Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Zander.
    »W as hatte das eben zu bedeuten?«, fragte Elena, als sie und Stefano Bonnie und Meredith erreichten.
    »O h, da die Patrouille vorüber ist, müssen sie sich zurückverwandeln und Angelegenheiten des Rudels erledigen«, antwortete Bonnie lässig. »I ch habe Zander gesagt, dass wir schon allein zurechtkommen. Habt ihr irgendetwas entdeckt?«
    Elena schüttelte den Kopf. »A lles war ruhig.«
    »B ei uns ebenfalls«, bestätigte Meredith und schwang ihren Kampfstab, während sie sich auf den Rückweg zu ihrem Wohnheim machten. »V ielleicht haben die neuen Vampire den Blutwahn der Verwandlung überwunden und werden sich nun für eine Weile bedeckt halten.«
    »I ch hoffe es«, murmelte Stefano. »V ielleicht können wir sie finden, bevor noch jemand stirbt.«
    Bonnie schauderte. »I ch weiß, es ist dumm«, begann sie, »a ber ich wünschte beinahe, Nicolaus würde endlich das tun, was er vorhat. Ich bin ständig nervös. Es fühlt sich an, als würde er mich aus den Schatten heraus beobachten.«
    Elena verstand, was Bonnie meinte. Nicolaus war hinter ihnen allen her. Sie wusste es: Sie hatte noch immer dieses geisterhafte Gefühl seiner kalten Lippen auf ihren, und es war wie ein Versprechen. Wir haben Nicolaus schon einmal besiegt, versuchte sie, sich zu beruhigen. Aber da war eine neue Empfindung, die an ihr nagte– als wüsste sie im Innern ohne jeden Zweifel, dass das Leben, das sie bis jetzt gelebt hatte, zu Ende ging.
    »E s tut mir leid«, sagte sie impulsiv zu Bonnie. »N icolaus will mich bestrafen und daher sind wir alle in Gefahr. Das ist meine Schuld, und ich habe nicht einmal mehr irgendwelche Kräfte, um euch alle zu beschützen.«
    Bonnie sah sie an. »W enn du nicht wärst, hätte Nicolaus uns alle schon vor langer Zeit vernichtet«, entgegnete sie trocken.
    Stefano nickte. »N iemand gibt dir die Schuld«, bestätigte er Bonnies Worte.
    Elena blinzelte. »W ahrscheinlich hast du recht«, meinte sie unsicher.
    Bonnie verdrehte die Augen. »U nd wir sind auch keine totalen Nieten, für den Fall, dass du das noch nicht bemerkt haben solltest«, stellte sie fest.
    »W enn du bereit sein willst, gegen Nicolaus zu kämpfen, solltest du vielleicht anfangen, deine Wächterkräfte zu aktivieren«, sagte Meredith zu Elena.
    Der Campus wurde allmählich in warmes Sonnenlicht getaucht, und Elena verlangsamte instinktiv ihr Tempo, richtete sich auf und streckte das Gesicht der Sonne entgegen. Meredith hat recht, begriff sie. Wenn sie helfen wollte, ihre Freunde zu beschützen, den Campus zu beschützen, musste sie stärker sein. Sie musste eine Wächterin werden.
    Nach nur wenigen Stunden Schlaf taumelte Elena erneut über den Campus, einen Becher Kaffee in der Hand. Auf dem Weg zu James’ Haus, das gleich gegenüber der vergoldeten Eingangstore von Dalcrest lag, versuchte sie, sich an das wenige zu erinnern, was sie über Andrés wusste. Er war zwanzig Jahre alt, hatte James ihr erzählt, und die Wächter hatten ihn seiner Familie weggenommen, als er zwölf gewesen war.
    Wie wohl ein solches Ereignis eine Person verändert?, überlegte Elena. Die Wächterinnen, denen sie begegnet war, diejenigen vom Himmlischen Hof, hatten ihre Pflichten ernst genommen. Gewiss würde Andrés sich mit all den Kräften und der Verantwortung der Wächterschaft auskennen, würde alles wissen, was Elena selbst nicht wusste, und man hatte ihn sicherlich angemessen versorgt, zumindest körperlich.
    Aber wie wirkte es sich auf die Psyche eines menschlichen Kindes aus, wenn es von Kreaturen großgezogen wurde, die so kalt und gefühllos waren wie die Wächterinnen? Bei dem Gedanken überkam sie eine Gänsehaut.
    Als sie James’ Tür erreichte, war Elena sicher, dass ihr eine kaltschnäuzige, emotionslose Begrüßung eines irdischen Wächters bevorstand, der sie genau so viel lehren würde, wie Elena seiner Meinung nach wissen sollte.
    Nun ja, er würde lernen müssen, dass er sie nicht herumschubsen konnte. Schließlich hatte es nicht einmal der gesamte Himmlische Hof geschafft, dass Elena den mächtigen Wächterinnen gehorchte, und Andrés war allein. Elena drückte entschlossen auf James’ Klingel.
    James blickte ernst, aber nicht ängstlich drein, als er die Tür öffnete. Seine Augen waren groß, und er wirkte nachdenklich, als hätte er, so dachte Elena, etwas Bedeutsames beobachtet, das er nicht ganz verstand.
    »M eine Liebe, ich bin froh, dass Sie kommen konnten«, begrüßte er Elena, winkte sie mit einer kleinen

Weitere Kostenlose Bücher