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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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einem
    Wangenknochen und Bonnie hatte schwache graue
    Flecken unter den Augen.
    Tränen. Bonnie hatte geweint. Sie weinte immer noch, ein
    kleines Schluchzen, das sie zu unterdrücken versuchte. Und
    jetzt, da Elena genauer hinschaute, konnte sie sehen, dass
    Stefanos Lider geschwol en waren und dass auch er
    geweint hatte.
    Elenas Lippen waren taub. Sie fiel zurück ins Gras und
    schaute zu Sage auf, der sich verstohlen die Augen
    wischte. Ihre Kehle schmerzte, nicht nur von innen, wo es
    sich durch das Schluchzen erklären ließ, sondern auch von
    außen. Sie sah ein Bild von sich selbst vor sich, wie sie
    sich mit einem Messer den Hals aufritzte.
    Mit tauben Lippen flüsterte sie: »Bin ich ein Vampir?«
    »Pas encore«, sagte Sage unsicher. »Noch nicht. Aber
    Stefano und ich, wir beide mussten dir große Mengen Blut
    geben. Du musst in den nächsten Tagen sehr vorsichtig
    sein. Du stehst unmittelbar am Abgrund.«
    Das erklärte, wie sie sich fühlte. Wahrscheinlich hoffte
    Damon, dass sie zum Vampir werden würde, der unartige
    Junge. Instinktiv streckte sie die Hand nach Stefano aus.
    Viel eicht konnte sie ihm helfen.
    »Wir werden für ein kleines Weilchen einfach gar nichts
    tun«, sagte sie. »Du brauchst nicht traurig zu sein.« Aber
    sie selbst hatte immer noch das Gefühl, dass etwas ganz
    und gar nicht stimmte. Sie hatte sich nicht mehr so gef?hlt,
    seit sie Stefano im Gef?ngnis gesehen und gedacht hatte,
    dass er jeden Augenblick sterben w?rde.
    Nein … es war schlimmer … denn für Stefano hatte es
    Hoffnung gegeben, und Elena hatte das Gefühl, dass jetzt
    al e Hoffnung gestorben war. Al es war fort. Sie war hohl:
    ein Mädchen, das ganz normal aussah, das im Innern
    jedoch leer war.
    »Ich sterbe«, flüsterte sie. »Ich weiß es … werdet ihr mir
    jetzt al e Lebewohl sagen?«
    Und bei diesen Worten brach Sage – Sage! – zusammen
    und fing an zu schluchzen. Stefano, der immer noch so
    seltsam zerrauft aussah, mit diesen Spuren von Ruß auf
    Gesicht und Armen und mit tropfnassen Haaren und
    Kleidern, sagte: »Elena, du wirst nicht sterben. Nicht, wenn
    du es nicht wil st.«
    Sie hatte Stefano noch nie so gesehen. Nicht einmal im
    Gefängnis. Seine Flamme, sein inneres Feuer, das er fast
    niemandem außer Elena zeigte, war erloschen.
    »Sage hat uns gerettet«, sagte er langsam und bedächtig,
    als koste ihn das Sprechen große Anstrengung. »Die
    Asche überal – du und Bonnie, ihr wärt gestorben, wenn ihr
    noch mehr davon eingeatmet hättet. Aber Sage hat direkt
    vor uns eine Tür zurück zum Torhaus aufgestel t. Ich konnte
    sie kaum sehen; meine Augen waren so vol er Asche, und
    inzwischen ist es auf diesem Mond noch schlimmer
    geworden. «
    »Asche«, flüsterte Elena. Da war etwas ganz tief in ihrem
    Hinterkopf, aber wieder versagte ihr Gedächtnis. Es war
    beinahe so, als sei sie beeinflusst worden, damit sie sich
    nicht erinnerte. Aber das war lächerlich.
    »Warum Asche?«, fragte sie und stel te fest, dass ihre
    Stimme heiser klang, rau – als hätte sie bei einem
    Footbal spiel zu lange gejubelt.
    »Du hast die Flügel der Zerstörung benutzt«, sagte
    Stefano ruhig und sah sie mit seinen verschwol enen Augen
    an. »Du hast uns das Leben gerettet. Aber du hast den
    Baum zerstört – und die Sternenkugel mit ihm.«
    Flügel der Zerstörung. Sie musste die Beherrschung
    verloren haben. Sie hatte eine Welt getötet. Sie war eine
    Mörderin.
    Und jetzt war die Sternenkugel verloren. Fel ’s Church. Oh
    Gott. Was würde Damon wohl zu ihr sagen? Elena hatte
    al es – al es falsch gemacht. Bonnie schluchzte jetzt. Sie
    hatte das Gesicht abgewandt.
    »Es tut mir leid«, sagte Elena, wohl wissend, wie
    unzulänglich diese Worte waren. Zum ersten Mal schaute
    sie sich elend um. »Damon?«, flüsterte sie. »Er wil nicht
    mit mir sprechen? Wegen der Dinge, die ich getan habe?«
    Sage und Stefano sahen einander an.
    Eis floss Elenas Rücken hinunter.
    Sie wol te sich aufrichten, aber ihre Beine waren nicht die
    Beine, an die sie sich erinnerte. Sie gaben an den Knien
    nach. Sie starrte an sich hinab, auf ihre nassen, fleckigen
    Kleider – und dann floss etwas wie Schlamm an ihrer Stirn
    herunter. Schlamm oder geronnenes Blut.
    Bonnie gab einen Laut von sich. Sie schluchzte noch
    immer, aber sie sprach auch, mit einer neuen, heiseren
    Stimme, die sie viel ?lter klingen lie?. ?Elena ? wir haben
    die Asche noch nicht aus deinem Haaransatz bekommen.
    Sage musste dir eine Nottransfusion

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