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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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viel stärker als Elena und Stefano. Plötzlich sah der Wald um sie herum dunkler aus, unheilverkündender, als könne Nicolaus hinter jedem Baum lauern. Sie ging schneller und hielt sich dicht an Stefano. Sie konnte es kaum erwarten, die Lichter des Campus zu sehen.
    Bonnie hielt Zanders Hand fest umklammert, während sie Meredith um das Footballfeld folgten. Die Sterne über ihnen leuchteten unglaublich hell; von Vampiren keine Spur.
    »I ch gehe gern mit dir auf Patrouille«, eröffnete Bonnie ihrem Freund. »E s ist fast wie ein romantischer Spaziergang, bis auf– na ja, du weißt schon– die Möglichkeit, von Vampiren angegriffen zu werden.«
    Zander grinste sie an und schwang ihre Hand hin und her. »Z erbrich dir darüber nicht dein hübsches Köpfchen, kleine Lady«, sagte er mit einem gedehnten Weststaaten-Akzent, den er schrecklich imitierte. »I ch bin der zäheste Werwolf in dieser schönen Stadt und ich passe auf dich auf.«
    »I st es komisch, dass ich diese Stimme sexy finde?«, fragte Bonnie Meredith.
    Meredith, die mit langen Schritten vor ihnen herging, schaute zurück und zog ausdrucksstark eine Augenbraue hoch. »J a«, antwortete sie schlicht. »Z iemlich komisch.«
    Ein lang gezogenes Heulen hallte von den Hügeln rings um den Campus wider und Zander legte den Kopf schräg. »D ie Jungs haben nichts gefunden«, berichtete er. »S ie gehen Pizza essen, sobald Camden sich zurückverwandelt hat.«
    »W illst du dich mit ihnen treffen?«, fragte Bonnie.
    Zander zog sie enger an sich und legte ihr einen Arm um die Schultern. »N icht, wenn du es nicht auch willst«, antwortete er. »I ch dachte, wir hängen vielleicht in meinem Zimmer ab und sehen uns einen Film an oder so.«
    »D u lässt dir etwas zu essen entgehen, Zander?«, erklang eine trockene Stimme hinter ihm. »D as muss wahre Liebe sein.« Meredith wirbelte herum, und Bonnie wusste, dass sie sich innerlich dafür tadelte, das andere Mädchen nicht kommen gehört zu haben.
    »H i, Shay«, begrüßte Bonnie sie genervt. »M eredith, das ist Zanders alte Freundin Shay.« Als sie sicher war, dass Shay nicht hinschaute, formte sie mit den Lippen das Wort Werwölfin.
    »I ch hoffe, ihr habt nichts dagegen, dass ich euch eingeholt habe«, bemerkte Shay und reihte sich neben Zander ein. »S pencer hat mir gesagt, dass ihr hier auf Patrouille seid.«
    »J e mehr, desto fröhlicher«, erwiderte Bonnie und knirschte bewusst nicht mit den Zähnen.
    »I ch würde liebend gern mitmischen«, bemerkte Shay und ließ die Schultern kreisen. »E s kommt mir vor, als hätte ich seit meiner Ankunft hier nur herumgesessen. Zander könnte euch erzählen, wie rastlos wir werden, wenn wir nichts zu tun haben.«
    »J a, ist mir schon aufgefallen«, sagte Bonnie. Zander hatte sein Tempo beschleunigt, um mit Shay Schritt zu halten, und den Arm von Bonnies Schultern genommen. Bonnie ergriff erneut seine Hand, stellte aber fest, dass sie sich bei dieser Geschwindigkeit ziemlich beeilen musste.
    Meredith zögerte, blickte zwischen ihnen hin und her und öffnete gerade den Mund, um etwas zu Shay zu sagen, als diese abrupt stehen blieb. »H ört ihr das?«, fragte sie, und alle hielten an, um ebenfalls zu lauschen.
    Bonnie hörte nichts, aber Zander lächelte und stieß Shay mit dem Ellbogen an. »W eißschwänziges Reh auf dem Bergkamm«, sagte er.
    Sie tauschten ein vertrauliches Lächeln.
    »W ovon redet ihr zwei?«, wollte Bonnie wissen.
    Shay drehte sich zu Bonnie um. »D er Hohe Wolfsrat teilt uns als Kinder in zukünftige Rudel auf, und während wir heranwachsen, spielen wir miteinander. Als Zander und ich ungefähr fünfzehn waren, hat unser Rudel eine Woche damit verbracht, durch die Berge in der Nähe unseres Heimatortes zu streifen.« Sie grinste Zander an. Bonnie verkrampfte sich angesichts der Vertrautheit, die unübersehbar zwischen den beiden herrschte.
    »W ie auch immer«, fuhr Shay fort, »n achdem wir eine ganze Nacht mit dem Rudel gewandert waren, gingen Zander und ich zu einem Teich, der versteckt in einem Kiefernwald lag, um zu trinken. Dort trafen wir auf Rehe, und wir hätten mühelos eines von ihnen töten können– wir waren zu diesem Zeitpunkt Wölfe, und da ist es für uns natürlich, zu jagen. Aber die Rehe schauten uns einfach nur an, während die Sonne hinter ihnen aufging. Und«– sie zuckte die Achseln– »s ie waren wunderschön. Es war, als gehöre dieser Moment nur uns.« Sie lächelte, und ausnahmsweise einmal schien es nicht so,

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