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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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verloren hatte. Kein
    körperlicher Schmerz konnte ausdrücken, wie sie sich
    fühlte.
    Die gewaltigen Wurzeln im Boden unter ihnen bäumten
    sich auf, als kämpften sie gegen ein Erdbeben an, und
    dann …
    Es folgte ein ohrenbetäubendes Krachen, als der Stamm
    des Großen Baums wie eine Rakete direkt nach oben
    explodierte und dabei zu feiner Asche zerfiel. Die
    Spinnenbeinäste um sie herum lösten sich einfach
    zusammen mit dem Baldachin über ihnen auf. Etwas in
    Elenas Geist bemerkte, dass die Zerstörung auch in sehr
    weiter Ferne um sich griff und auf ihrem Weg mit rasender
    Geschwindigkeit Äste und Laub in unendlich kleine Partikel
    verwandelte, bis von dem Organismus nur noch ein Nebel
    übrig war.
    »Die Sternenkugel!«, rief Bonnie gequält in das
    unheimliche Schweigen hinein.
    »Sie ist atomisiert!« Stefano fing Elena auf, als sie auf die
    Knie sank und ihre ätherischen schwarzen Flügel
    verblassten. »Aber wir hätten sie ohnehin niemals
    bekommen. Dieser Baum hat sie seit Tausenden von
    Jahren beschützt! Al es, was wir bekommen hätten, wäre
    ein langsamer Tod gewesen.«
    Elena hatte sich wieder zu Damon umgedreht. Sie hatte
    den Pflock in seinem Oberkörper nicht berührt – binnen
    Sekunden würde er das Einzige sein, was von dem Baum
    auf dieser Welt übrig war. Sie wagte es kaum zu hoffen,
    dass noch ein Lebensfunke in ihm glühte, aber das Kind
    hatte noch etwas sagen wol en und sie würde ihm das
    ermöglichen oder bei dem Versuch sterben. Sie spürte
    Stefanos Arme kaum, die sie umfangen hielten.
    Einmal mehr stürzte sie sich in die Tiefen von Damons
    Geist. Diesmal wusste sie genau, wohin sie gehen musste.
    Und dort war er noch, wie durch ein Wunder, obwohl er
    offensichtlich grauenvol e Schmerzen litt. Tränen strömten
    ihm über die Wangen, und er versuchte, nicht zu
    schluchzen. Seine Lippen waren blutig gebissen. Ihre
    Flügel hatten das Holz in ihm nicht zerstören können – es
    hatte seinen giftigen Schaden bereits angerichtet –, und es
    gab keine Möglichkeit, das zu ändern.
    »Oh nein, oh Gott!« Elena umfasste das Kind mit beiden
    Armen. Eine Träne fiel ihr auf die Hand. Sie wiegte den
    Jungen hin und her und wusste kaum, was sie sagte. »Was
    kann ich tun, um dir zu helfen?«
    »Du bist wieder da«, erwiderte er, und in seiner Stimme h?
    rte sie die Antwort. Das war al es, was er wol te. Er war ein
    sehr einfaches Kind.
    »Ich werde hier sein – immer. Immer. Ich werde dich
    niemals loslassen.«
    Das hatte nicht die Wirkung, die sie erzielen wol te. Der
    Junge keuchte auf, versuchte zu lächeln, wurde aber von
    einem furchtbaren Krampf zerrissen, der ihn beinahe aus
    ihren Armen katapultiert hätte.
    Und Elena begriff, dass sie das Unausweichliche zu einer
    langsamen, quälenden Folter machte.
    »Ich werde dich festhalten«, modifizierte sie ihre Worte für
    ihn, »bis du wil st, dass ich loslasse. In Ordnung?«
    Er nickte. Seine Stimme war atemlos vor Schmerz.
    »Könntest du – könntest du mir erlauben, die Augen zu
    schließen? Nur … nur für einen Moment?«
    Elena wusste – was dieses Kind viel eicht nicht wusste –,
    was geschehen würde, wenn sie es schlafen ließ. Aber sie
    konnte es nicht ertragen, den Jungen noch länger leiden zu
    sehen. Und abermals war nichts anderes real, und es gab
    niemanden sonst auf der Welt für sie, und es kümmerte sie
    nicht einmal, ob sie ihm in den Tod folgen würde.
    Bedächtig und um eine feste Stimme bemüht, sagte sie:
    »Viel eicht … können wir beide die Augen schließen. Nicht
    lange – nein! Aber … nur für einen Moment.«
    Sie wiegte den kleinen Körper weiter in den Armen. Sie
    konnte einen schwachen Puls des Lebens spüren …
    keinen Herzschlag, aber trotzdem, einen Puls. Sie wusste,
    dass er die Augen noch nicht geschlossen hatte; dass er
    noch immer gegen die Folter ankämpfte.
    Für sie. Nicht für irgendetwas sonst. Nur für sie.
    Sie hielt die Lippen dicht an sein Ohr und flüsterte: »Lass
    uns zusammen die Augen schließen, in Ordnung? Lass sie
    uns schließen … auf drei. Ist das in Ordnung?«
    In seiner Stimme war solche Erleichterung und solche
    Liebe. »Ja. Zusammen. Ich bin bereit. Du kannst jetzt
    zählen. «
    »Eins.« Nichts zählte, außer dass sie ihn in den Armen hielt
    und sich um Fassung bemühte. »Zwei. Und …«
    »Elena?«
    Sie war verblüfft. Hatte das Kind je zuvor ihren Namen
    ausgesprochen?
    »Ja, Schätzchen?«
    »Elena … ich … liebe dich. Nicht nur seinetwegen.

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