich Risse bekam. Bonnie konnte beinahe erraten,
was er von diesen Kugeln und von ihr hielt, die jede Nacht
unter der einzigen Decke gezittert hatte, die sie besaß.
Und dann platzte zu ihrer absoluten Überraschung Damon,
der stets gefasste, brandneue Vampir heraus: »Es tut mir
leid. Ich habe nicht darüber nachgedacht, wie dieser Ort für
dich sein würde. Gibt es irgendetwas, das ich tun kann,
damit du dich besser fühlst?«
Bonnie blinzelte. Sie fragte sich ernsthaft, ob sie träumte.
Damon entschuldigte sich nicht. Damon war berühmt dafür,
dass er sich nie entschuldigte oder etwas erklärte oder nett
mit Leuten sprach, es sei denn, er wol te etwas von ihnen.
Aber eines schien real zu sein. Sie brauchte nicht länger in
dem braunen Raum zu schlafen.
Das war so aufregend, dass sie ein wenig errötete und zu
fragen wagte: ?K?nnten wir nach unten schweben auf den
Boden? Langsam? Denn die Wahrheit ist, dass ich
schreckliche H?henangst habe.?
Damon blinzelte, antwortete jedoch: »Ja, ich denke, das
schaffe ich. Gibt es sonst noch etwas, das du gern
hättest?«
»Nun – da waren einige Mädchen, die – mit Freuden –
Spenderinnen werden würden – fal s – nun – fal s noch
etwas Geld übrig ist – fal s du sie retten könntest …«
Damon sagte mit einer gewissen Schärfe: »Natürlich ist
noch Geld übrig. Ich habe sogar deinen Anteil wieder aus
dieser Hexe von einer Wirtin herausgeholt.«
»Nun, dann wäre da noch dieses Geheimnis, von dem ich
dir erzählt habe, aber ich weiß nicht …«
»Was denkst du, wie bald wirst du dich gut genug fühlen,
damit wir das in Angriff nehmen können?«, fragte Damon.
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
Stefano erwachte früh. Die Zeit vom Tagesanbruch bis zum
Frühstück verbrachte er nur damit, Elena zu betrachten, die
selbst im Schlaf ein inneres Leuchten hatte wie eine
goldene Flamme, die durch eine rosenfarbene Kerze
schien.
Beim Frühstück waren al e mehr oder weniger in Gedanken
an den vergangenen Tag versunken. Meredith zeigte Matt
das Foto von Cristian, ihrem Bruder, dem Vampir. Matt
erzählte Meredith kurz von der Funktionsweise des
Gerichtssystems von Ridgemont und beschrieb ihr
Caroline als Werwölfin. Es war klar, dass sie beide sich in
der Pension sicherer fühlten als irgendwo sonst.
Und Elena, die eingehül t in die Umarmung von Stefanos
Geist erwacht war, ihr eigener Geist noch immer vol er
Licht, war vol kommen ratlos, was den nächsten Plan A
betraf oder irgendeine Alternative. Die anderen mussten ihr
schonend beibringen, dass nur eines Sinn ergab.
»Stefano«, sagte Matt, während er einen Becher von Mrs
Flowers’ pechschwarzem Kaffee leerte. »Er ist der Einzige,
der viel eicht in der Lage wäre, bei diesen Kindern seinen
Geist zu benutzen, statt der Klebezettel.«
Und Meredith sagte: »Stefano ist der Einzige, vor dem
Shinichi möglicherweise Angst hat.«
»Ich bin völ ig nutzlos«, bemerkte Elena bekümmert. Sie
hatte keinen Appetit. Sie hatte sich vol er Liebe und
Mitgefühl für die gesamte Menschheit angekleidet, erfül t
von dem unbedingten Wil en, dabei mitzuhelfen, ihre
Heimatstadt zu beschützen. Aber wie al e feststel ten,
würde sie den Tag wahrscheinlich im Rübenkel er
verbringen müssen. Möglicherweise würden Reporter
vorbeikommen.
Sie haben recht, sandte Stefano Elena. Ich bin die einzige
logische Wahl, um herauszufinden, was wirklich in Fell’s
Church vorgeht.
Tatsächlich ging er fort, während sie noch beim Frühstück
saßen. Nur Elena wusste, warum; nur sie konnte ihn an den
Grenzen ihrer telepathischen Reichweite fühlen.
Stefano jagte. Er fuhr in den Neuen Wald, stieg aus und
schreckte schließlich ein Kaninchen aus dem Unterholz auf.
Er beeinflusste es, damit es sich ausruhte und keine Angst
hatte. Verstohlen nahm er in diesem lichten Wald, in dem
es keinerlei Deckung gab, ein klein wenig Blut von dem
Tier … und würgte.
Es schmeckte grauenvol , wie eine Art von Flüssigkeit, die
mit Nagetier gewürzt war. War ein Kaninchen ein Nagetier?
An einem Tag hatte er in seinem Gefängnis das Glück
gehabt, eine Ratte zu finden, und sie hatte ein wenig wie
dies hier geschmeckt.
Aber jetzt hatte er tagelang menschliches Blut getrunken.
Und nicht nur das,
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