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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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weich geworden war. Auch dieses Buch stammte aus Mrs Flowers’
    Bibliothek, aber sie hatte es ihr nicht geliehen. Bonnie hatte es heimlich
    aus dem Regal genommen, als die alte Dame ihr den Rücken zudrehte, es
    in ihren Rucksack gesteckt und ihre unschuldigste Miene aufgesetzt, als
    Mrs Flowers’ scharfe Augen anschließend etwas länger auf ihr verweilt
    hatten.
    Bonnie fühlte sich ein wenig schuldig, weil sie Mrs Flowers hintergan-
    gen hatte. Und das, nachdem sie sich bereit erklärt hatte, Bonnie als
    Mentorin zu unterstützen. Aber ehrlich – im Gegensatz zu den anderen
    hatte Bonnie gar keine andere Wahl gehabt: Niemand sonst hätte das Buch
    herausschmuggeln müssen . Wenn Meredith oder Elena darum gebeten
    hätten, wären ihre Gründe dafür sofort von allen akzeptiert worden. Sie
    hätten nicht einmal einen Grund zu nennen brauchen , sie hätten nur
    sagen müssen, dass sie dieses Buch haben wollten. Aber Bonnie wusste,
    dass das bei ihr anders war: Sie hätte nur Seufzer geerntet und ein
    Tätscheln auf den Kopf – die süße, dumme Bonnie – und wäre daran ge-
    hindert worden, das zu tun, was sie wollte.
    Bonnie reckte stur das Kinn vor und zeichnete mit dem Finger die Let-
    tern auf dem Einband des Buches nach. Vom Überschreiten der Grenzen
    zwischen den Lebenden und den Toten.
    Ihr Herz hämmerte, als sie das Buch auf jener Seite aufschlug, die sie zu-
    vor eingemerkt hatte. Aber ihre Hände waren ziemlich ruhig, als sie unter
    dem Dielenbrett auch noch vier Kerzen hervorholte, zwei weiße und zwei
    schwarze.
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    Sie entflammte ein Streichholz, entzündete eine der schwarzen Kerzen
    und hielt sie schräg, um etwas Wachs auf den Boden neben ihrem Bett zu
    tropfen. Als sich dort eine kleine Wachspfütze gebildet hatte, drückte Bon-
    nie die Kerze aufrecht stehend hinein.
    »Feuer im Norden, beschütze mich«, murmelte sie. Sie griff nach einer
    weißen Kerze.
    Da klingelte ihr Handy auf dem Nachttisch. Bonnie ließ die Kerze fallen
    und fluchte.
    Sie beugte sich vor und nahm es in die Hand, um festzustellen, wer an-
    rief. Elena. Natürlich. Elena begriff nie, wie spät es war, wenn sie mit je-
    mandem reden wollte.
    Bonnie fühlte sich versucht, den Anruf einfach wegzudrücken, besann
    sich jedoch eines Besseren. Vielleicht war das ein Zeichen, dass sie das
    Ritual doch nicht vollziehen sollte, zumindest nicht heute Nacht. Vielleicht
    sollte sie zuerst weitere Nachforschungen anstellen, um sicherzugehen,
    dass sie es richtig machte. Bonnie blies die schwarze Kerze aus und
    drückte auf die Taste, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Hi, Elena«, sagte sie und hoffte, dass ihre Freundin ihre Verärgerung
    nicht spürte, als sie das Buch vorsichtig zurück unter das Dielenbrett
    schob. »Was liegt an?«
    Die Asche war unerträglich schwer. Er kämpfte dagegen an, stieß gegen die
    Decke aus Grau, die ihn niederdrückte. Er riss verzweifelt mit den
    Fingernägeln daran, und in seiner Panik fragte er sich, ob er sich über-
    haupt nach oben bewegte, oder ob er sich nicht vielleicht stattdessen im-
    mer tiefer eingrub.
    Eine seiner Hände schloss sich um irgendetwas – etwas Feines,
    Faseriges, wie dünne Blütenblätter. Er wusste nicht, was es war, aber er
    wusste, dass er es nicht loslassen durfte, obwohl es ihn in seinem Kampf
    behinderte.
    Es schien, als grabe er eine Ewigkeit in der dicken Asche, aber schließ-
    lich brach seine andere Hand durch die bröseligen Schichten, und
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    Erleichterung durchflutete ihn. Er hatte sich in die richtige Richtung be-
    wegt; er würde nicht für immer begraben sein.
    Er tastete blind um sich, auf der Suche nach irgendetwas, das er ben-
    utzen konnte, um sich gänzlich herauszuhebeln. Asche und Schlamm glit-
    ten unter seinen Fingern hinweg und er zappelte, bis er etwas fand, das
    sich wie ein Stück Holz anfühlte.
    Die Kanten des Holzes bohrten sich in seine Finger, während er sich
    daran klammerte wie an eine Rettungsleine im stürmischen Ozean. Lang-
    sam manövrierte er sich weiter nach oben und glitt dabei in dem glitschi-
    gen Schlamm immer wieder aus. Mit einer letzten großen Anstrengung
    hievte er sich aus der Asche und dem Schlamm, der ein hörbares Glucksen
    von sich gab, als seine Schultern zum Vorschein kamen. Er richtete sich
    auf, erst auf die Knie – seine Muskeln schrien vor Qual –, dann auf die
    Füße. Er schauderte und zitterte, von Übelkeit geplagt, aber auch voller
    Euphorie, und schlang sich die Arme um den Leib.
    Aber er

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