Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
Schlag auf den Kopf aus, sagte
jedoch einfach: »Au!«, als Meredith ihn traf. Matt stieß
Elena zur Seite, und dann, mit einer so präzisen
Bewegung, als sei er auf dem Footbal feld, schob er auch
Meredith aus »Stefanos« Weg.
Aber dieser Betrüger hatte offensichtlich beschlossen, sich
nicht zur Wehr zu setzen. Stefanos Gestalt schmolz. Misao,
in deren schwarzem Haar mit den scharlachroten Spitzen
grüne Blätter verwoben waren, stand vor ihnen. Zu Matts
Erschrecken war ihr Gesicht verkniffen und bleich. Sie war
offensichtlich sehr krank, wenn auch immer noch trotzig.
Aber heute lag kein Hohn in ihrer Stimme.
»Was habt ihr mit meiner Sternenkugel gemacht? Und mit
meinem Bruder?«, fragte sie schwach.
»Dein Bruder ist sicher eingesperrt«, antwortete Matt, der
kaum wusste, was er ihr erzählte. Trotz al der Verbrechen,
die Misao begangen hatte, konnte er sich eines gewissen
Mitleids mit ihr nicht erwehren. Sie war offensichtlich
verzweifelt und krank.
»Das weiß ich. Ich wol te sagen, dass mein Bruder euch
al e töten wird – nicht als ein Spiel, sondern im Zorn.« Jetzt
wirkte Misao elend und verängstigt. »Ihr habt ihn niemals
wirklich zornig gesehen.«
»Du hast auch Stefano nie zornig gesehen«, entgegnete
Elena. »Zumindest nicht zu einer Zeit, da er überal seine
Macht gebieten konnte.«
Misao schüttelte nur den Kopf. Ein vertrocknetes Blatt
schwebte aus ihrem Haar. »Ihr versteht nicht!«
»Ich bezweifle, dass wir auch nur irgendetwas verstehen.
Meredith, haben wir dieses Mädchen durchsucht?«
»Nein, aber gewiss hätte sie den anderen nicht
mitgenommen …«
Elena sagte energisch: »Matt, nimm ein Buch und lies
darin. Ich gebe dir Bescheid, wenn wir fertig sind.«
Es widerstrebte Matt, einem Kitsune den Rücken
zuzukehren, und wenn er noch so krank war. Aber als selbst
Mrs Flowers sanft nickte, gehorchte er. Trotzdem, ob er nun
mit dem Rücken zu ihr stand oder nicht, konnte er
Geräusche hören. Und die Geräusche legten die
Vermutung nahe, dass Misao sehr fest gepackt und
gründlich durchsucht wurde. Zuerst waren diese Geräusche
nur negatives Murmeln.
»M-m … m-m … m-hoppla!« Ein Klappern von Metal auf
Holz.
Matt drehte sich erst um, als Elena sagte: »In Ordnung, du
kannst wieder herschauen. Sie hatte ihn in der Tasche.« An
Misao gewandt, die aussah, als w?rde sie wom?glich
ohnm?chtig, f?gte sie hinzu: ?Wir wollten dich nicht
festhalten und durchsuchen müssen. Aber dieser Schlüssel
– wo im Namen des Himmels habt ihr diese Schlüssel
überhaupt her?«
Eine rosige Stel e bildete sich auf Misaos Wangen.
»Himmel ist richtig. Von den magischen Generalschlüsseln
sind nur zwei übrig geblieben – und sie gehören Shinichi
und mir. Ich bin dahintergekommen, wie wir sie vom
Himmlischen Hof stehlen konnten. Das war … vor langer
Zeit.«
In diesem Moment hörten sie einen Wagen auf der Straße
– Stefanos Porsche. In der Totenstil e, die folgte, konnten
sie durch Stefanos Fenster den Wagen auch sehen, als er
in die Einfahrt einbog.
»Niemand geht nach unten«, sagte Elena angespannt.
»Niemand lädt ihn ins Haus ein.«
Meredith warf ihr einen scharfen Blick zu. »Shinichi könnte
sich inzwischen wie ein Maulwurf aus dem Kel er gegraben
haben. Und er wurde bereits eingeladen.«
»Wenn es Shinichi ist und er Stefano etwas angetan hat,
wird er mich erleben, wenn ich zornig bin. Die Worte
Flügel der Zerstörung sind mir gerade in den Kopf
gekommen und irgendetwas in mir wil sie aktivieren.«
Es schien plötzlich kälter zu werden im Raum.
Niemand ging Stefano entgegen, aber kurz darauf konnten
sie al e schnel e Schritte hören. Stefano erschien an seiner
Tür, platzte herein und fand sich konfrontiert mit seinen
Freunden, die ihn al esamt argwöhnisch musterten.
»Was zur Hölle geht hier vor?«, fragte er und starrte Misao
an, die von Meredith und Matt festgehalten wurde. ?Misao
??
Elena machte zwei Schritte auf ihn zu – schlang die Arme
um ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Einen Moment lang
leistete er Widerstand, aber dann brach sein Widerstand
Stück um Stück zusammen, obwohl der ganze Raum vol er
Beobachter war.
Als Elena ihn endlich losließ, lehnte sie sich schwer atmend
an ihn. Die anderen waren al e dunkelrot im Gesicht vor
Verlegenheit. Stefano, der ebenfal s erhitzt war, hielt sie
fest.
»Es tut mir leid«, flüsterte Elena. »Aber du bist bereits
zweimal ›nach Hause gekommen‹. Zuerst
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