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Tagebuch für Nikolas

Tagebuch für Nikolas

Titel: Tagebuch für Nikolas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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unterbrach er mich mit sanfter Stimme. »Du wärst im Boston Common beinahe gestorben - aber nur beinahe, Gott sei Dank. Und jetzt sind wir hier, und ich glaube, wir sind zwei der glücklichsten Menschen auf der Welt. Jedenfalls weiß ich, dass ich es bin. Ich bin hier, halte deine Hand und schaue in deine schönen blauen Augen, Kleines.«
    Ich blieb stehen und blickte Matt ungläubig an. Die sinkende Sonne war gerade auf Höhe seiner Schulter und sah wie ein Heiligenschein aus. War Matthew ein Engel?
    »Seit … seit wann weißt du es? Wie hast du es erfahren …?«, stammelte ich.
    »Ich habe schon davon gehört, bevor ich zum Arbeiten zu dir gekommen bin. Das hier ist eine kleine Insel, Suzanne. Damals hatte ich beinahe schon damit gerechnet, eine alte Schachtel mit einem Gehwagen anzutreffen.«
    »Ich habe in Boston wirklich ein paar Tage lang einen Gehwagen benutzt. Ich wurde operiert. Du hast es also gewusst, hast mir aber nie gesagt, dass du es wusstest.«
    »Ich war der Meinung, dass es nicht meine Sache ist. Ich wusste, du würdest es mir sagen, wenn du so weit bist. Ich denke, jetzt bist du so weit, Suzanne. Das ist eine gute Neuigkeit. Ich habe viel darüber nachgedacht, was du in den letzten Wochen alles erlebt hast. Ich bin sogar zu einem Ergebnis gekommen. Möchtest du es hören?«
    Ich hielt mich an Matts Arm fest. »Natürlich.«
    »Ich muss immer daran denken, wenn wir zusammen sind. Dann sag ich mir immer: Ist es nicht ein unermessliches Glück, dass es Suzanne noch gibt und dass wir zusammen glücklich sein können? Jetzt, zum Beispiel, können wir den Sonnenuntergang beobachten. Oder wir können draußen auf der Veranda vor dem Haus sitzen und Karten spielen oder irgendein dummes Footballspiel der Red Sox ansehen. Oder Mozart hören oder sogar dieses schmusige Liebeslied von Savage Garden , das dir so gefällt. Ist dieser Tag, dieser Augenblick nicht etwas ganz Besonderes, weil du da bist , Suzanne?«
    Ich musste weinen, und in diesem Augenblick nahm Matt mich in die Arme. Wir kuschelten uns am Strand lange Zeit aneinander, und ich wollte, dass er mich nie wieder loslässt. Nie, nie wieder. Wir passten so gut zusammen. Ich dachte die ganze Zeit: Ist dieser Augenblick nicht etwas ganz Besonderes? Habe ich nicht wahnsinniges Glück?
    »Suzanne?«, hörte ich ihn wispern und spürte seinen warmen Atem auf meiner Wange.
    »Ich bin hier. Kaum zu verfehlen. Ich bin direkt hier in deinen Armen. Ich werde nicht weggehen.«
    »Das ist gut. Ich möchte, dass du immer da bist. Ich liebe es, dich in den Armen zu halten. Ich liebe dich sehr, Suzanne. Alles an dir ist für mich so wertvoll wie ein Schatz. Du fehlst mir schon, wenn wir nur ein paar Stunden getrennt sind. Jeden Tag, während ich arbeite, kann ich es kaum abwarten, dich abends wiederzusehen. Ich habe lange Zeit nach dir gesucht, ohne es zu wissen. Aber jetzt weiß ich es. Suzanne, willst du mich heiraten?«
    Ich nahm den Kopf zurück und schaute in die schönen Augen dieses kostbaren Mannes, den ich gefunden hatte - oder vielleicht er mich. Ich lächelte und fühlte ein ganz unglaubliches, warmes Glühen in mir.
    »Ich liebe dich, Matt. Auch ich habe lange Zeit nach dir gesucht. Ja, ich will dich heiraten.«



 
    KATIE SCHLUG DAS Tagebuch zu.
    Diesmal klappte sie es heftig zu. Es verletzte sie sehr, diese Seiten zu lesen. Sie konnte das alles nur in kleinen Dosen aufnehmen. Matt hatte sie in seinem Brief gewarnt, dass es passieren könnte, und genau so war es gekommen. Es sind einige Abschnitte darin, die für dich wohl nur schwer zu ertragen sind. Was für eine unglaubliche Untertreibung.
    Das Tagebuch setzte Katie immer wieder neuen, unerwarteten Überraschungen aus. Jetzt machte es sie eifersüchtig; dabei hatte sie bis dahin geglaubt, zur Eifersucht gar nicht fähig zu sein. Doch sie war eifersüchtig auf Suzanne. Irgendwie fühlte sie sich wie ein Schuft, klein und unbedeutend. Nicht wie sie selbst. Vielleicht waren es die Hormone. Vielleicht nur eine ganz normale Reaktion auf all die anomalen Dinge, die ihr in letzter Zeit passiert waren.
    Sie schloss fest die Augen, und sie fühlte sich unglaublich allein. Sie schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. Sie musste unbedingt mit jemandem sprechen, nicht nur mit Guinevere und Merlin. Ironischerweise war der Mensch, mit dem sie am liebsten reden würde, auf Martha’s Vineyard. So sehr sie es auch wünschte, sie würde ihn nicht anrufen. Sie würde ihre Freundinnen Laurie oder Gilda oder Susan

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