Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
unbedenklich, Biratz das gesamte
Futter für die Thurgs tragen zu lassen? Ich dachte, Sie
hätten gesagt, sie sei unberechenbar«, bemerkte Bonnie
zu Pelat.
»Also, Fräulein, ich würde sie Euch nicht geben, wenn sie
nicht zuverlässig wäre. Sie wird mit einem Seil an Dazar
gebunden sein, also braucht sie nichts anderes zu tun, als
ihm zu folgen«, antwortete Pelat.
»Wir reiten auf diesen Kreaturen?«, fragte Stefano und
reckte den Hals, um einen Blick auf die kleine,
geschlossene Sänfte auf dem Rücken eines jeden der
großen Tiere werfen zu können.
»Wir müssen«, erwiderte Damon energisch. »Wir können
kaum den ganzen Weg zu Fu? gehen. Magie ist uns hier
nicht m?glich. Das gilt auch f?r diesen fantastischen
Generalschl?ssel, mit dem ihr hierhergekommen seid. In
der h?chsten der Dunklen Dimensionen wirkt keine Magie
au?er Telepathie. Diese Dimensionen sind flach wie Tel er,
und Bonnie zufolge gibt es im hohen Norden dieser
Dimensionen einen Riss ? mit anderen Worten, gar nicht
al zu weit von hier entfernt. Der Riss ist nach
Dimensionenma?st?ben klein, aber gro? genug f?r uns, um
hindurchzugelangen. Wenn wir das Torhaus der Sieben
Sch?tze erreichen wol en, beginnen wir unsere Reise auf
Thurgs.?
Stefano zuckte sie Achseln. »In Ordnung. Wir machen es
auf deine Weise.«
Pelat stel te eine Leiter auf. Lady Ulma, Bonnie und Elena
lachten und weinten zusammen über dem Baby.
Sie lachten noch immer, als sie zu ihrer Reise aufbrachen.
Ungefähr eine Woche war vergangen – und das ziemlich
langweilig. Sie saßen in der Sänfte auf dem Rücken des
Thurgs namens Dazar und von der Decke baumelte ein
Kompass aus Elenas Rucksack. Im Al gemeinen ließen sie
die Seitenvorhänge der Sänfte aufgerol t, bis auf den, der
nach Westen ging, wo die aufgeblähte blutrote Sonne – zu
grel , um sie in der höheren, saubereren Luft außerhalb der
Stadt zu betrachten – ständig am Horizont hing. Die
Aussicht überal um sie herum war schrecklich monoton –
nervtötend monoton, mit wenigen Bäumen und vielen
Meilen nichts als vertrockneter, brauner, grasbewachsener
Hügel. Nichts, was einen Nicht-Jäger hätte interessieren
können, tauchte auf. Das Einzige, was sich ver?nderte, als
sie weiter nach Norden kamen, war die Temperatur. Es
wurde immer k?lter.
Es war schwierig für sie al e, in solcher Enge zu leben.
Damon und Elena hatten einen Zustand erreicht, in dem sie
einander ignorierten – oder zumindest so taten –, etwas,
das Elena niemals für möglich gehalten hätte. Damon
erleichterte ihnen die Situation, indem er einem anderen
Schlafrhythmus folgte als sie al e – was auch hilfreich war
für die Einteilung der Wachen. Einer von ihnen musste
ständig auf Posten sein, während die Thurgs Tag und
Nacht weitertrotteten. Wenn Damon zur gleichen Zeit wach
war wie Elena, setzte er sich außerhalb der Sänfte auf den
riesigen Hals des Thurgs. Sie waren beide dickköpfig.
Keiner von ihnen wol te der Erste sein, der nachgab.
In der Zwischenzeit begannen die drei in der Sänfte kleine
Spiele zu spielen. So pflückten sie zum Beispiel die
langen, vertrockneten Gräser vom Straßenrand und
versuchten, Puppen daraus zu weben, Fliegenwedel, Hüte
oder Peitschen. Stefano erwies sich als derjenige, der das
festeste Gewebe herstel te, und er fertigte für sie al e
Fliegenwedel und breite Fächer.
Sie spielten auch verschiedene Kartenspiele, wozu sie die
steifen kleinen Platzkarten benutzten – hatte Lady Ulma
etwa gedacht, sie würden unterwegs viel eicht eine
Dinnerparty geben? –, nachdem sie diese sorgfältig mit
vier Farben markiert hatten. Und natürlich gingen die
Vampire auf Jagd. Manchmal dauerte das ziemlich lange,
da Wild selten war. Der schwarzmagische Wein, mit dem
Lady Ulma sie bevorratet hatte, half ihnen, die Zeit
zwischen zwei Jagden in die L?nge zu ziehen.
Wenn Damon in der Sänfte erschien, war es, als platze er
in eine private Party hinein und stecke die Nase in private
Angelegenheiten der Gastgeber.
Schließlich konnte Elena es nicht länger ertragen und bat
Stefano, sie an dem Thurg nach vorn schweben zu lassen –
hinabzublicken oder dorthin zu klettern kam beides definitiv
nicht infrage –, solange Flugmagie noch funktionierte. Sie
setzte sich neben Damon in den Sattel und nahm ihren Mut
zusammen.
»Damon, ich weiß, du hast jedes Recht, wütend auf mich zu
sein. Aber lass es nicht an den anderen aus. Vor al em
nicht an
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