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Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen

Titel: Tagebuch eines Vampirs - Jagd im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Augen glitzerten pechschwarz im Lichtschein.
    Damon. Sein Anblick war wie ein Tritt in den Magen und Elena keuchte auf. Damon. Mehr als ein Jahr lang hatte sie versucht, mit ihm abzuschließen, war sie auf ihn, Stefano, sich selbst und die verworrenen, komplizierten Bande zwischen ihnen fixiert gewesen. Und dann, ohne Vorwarnung, war er verschwunden.
    Und jetzt war er hier. Er sah aus… nun, er sah zum Anbeißen aus wie immer, mit seiner glatten Haut, dem seidig glänzenden Haar, den kraftvollen, schlanken Muskeln. Sie wollte ihn streicheln wie ein wildes Tier, obwohl sie wusste, dass es gefährlich war, ihn zu berühren. Sie hatte ihre Wahl zwischen den Brüdern getroffen und sie war von ganzem Herzen froh darüber. Stefano war derjenige, den sie wollte. Was allerdings nicht bedeutete, dass sie unempfänglich für Damons Reize gewesen wäre.
    Doch zum Anbeißen oder nicht, Damons Gesicht wirkte jetzt so hart, als sei es aus weißem Marmor gemeißelt. Er richtete den Blick seiner unergründlichen Augen auf sie und hob eine Hand, um sich gegen den Lichtstrahl zu schützen.
    »D amon?«, fragte Elena unsicher und ließ die Taschenlampe sinken. Normalerweise wurde Damon weicher, wenn er sie sah, aber jetzt versteifte er sich und hüllte sich in Schweigen.
    Nach einem Moment sammelte Elena sich wieder und griff auf ihre neue Macht zurück, um Damons Aura sehen zu können.
    Oh. Das war wirklich übel. Um Damon herum schwebte eine dunkle Wolke. Und in dieser Wolke war etwas Böses und Schmerz und noch etwas anderes– eine Art dumpfer Distanz, als betäube er sich gegen den Schmerz. Schwarz und Grau und ein seltsames, glanzloses Blau wirbelten um ihn herum, während unerwartete Farbfäden daraus hervorschossen und sich so dicht um seinen Körper zogen, dass sie ihn kaum mehr sehen konnte. Damon bewegte keinen Muskel, während er sie anstarrte, aber seine Aura war völlig aufgewühlt.
    Alles war durchwebt von einem feinen Netz derselben blutroten Farbe, welche auch die Aura des Vampirs durchdrungen hatte, den Stefano in dieser Nacht töten musste.
    »H ast du gerade von jemandem getrunken?«, fragte sie ihn abrupt. Würde das die Stärke des Soges erklären, das Gefühl von etwas Falschem, das sie auf dem Weg hierher verspürt hatte?
    Damon grinste schwach und legte den Kopf schräg, um sie zu mustern. Als Elena schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete, zog er eine Schulter hoch und sagte: »D as spielt doch keine Rolle, oder?«
    »D amon, du kannst nicht einfach…«, begann Elena, aber Damon fiel ihr ins Wort.
    »D och, so bin ich eben, Elena«, erklärte er mit teilnahmsloser, gleichgültiger Stimme. »W enn du etwas anderes gedacht hast, hast du dich selbst belogen, denn ich habe dir niemals etwas vorgemacht.«
    Elena ließ sich neben ihn auf den Baumstumpf sinken, legte die Taschenlampe ab und ergriff Damons Hand. Er versteifte sich, zog sich aber nicht sofort zurück. »D u weißt hoffentlich, dass du mir am Herzen liegst?«, fragte sie ihn. »W as auch geschieht, das wird immer so bleiben.«
    Damon sah sie mit kalten, dunklen Augen an, dann begann er, seine Finger von ihren zu lösen. Seine Hände waren kühl und fest, als er sie von sich schob. »D u hast deine Wahl getroffen, Elena«, sagte er. »I ch bin mir sicher, dass Stefano auf dich wartet.«
    Elena rückte von ihm ab, weil Damon es offenbar so wollte, und legte die Hände in den Schoß. »D u bedeutest auch Stefano viel«, erwiderte sie. »I ch liebe Stefano, aber ich brauche auch dich. Wir beide brauchen dich.«
    Damon verzog das Gesicht. »T ja, du kannst eben nicht immer alles bekommen, was du willst, Prinzessin«, gab er mit beißendem Spott zurück. »W ie ich schon zu Stefano sagte, ich habe genug.«
    Sie starrte ihn fassungslos an, dann gab sie sich einen Ruck und versuchte, wieder seine Aura zu sehen. Sie hatte heute ihre neue Kraft schon so oft benutzt, dass es sich anfühlte, als würde sie Muskeln anspannen, die sie bis jetzt gar nicht gekannt hatte. Als es ihr einmal mehr gelang, zuckte sie zusammen: Damons Aura war während ihres Gesprächs dunkler geworden; jetzt war sie von einem stürmischen Grau, gesprenkelt mit Rot und Schwarz, das Blau war von den dunkleren Farben verschluckt worden.
    »I ch kann deine Aura sehen«, sagte sie. »I ch habe eine neue Kraft.« Damon runzelte die Stirn. »S ie ist dunkel, aber da ist immer noch Gutes in dir.« So musste es einfach sein. Sie wusste nicht, ob sie das tatsächlich in seiner Aura lesen

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