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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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an Bord der Calcutta Maharajah gehen, müssen Sie einen großen Auftritt daraus machen – winken und brüllen Sie, während Sie zum Hafen hinaussegeln. Alle müssen wissen, daß Sie sich an Bord befinden.«
    »Gott segne Sie, Tai-Pan.« Ein schon erloschenes Licht flackerte in seinen Augen auf. »Aber ich möchte Asien nicht verlassen. Ich kann nicht abreisen.«
    »Auf dem Sampan liegt Kulikleidung für Sie. Außerhalb des Hafens können Sie sich dann an Bord der Lorcha des Lotsen schleichen. Ich habe die Mannschaft bestochen, aber nicht den Lotsen, also kommen Sie ihm nicht unter die Augen.«
    »Du lieber Himmel!« Quance schien bereits um ein paar Zoll gewachsen. »Aber … aber wo kann ich mich verstecken? In Tai Ping Schan?«
    »Mrs. Fortheringill erwartet Sie. Ich habe einen Aufenthalt von zwei Monaten mit ihr vereinbart. Aber Sie schulden mir das Geld, das ich für Sie dort ausgelegt habe!«
    Quance umarmte Struan und ließ dabei ein Geheul hören, das von Struan sogleich energisch unterbrochen wurde. »Zum Teufel mit Ihnen, beherrschen Sie sich. Wenn Maureen auch nur den geringsten Verdacht schöpft, macht sie uns das Leben zur Hölle und wird niemals abreisen.«
    »Sie haben ja so recht«, antwortete Quance mit einem rauhen Flüstern und eilte zur Tür. Aber jäh wandte er sich um. »Geld! Ich werde Geld brauchen. Können Sie mir einen kleinen Kredit einräumen, Tai-Pan?«
    Struan hielt ihm bereits den kleinen Beutel mit Gold hin. »Hier haben Sie hundert Guineen. Ich rechne sie zu unserer Abrechnung dazu.«
    Der Beutel verschwand in Quances Tasche. Noch einmal umarmte Aristoteles Struan und warf dem Porträt über dem Kamin einen Handkuß zu. »Zehn Porträts von der unvergleichlichen Schönheit May-mays. Zehn Guineen unter meinem normalen Preis! Oh, du unsterblicher Quance, ich bete dich an! Frei! Frei, bei Gott!«
    Er tanzte ein paar Schritte Cancan, machte einen Luftsprung und war verschwunden.
    May-may betrachtete das Jadearmband, hielt es in das Sonnenlicht, das zum offenen Fenster hereinströmte und unterwarf es einer genauen Prüfung. Sie hatte den Pfeil, der ganz fein eingeritzt war, und auch die Schriftzeichen nicht übersehen, die bedeuteten: »Nestlinge der Hoffnung.«
    »Es ist ein sehr schönes Jadestück«, sagte sie auf mandarin-chinesisch.
    »Ich danke Ihnen, Erhabenste der Erhabenen«, antwortete Gordon Tschen in derselben Sprache.
    »Ja, sehr schön«, erwiderte May-may und gab ihm das Armband zurück. Er nahm es, ließ seinen Finger darüber hingleiten und genoß die Berührung. Aber er zog es nicht mehr über sein Handgelenk. Statt dessen warf er es geschickt zum Fenster hinaus und folgte ihm mit den Blicken, bis es im Meer verschwunden war.
    »Es wäre mir eine Ehre gewesen, wenn Sie es als Geschenk angenommen hätten, Erste Dame. Aber gewisse Geschenke gehören der Finsternis des Meeres an.«
    »Sie sind sehr weise, mein Sohn«, antwortete sie. »Aber ich bin keine Erste Dame. Nur eine Konkubine.«
    »Vater hat keine Frau. Daher sind Sie die Erhabenste der Erhabenen, seine Erste Dame.«
    May-may antwortete ihm nicht. Sie war sehr bestürzt gewesen, als sich Gordon Tschen als der von ihr erwartete Bote erwiesen hatte. Und trotz des Jadearmbandes beschloß sie, sehr vorsichtig zu sein und in Rätseln zu sprechen, für den Fall, daß er sich unrechtmäßig in den Besitz des Armbands gebracht hatte – denn sie wußte sehr wohl, daß auch Gordon Tschen ebenso vorsichtig sein und in Rätseln sprechen würde.
    »Möchten Sie Tee?«
    »Das wären zu viele Umstände, Mutter.«
    »Gar keine Umstände, mein Sohn«, antwortete sie. Sie begab sich in die angrenzende Kajüte. Gordon Tschen folgte ihr und war von der Schönheit ihres Ganges und ihren kleinen Füßen entzückt. Der zarte Hauch ihres Parfüms erregte ihn. Du hast sie vom ersten Augenblick an geliebt, dachte er. In gewisser Weise ist sie dein Geschöpf, denn du bist es gewesen, der ihr die Sprache der Barbaren und das Denken der Barbaren beigebracht hat.
    Er segnete seinen Joss, weil der Tai-Pan sein Vater war und seine Achtung vor ihm keine Grenzen kannte. Er wußte auch, daß seine Liebe zu May-may ohne diese Achtung nicht die eines Sohnes hätte bleiben können. Der Tee wurde serviert, und May-may entließ Lim Din. Aber um des Anstandes willen erlaubte sie Ah Sam zu bleiben. Sie wußte, daß Ah Sam den Dialekt von Sutschou, in dem sie sich nun mit Gordon Tschen unterhielt, nicht verstand.
    »Ein Pfeil kann sehr gefährlich

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