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Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot

Titel: Tagebuch eines Vampirs 8 - Jagd im Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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jemanden handelt, an dem mir liegt.
    Aber dann schleicht sich wieder diese Hoffnung heran: Was wäre
    wenn?
    Es wäre zu grausam, auch nur ein Wort über diese Krähe gegenüber
    Stefano zu verlieren. Seine Trauer hat ihn verändert. Manchmal, wenn er
    immer stiller wird, fange ich einen seltsamen Ausdruck in seinen smarag-
    dgrünen Augen auf, einen Ausdruck, den ich nicht kenne. Und ich weiß, er
    denkt an Damon; Gedanken, die ihn an einen Ort bringen, an den ich ihm
    nicht länger folgen kann.
    Ich dachte, ich könnte Bonnie von der Krähe erzählen. Damon hat ihr
    etwas bedeutet, und sie würde mich ganz sicher nicht für verrückt
    erklären, weil ich mich frage, ob es irgendeine Möglichkeit geben könnte,
    dass er vielleicht doch noch lebt – in irgendeiner Form. Nicht, nachdem
    sie heute selbst genau das Gleiche angedeutet hat. Aber im letzten Mo-
    ment konnte ich dann doch nicht mit ihr darüber reden.
    Ich weiß, warum. Und es ist ein ziemlich egoistischer, dummer Grund:
    Ich bin eifersüchtig auf Bonnie. Weil Damon ihr das Leben gerettet hat.
    Ist das nicht schrecklich?
    Die Sache ist die: Lange Zeit gab es unter Millionen Menschen nur ein-
    en, an dem Damon etwas lag. Nur einen einzigen. Und dieser eine
    Mensch war ich. Alle anderen konnten, wenn es nach ihm gegangen
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    wäre, zur Hölle gehen. Er konnte sich kaum an die Namen meiner Fre-
    unde erinnern.
    Aber dann hat sich etwas zwischen Damon und Bonnie verändert, viel-
    leicht als sie zu zweit in der Dunklen Dimension waren, vielleicht schon
    früher. Sie war immer schon ein wenig verknallt in ihn gewesen, wenn er
    nicht gerade grausam war. Aber dann fing er an, das kleine Rotkäppchen
    wahrzunehmen. Er hat sie beobachtet. Er war zärtlich zu ihr.
    Und als sie in Gefahr war, hat er etwas unternommen, um sie zu
    retten, und er hat keinen Gedanken an die Frage verschwendet, was es
    ihn kosten könnte.
    Also, ich bin eifersüchtig. Weil Damon Bonnie das Leben gerettet hat.
    Ich bin ein schrecklicher Mensch. Aber weil ich so schrecklich bin, will
    ich nicht noch mehr von Damon mit Bonnie teilen, nicht einmal meine
    Gedanken über die Krähe. Wenigstens einen Teil von ihm will ich ganz
    für mich allein haben.
    Mit fest zusammengepressten Lippen las Elena noch einmal, was sie ges-
    chrieben hatte. Sie war nicht stolz auf ihre Gefühle, aber sie konnte sie
    auch nicht leugnen.
    Sie lehnte sich wieder in ihr Kissen. Es war ein langer, anstrengender
    Tag gewesen, und jetzt war es ein Uhr morgens. Sie hatte Tante Judith und
    Robert bereits vor zwei Stunden gute Nacht gesagt, es danach aber einfach
    nicht in ihr Bett geschafft. Sie hatte noch ewig herumhantiert, nachdem sie
    ihr Nachthemd angezogen hatte: Sie hatte sich das Haar gebürstet, einige
    Sachen neu geordnet, eine Zeitschrift durchgeblättert und voller Zufried-
    enheit die modische Auswahl in ihrem Kleiderschrank betrachtet, auf die
    sie monatelang keinen Zugriff gehabt hatte. Und sie hatte Bonnie
    angerufen.
    Bonnie hatte seltsam geklungen. Vielleicht geistesabwesend. Oder viel-
    leicht auch einfach nur müde. Es war schließlich schon spät.
    Elena war jetzt ebenfalls müde, aber sie wollte nicht schlafen. Endlich
    gestand sie es sich ein: Sie hatte ein wenig Angst vor dem Einschlafen.
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    Neulich nachts in ihrem Traum war Damon so real gewesen. Sein Körper
    hatte sich fest angefühlt, als sie ihn im Arm hielt, sein seidiges schwarzes
    Haar war weich auf ihrer Wange gewesen. Seine sanfte Stimme hatte ab-
    wechselnd sarkastisch, verführerisch und gebieterisch geklungen, genau
    wie die des lebenden Damon. Und dann war ihr mit grauenvollem Entset-
    zen klar geworden, dass er fort war – und es hatte sich angefühlt, als sei er
    noch einmal gestorben.
    Aber sie konnte nicht ewig wach bleiben. Sie war so müde. Elena schal-
    tete das Licht aus und schloss die Augen.
    Sie saß auf den knarrenden, alten Tribünenbänken in der Turnhalle der
    Schule. Es roch nach verschwitzten Sportschuhen und der Politur, die für
    den Holzboden benutzt wurde.
    »Hier haben wir uns kennengelernt«, sagte Damon, der – wie sie jetzt
    feststellte – neben ihr saß, so nah, dass der Ärmel seiner Lederjacke über
    ihren Arm strich.
    »Romantisch«, erwiderte Elena, zog eine Augenbraue hoch und sah sich
    in dem großen, leeren Raum um, an dessen beiden Enden Basketballkörbe
    hingen.
    »Ich gebe mir alle Mühe«, sagte Damon, mit einem Anflug von
    Gelächter in seiner trockenen Stimme. »Aber du hast

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