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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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dir erklären, daß er jetzt nich' abreist. Es ist schrecklich, so was zu sagen, aber du und ich, wir werden darauf warten müssen, bis sie wegsterben.«
    »Aber ich könnte es ganz allein doch gar nicht schaffen, Gorth. Ich kann nicht allein den Tai-Pan spielen.«
    »Selbstverständlich kannst du das. Wenn du Hilfe brauchst – du wirst sie nicht brauchen –, werde ich dir unter die Arme greifen. Mein Vater auch. Schließlich gehörst du jetzt zur Familie, Culum. Klar, das schaffst du, bei Gott. Aber wenn du das sagst, wird der Tai-Pan dir antworten: ›Bestimmt kannst du es, Culum, im Lauf der Zeit.‹«
    »Glaubst du wirklich, ich könnte es?«
    »Da gibt es doch gar keinen Zweifel auf Gottes grüner Erde. Was wär' denn da so schwierig, was? Du kaufst und verkaufst, und dein chinesischer Kommissionär nimmt den größten Teil des Risikos auf sich. Ein Tai-Pan trifft Entscheidungen, das ist alles. Meistens nichts weiter als gesunder Menschenverstand. Denk doch nur dran, was du mit der Kuppe gemacht hast! Das war richtig klug entschieden, und du warst es, kein anderer. Und du hast ihn gezwungen, mit meinem Vater über Tess zu reden, und mein Vater hat ihn gezwungen, dir und Tess 'nen sicheren Hafen zu bieten.«
    »Vielleicht könnte ich das Unternehmen leiten, solange alles ruhig ist. Aber nicht mit Longstaff, einem Krieg und Jin-kwa.«
    »Die sind doch ganz unwichtig. Beim Krieg haben wir ohnehin nischt zu bestellen, was dein Alter auch immer trompetet. Und was nun Jin-kwa angeht, diesen Fuchs, so kann ich dir helfen, diesen alten Affen im Zaum zu halten. Nein, Culum, wir müssen warten, bis sie sterben, und das is' furchtbar, wenn man so jung ist und neue Gedanken hat und was sonst noch alles. Und selbst wenn sie uns jetzt die Zügel überlassen, was wäre denn so Schlimmes dabei? Unsere Väter decken uns in England den Rücken, und wir holen sie zu Hilfe, wenn's mal irgendwo stinkt. Is' doch nich' so, als ob wir sie rauswerfen. Wird doch selbstverständlich ihr Haus bleiben. Aber das werden sie uns nicht glauben. Haben doch beide Salzwasser im Gehirn. Müssen alles für sich selber behalten, nur dann sind sie glücklich. Er wird dich damit abspeisen, mit seinem ›Wirst noch Erfahrung brauchen – zwei oder drei Jahre‹, aber das bedeutet für immer…«
    Culum starrte den Rücken seines Vaters an. »Ich könnte es schaffen, Tai-Pan.«
    Struan wandte sich zu ihm um. »Und Longstaff? Jin-kwa und der Krieg?«
    »Beim Krieg haben wir doch nichts zu bestellen, nicht wahr?«
    »An sich nicht. Aber ohne Anleitung hätte Longstaff uns hier schon vor Jahren ruiniert.«
    »Wenn du abreisen würdest, wäre es doch nicht so, als ob du nun nichts mehr mit Noble House zu tun hättest? Sollte wirklich eine Situation entstehen, mit der ich nicht fertig werde, wenn es irgendwo stinkt, würde ich dich doch fragen.«
    »Wenn ich weggehe, mein Junge, mußt du die Verantwortung voll und ganz übernehmen. Die Postschiffe brauchen hin und zurück sechs Monate. In dieser Zeit könnte zuviel geschehen. Du brauchst Erfahrung. Du bist noch nicht soweit.«
    »Wann wäre das?«
    »Das hängt von dir ab.«
    »Du hast mir zugesichert, ich würde Tai-Pan ein Jahr nach … ein Jahr nach Onkel Robb.«
    »Richtig. Wenn du soweit bist. Und du bist noch nicht soweit, daß ich, wie beabsichtigt, abreisen könnte. Brock und Gorth werden dich mit Haut und Haar verschlingen.«
    Ja, dachte Culum bei sich, auch da hat Gorth wieder recht. Man kann nur in die Schuhe der Toten treten. »Na schön. Was kann ich tun, um zu beweisen, daß ich die Fähigkeit habe?«
    »Nichts weiter als das, was du schon tust, mein Junge. Du brauchst ganz einfach mehr Erfahrung. Zwei Jahre, drei – ich sage es dir schon, wenn's soweit ist.«
    Culum wußte, daß sich nichts erreichen ließ, wenn er jetzt noch weiter in seinen Vater drang. »Soll ich von jetzt ab Onkel Robbs Arbeit übernehmen?«
    »Ja. Aber vorläufig darfst du ohne meine Genehmigung nichts bestellen und nichts verkaufen und niemanden entlassen. Ich werde dir noch ein besonderes Schreiben mit genauen Instruktionen übergeben. Hilf Vargas, unseren Verlust in der Niederlassung wertmäßig zu erfassen, und bring die Bücher in Ordnung.«
    »Wann wäre es deiner Ansicht nach richtig, unsere Verlobung bekanntzugeben?«
    »Hast du schon mit Brock darüber gesprochen?«
    »Nur damals, als ich ihn vor Whampoa gesehen habe. Er schlug die Mittsommernacht vor.«
    Plötzlich fielen Struan Scragger und seine Worte über

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