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Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht

Titel: Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Du musst in der Lage gewesen sein
    zu sehen – mir zu sagen –, was mit mir los ist.«
    Elenas Geist war immer noch mit dem von Stefano
    verbunden. Sie spürte sein Unbehagen. »Was mit dir los
    ist?«, fragte er behutsam, während er einen Stuhl vom
    Küchentisch zog, damit Meredith sich setzen konnte.
    Der überaus simple Akt des Sich-Hinsetzens, des
    Innehaltens, um auf eine Höflichkeit zu reagieren, schien
    Meredith ein klein wenig zu beruhigen. Aber Elena konnte
    ihre Angst und ihren Schmerz immer noch fühlen wie den
    Geschmack eines stählernen Schwerts auf der Zunge.
    Meredith akzeptierte eine Umarmung und wurde noch ein
    wenig ruhiger. Ein wenig mehr sie selbst und etwas
    weniger wie ein Tier im Käfig. Aber ihr innerer Kampf war
    so instinktiv und so offensichtlich, dass Elena es nicht
    ertragen konnte, sie loszulassen, auch wenn Mrs Flowers
    vier Teetassen auf den Tisch stel te und sich auf einen
    weiteren Stuhl setzte, den Stefano ihr anbot.
    Dann nahm Stefano Platz. Er wusste, dass Elena stehen
    bleiben oder sich setzen oder sich einen Stuhl mit Meredith
    teilen würde, aber was immer es war, sie würde diejenige
    sein, die die Entscheidung traf.
    Mrs Flowers rührte sanft Honig in ihre Teetasse und reichte
    den Honig dann an Stefano weiter, der ihn Elena gab.
    Elena ließ in Meredith’ Tasse nur jenen kleinen Klecks
    Honig laufen, den diese gern mochte, und rührte dann
    ebenfal s vorsichtig um.
    Die gewöhnlichen, zivilisierten Geräusche von zwei Löffeln,
    die leise gegen Porzel an klirrten, schienen Meredith noch
    weiter zu entspannen. Sie nahm die Tasse von Elena
    entgegen, nippte daran und trank dann durstig.
    Elena konnte Stefanos mentalen Seufzer der Erleichterung
    spüren, während Meredith langsam wieder Boden unter
    den Füßen bekam. Er nippte höflich an seinem eigenen
    Tee, der heiß, aber nicht glühend heiß und natürlich aus
    Zutaten aus Mrs Flowers Kräutergarten gebrüht war.
    »Er ist gut«, sagte Meredith. Sie war jetzt fast wieder ein
    Mensch. »Vielen Dank, Mrs Flowers.«
    Elena fühlte sich besser. Sie entspannte sich ausreichend,
    um ihre eigene Tasse zu sich heranzuziehen, jede Menge
    Honig hineinzugeben, umzurühren und einen Schluck zu
    nehmen. Gut! Beruhigungstee!
    Das ist Kamille und Gurke, erklärte Stefano ihr.
    »Kamil e und Gurke«, sagte Elena mit einem weisen
    Nicken, »zur Beruhigung.« Und dann errötete sie, weil Mrs
    Flowers wissend lächelte.
    Elena trank hastig einige weitere Schlucke und
    beobachtete, wie Meredith wieder an ihrer Tasse nippte,
    und al es begann, sich beinahe richtig anzufühlen. Meredith
    war jetzt wieder ganz Meredith, kein wildes Tier mehr.
    Elena drückte ihrer Freundin fest die Hand.
    Es gab nur ein einziges Problem. Menschen waren zwar
    weniger beängstigend als Tiere, aber sie konnten weinen.
    Jetzt zitterte Meredith, die niemals weinte, und Tränen
    tropften in den Tee.
    »Du weißt, was morcillo ist, richtig?«, fragte sie Elena
    schließlich.
    Elena nickte zögernd. »Wir haben es manchmal bei dir zu
    Hause im Eintopf gegessen?«, fragte sie. »Und man reicht
    es zu tapas?« Elena war mit Blutwurst als Mahlzeit oder als
    Imbiss im Haus ihrer Freundin aufgewachsen, und sie war
    an die mundgerechten Häppchen gewöhnt, eine köstliche
    Speise, die nur Mrs Sulez zubereitete.
    Elena spürte, wie sich Mutlosigkeit in Stefano ausbreitete.
    Sie schaute zwischen ihm und Meredith hin und her.
    »Wie sich herausgestel t hat, hat meine Mutter nicht schon
    immer morcillo gemacht«, meinte Meredith und sah jetzt
    Stefano an. »Und meine Eltern hatten einen sehr guten
    Grund dafür, meinen Geburtstag zu verlegen.«
    »Erzähl uns einfach al es«, schlug Stefano sanft vor. Und
    dann spürte Elena etwas, das sie zuvor nicht gespürt hatte.
    Ein Aufwal en, wie eine Wel e – eine lange, behutsame
    Woge, die sich direkt in das Zentrum von Meredith’ Gehirn
    ergoss. Sie sagte ihr: Erzähl es einfach und beruhige
    dich. Kein Zorn. Keine Angst.
    Aber es war keine Telepathie. Meredith spürte den
    Gedanken in ihrem Blut und ihren Knochen, hörte ihn
    jedoch nicht mit den Ohren.
    Es war Einfluss. Bevor Elena ihren geliebten Stefano mit
    ihrer Teetasse erschlagen konnte, weil er eine ihrer
    Freundinnen beeinflusste, sagte Stefano, nur für sie
    hörbar: Meredith leidet, sie hat Angst und ist zornig. Sie
    hat allen Grund dazu, aber sie braucht Frieden. Ich werde
    wahrscheinlich ohnehin nicht in der Lage sein, sie
    zurückzuhalten, aber ich werde es

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