Tagebuch eines Vampirs 7 - Schwarze Mitternacht
blickte zerknirscht drein. »In
Ordnung, Caroline, gehen wir zurück zu dem Tag der
angeblichen Vergewaltigung. Nach den Ereignissen, die
Sie erzählt haben, haben Sie da sofort die Polizei
verständigt?«
»Ich habe mich … zu sehr geschämt. Aber dann wurde mir
klar, dass ich schwanger geworden sein oder mir
irgendeine schreckliche Krankheit zugezogen haben k?
nnte, und ich wusste, dass ich es erz?hlen musste.?
nnte, und ich wusste, dass ich es erz?hlen musste.?
»Aber diese schreckliche Krankheit war keine
Lycantrophie – die Sie zur Werwölfin gemacht hätte,
richtig? Denn dergleichen gibt es ja nicht.«
Gwen schaute ängstlich auf Matt herab, und Matt blickte
trostlos zu ihr auf. Er hatte gehofft, dass Caroline, wenn sie
gezwungen wurde, weiter über Werwölfe zu reden,
irgendwann unruhig werden würde. Aber sie schien jetzt
absolute Selbstbeherrschung zu haben.
Der Richter wirkte zornig. »Junge Dame, ich werde nicht
zulassen, dass Sie mein Gericht weiter mit irgendwelchem
übernatürlichen Unfug verspotten!«
Matt starrte zur Decke. Er würde ins Gefängnis gehen. Für
lange Zeit. Für etwas, das er nicht getan hatte. Für etwas,
das er niemals tun würde. Und außerdem würden jetzt
viel eicht Reporter zur Pension gehen, um Elena und
Stefano zu belästigen. Verdammt! Caroline hatte es
geschafft, diese Information einzustreuen, trotz des
Blutschwurs, dass sie das Geheimnis niemals verraten
würde. Damon hatte diesen Schwur ebenfal s
unterzeichnet. Einen Moment lang wünschte Matt, Damon
wäre zurück und hier im Gericht gewesen, um sich an ihr zu
rächen. Es scherte Matt nicht, wie viele Male er ihn »Brad«
genannt hatte, wenn Damon einfach erschienen wäre. Aber
Damon kam nicht.
Matt bemerkte, dass das Klebeband um seine Tail e so tief
saß, dass er den Kopf auf den Tisch der Anklage krachen
lassen konnte. Er tat es und es knal te leise.
»Wenn Ihr Mandant wünscht, vol kommen
bewegungsunfähig gemacht zu werden, Miss Sawicki,
lässt sich das …«
Aber dann hörten sie al e es. Wie ein Echo, nur verspätet.
Und viel lauter als das Geräusch eines Kopfes, der auf
einen Tisch schlug.
PENG!
Und wieder.
PENG!
Und dann das ferne, beunruhigende Geräusch von Türen,
die aufgerissen wurden, als sei ein Rammbock dagegen
gestoßen.
An diesem Punkt hätten die Menschen im Gerichtssaal
immer noch weglaufen können. Aber wo hätten sie
hingehen sol en?
PENG! Eine weitere, nähere Tür wurde aufgerissen.
»Ordnung! Ordnung im Gerichtssaal!«
Schritte erklangen auf dem hölzernen Boden des Flurs.
»Ordnung! Ordnung!«
Aber niemand, nicht einmal ein Richter, konnte eine
Menschenansammlung daran hindern zu murmeln. Und
spät am Abend, in einem verschlossenen
Gerichtsgebäude, nach al diesem Gerede über Vampire
und Werwölfe …
Die Schritte kamen näher. Eine Tür ganz in der Nähe
krachte auf und knarrte.
Eine Wel e von … irgendetwas … lief durch den
Gerichtssaal. Caroline schnappte nach Luft und presste die
Hände auf ihren gewölbten Bauch.
»Verriegeln Sie diese Türen! Gerichtsdiener! Schließen
Sie sie ab!«
»Wie sol ich sie denn verriegeln, Euer Ehren? Und
abschließen kann man sie nur von außen!«
Was immer es war, es war sehr nah …
Die Türen des Gerichtssaals öffneten sich knarrend. Gwen
fasste – stark beunruhigt – Matts gefesselten Arm, und Matt
verrenkte den Hals, um hinter sich schauen zu können.
In der Tür stand Saber, der wie immer so groß wirkte wie
ein Pony. Mrs Flowers ging neben ihm her; Stefano und
Elena bildeten das Schlusslicht.
Schwere, klickende Schritte, als Saber al ein zu Caroline
hinaufging, die keuchte und zitterte.
Absolutes Schweigen, während al e das riesige Tier
beobachteten – sein Fel ebenholzschwarz, seine Augen
dunkel und feucht –, das sich gemächlich im Saal
umschaute.
Dann machte Saber tief in seiner Brust hmpf.
Die Leute um Matt herum schnappten nach Luft und
wanden sich, als juckte es ihnen überal am Körper. Matt
riss die Augen auf und sah, dass Gwen mit ihm zusammen
die Augen aufriss, als aus dem Keuchen des Hundes ein
Hecheln wurde.
Schließlich hob Saber seine Schnauze der Decke
entgegen und heulte.
Was danach geschah, war aus Matts Perspektive nicht
hübsch. Es war nicht hübsch, Carolines Nase und Mund
vorspringen zu sehen und zu beobachten, wie sich daraus
eine Schnauze formte. Nicht hübsch, ihre Augen in kleine
tiefe fel gesäumte Löcher sinken zu sehen.
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